Leipzig: Christian Ahlmann deklassiert die Konkurrenz in der Qualifikation zum Weltcupspringen

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Leipzig – Partner Pferd 2018

Christian Ahlmann und Solid Gold Z bei der Partner Pferd in Leipzig 2018, damals Sieger in der Youngster Tour. (© www.sportfotos-lafrentz.de/Stefan Lafrentz)

Mit einem überdeutlichen Abstand sicherte sich Christian Ahlmann auf Solid Gold Z für das Weltcup-Springen am Sonntag die Pole Position. Im Zeitspringen am Nachmittag hatte Philipp Schulze Topphoff die Nase vorn. Bei den Voltigierern dominierten die Weltmeister im Pas des Deux, im Einzel gingen die Siege in den ersten Runden an Alina Roß und Jannik Heiland.

Nachdem ihm im vergangenen Jahr die Corona-Pandemie einen Strich durch seine Weltcup-Planung gemacht hat, sollte es in diesem Jahr für Christian Ahlmann besser laufen. Noch ist sein Punktekonto allerdings mager bestückt, aber mit seinem Sieg in Leipzig im 1,50 Meter-Springen nach Fehlern und Zeit, der Qualifikation für das Weltcupspringen am Sonntag, legte er den Grundstein für einen noch möglichen Endspurt zum Finale nach Omaha (USA), das vom 4. Bis 8. April stattfindet.

Als zehnter Starter ging Ahlmann auf dem zwölfjährigen Oldenburger Hengst Solid Gold Z v. Stakkato Gold-Calvin mit 56,79 Sekunden in Führung, die seine 46 Konkurrenten nicht unterbieten konnten. Solid Gold, der neben seiner Sportkarriere auch in seinem zweiten Beruf als Deckhengst reüssiert, unter anderem beim OS-Verband in Vechta den Reservesieger stellte, ist offenbar so etwas wie ein springender Musterknabe. „Er macht immer alles richtig“, sagt Ahlmann von dem Dunkelbraunen, „und der Parcours heute Abend, viele Wendungen, keine langen Galoppstrecken, kam uns sehr entgegen.“ Solid Gold Z, der von Anfang an in Youngster-Prüfungen überzeugte und siebenjährig Weltmeister der Jungen Springpferde wurde, sei nicht nur sehr vorsichtig, sondern auch sehr rittig. „Da ist keine Unwucht drin.“ Und da die tägliche Arbeit mit ihm Ahlmann ein bisschen langweilt, weil er so brav ist, wird der Hengst zuhause meist von seiner Pflegerin geritten.

Gerrit Nieberg Dritter mit Ben

Fast drei Sekunden langsamer (59,57) ritt sich der Brasilianer Marlon Modolo Zanotelli mit dem elfjährigen Harwich v. Arezzo-Darco auf Patz zwei. „Der Parcours war sehr gut für mein Pferd, er hat für ihn mit seinem großen Galoppsprung gut gepasst,“ sagte Modolo Zanotelli.

Gerrit Nieberg auf dem zwölfjährigen Ben v. Sylvain-Quincy Jones brauchte 60,46 Sekunden für Platz drei. Auch der Sieger im Großen Preis von Aachen 2022 benötigt für das Finale noch ein paar Weltcup-Punkte, Leipzig ist seine letzte Chance für diese Saison. „Ben ist sehr übermotiviert, hat einen großen Drang nach vorn und ist von Haus aus grundschnell, deswegen ist uns diese Runde sehr gut geglückt.“

Zwölf Reiter blieben insgesamt ohne Fehler. Die Rangierung der Qualifikation entscheidet über die Startfolge am Sonntag. Dann dürfen 40 Reiter starten, 32 sind schon vorqualifiziert, etwa durch vordere Weltranglistenplätze oder als nationales Kontingent. Acht Reiter konnten sich Freitagabend somit noch einen Startplatz für Sonntag erkämpfen, wenn es um die Punkte fürs Finale geht.

Philipp Schulze Topphoff gewinnt Zeitspringen

Der erste Höhepunkt im Parcours am Freitag ging derweil an Philipp Schulze Topphoff und Carla. Die beiden hatten ja schon in Basel ein Rahmenspringen für sich entscheiden können. Nun machte die Comme Il Faut-Tochter in Leipzig unter dem Sattel von Schulze Topphoff da weiter, wo sie in der Schweiz aufgehört hat.„Mir war klar, dass wenn ich nicht alles falsch mache, würde sie gut aufpassen und mitspielen, und so waren wir heute angriffslustig unterwegs.“ Die Zeit von 52,22 Sekunden ohne Fehler reichte für den nächsten internationalen Sieg der zehnjährigen Stute.

Dahinter wurde Gregory Cotard (FRA) mit Cocaine du Val Zweiter, gefolgt von Jana Wargers mit Dorette und Carsten-Otto Nagel mit Drumiller True Blue.

Siege für deutsche Voltigierer

Auch die Voltigierer waren am Freitag am Start und bestritten ihre erste Runde. Im Pas de Deux setzten sich die Weltmeister 2022, Chiara Congia und Justin van Gerven, deutlich vom Rest ab. 8,995 lautete die Bewertung für die beiden, die ihre Akrobatik auf dem His Highness-Sohn Highlight präsentierten.

In der Herren-Konkurenz setzte sich Jannik Heiland mit 7,872 Zählern durch, sein vierbeiniger Partner dabei war ebenfalls der Wallach Highlight. Die erst 22-jährige Deutsche Meisterin von 2021, Alina Roß, gewann die erste Runde bei den Damen mit 7,224 Punkten. Ihr vierbeiniger Sportpartner dafür war der Oldenburger Bordeaux-Sohn Baron.

Alle Ergebnisse aus Leipzig finden Sie hier.

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Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.