Paralympics 2021 Tokio – Alles, was Sie über die Paralympischen (Reiter-)Spiele wissen müssen

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Regine Mispelkamp und Look at me now bei der Para-Dressur WM 2018. (© Pauline von Hardenberg)

Nach Olympia ist vor den Paralympics 2021. 16 Tage nach der „Closing Ceremony“ von Olympia werden die paralympischen Athleten in das neue Nationalstadion einziehen – mitten in der 38-Millionenstadt Tokio.

Nach den olympischen Athleten gehen in Japan, genauer gesagt im Baji Koen Equestrian Park inmitten von Tokio, die paralympischen Athleten an den Start. Diese werden in fünf verschiedene Wettkampfklassen unterteilt, in die sogenannten Grades.

Grade I bis V – Wie unterscheiden sie sich?

In Grade I starten die am schwersten behinderten Reiter. Die Mehrheit der Grade I-Athleten sitzt im Rollstuhl und haben entweder nur eine geringe Balance im Rumpfbereich oder begrenzte Funktionen in Armen und Beinen. Die Prüfungen der Grade I-Reiter finden ausschließlich im Schritt statt.

In Grade II ist die Mehrheit der Athleten ebenfalls auf den Rollstuhl angewiesen. Die Funktionen ihrer Beine sind stark eingeschränkt, ebenso wie die Rumpfbalance. In der Regel sind die koordinativen Funktionen des Oberkörpers und/oder der Arme ebenfalls stark beeinträchtigt. Prüfungen des Grade II bestehen aus Schritt- und kleineren Trabsequenzen.

Grade III ist ebenfalls Rollstuhlbenutzern vorbehalten, die starke Einschränkungen in den Funktionen der Beine und/oder der Rumpfbalance aufweisen. Sie haben leicht behinderte bis gute Armfunktionen. Startberechtigt für die Wettkampfklasse III sind auch Athleten, deren Arm-, Rumpf- und Beinfunktionen einseitig stark eingeschränkt sind. Geritten wird Schritt und Trab. Wahlweise können die Athleten in der Kür auch vereinzelte Galopplektionen zeigen.

In Grade IV sind Athleten mit ganz unterschiedlichen Handicaps unterwegs. Die hier startenden Reiterinnen und Reiter können in der Regel ohne Unterstützung gehen. Sie haben entweder Behinderungen an einem Arm und einem Bein, mäßige Behinderungen in beiden Armen und beiden Beinen oder zwei schwerbehinderte Arme. Auch blinde Athleten (nach B1 klassifiziert) können in Grade IV starten. Auch für Reiter mit mentalen Einschränkungen ist das möglich. Grade IV-Athleten reiten Schritt, Trab und Galopp auf einem Niveau, das mit der Klasse L vergleichbar ist.

Grade V-Athleten reiten Aufgaben, die an Dressurprüfungen der Klassen L und M angelehnt sind. Die Reiter haben ein oder zwei behinderte Gliedmaßen oder eine eingeschränkte Sehfähigkeit. Athleten sind startberechtigt für Grade V, wenn sie beispielsweise eine Behinderung in einer Hand haben oder ihnen eine Hand oder ein Unterschenkel fehlt. Neben den drei Grundgangarten beinhalten Grade V-Prüfungen auch Lektionen der schweren Klasse wie zum Beispiel Serienwechsel und halbe Galopppirouetten. Piaffe und Passage sind hingegen nicht erlaubt.

Paralympics 2020 (jetzt 2021): Zeitplan

Alle Wettbewerbe der paralympischen Reiter werden im Baji Koen Equestrian Park absolviert. Dieser befindet sich im Stadtteil Setagaya-Ku, dem bevölkerungsreichsten unter den 23 Stadtteilen Tokios. Mit Oliver Hoberg ist wie im Regelsport ein Deutscher dafür verantwortlich, dass Pferde und Reiter stets und überall optimale Böden vorfinden. Der Zeitplan für die paralympischen Athleten zu Pferde steht bereits. Allerdings behält sich die Internationale Reiterliche Vereinigung (FEI) vor, den Zeitplan nach dem endgültigen Nominierung am 2. August anzupassen.

Datum und Uhrzeit (Ortszeit)Was?
Mittwoch, 25. August 2021, 9.00 – 10.00 Uhr1. Verfassungsprüfung
Donnerstag, 26. August 2021, 15.00 – 21.50 UhrEinzel (Grade II, IV und V)
Freitag, 27. August 2021, 15.00 – 21.50 UhrEinzel (Grade I und III)
Samstag, 28. August 2021, 17.00 – 21.10 UhrTeam (zu Musik)
Sonntag, 29. August 2021, 18.00 – 20.20 UhrTeam (zu Musik)
Montag, 30. August 2021, 9.00 – 10.00 Uhr2. Verfassungsprüfung
Montag, 30. August 2021, 15.00 – 17.20 UhrEinzel-Kür (Grade IV, V)
Montag, 30. August 2021, 18.00 – 21.35 UhrEinzel-Kür (Grade I, II und III)

Die Medaillenentscheidungen

Einzel

Der Weltreiterverband (FEI) erteilt insgesamt 78 Pferd-Reiter-Paaren die Startgenehmigung für Tokio. Die Einzelwettbewerbe werden nach den Grades unterteilt. Jeder Grade hat seinen eigenen „Championship-Test“ und somit auch seine eigene Medaillenzeremonie.

Mannschaft

Am Mannschaftswettbewerb können nur Mannschaftsreiter teilnehmen, die vom Equipechef ausgewählt wurden. Jedes Team besteht aus drei Reiter-Pferd-Paaren, die aus unterschiedlichen Grades stammen können. Wird ein vom Chef d’Equipe nominiertes Paar eliminiert, dann besteht die Mannschaft weiterhin. Der Ausfall wird mit 0 Punkten bewertet.

Kür (Einzel)

Die Startberechtigung für die Einzel-Kür erhalten die acht besten Reiter-Pferd-Paare je Wettkampfklasse. Allerdings dürfen pro Grade nur zwei Paare der gleichen Nationalität an der Kür teilnehmen. Und insgesamt ist die Anzahl der Startplätze in der Kür pro Nation auf vier begrenzt. Insgesamt können entsprechend in der Kür 40 Paare (fünf pro Grade) in das große Viereck einreiten.

Wissenswertes

Bereits ab sechsjährig können Pferde bei den Paralympischen Spielen an den Start gehen. Es gibt bei den Paralympics keine Reserve-Reiter/-Pferde. Das Wetter soll Ende August beständiger sein als zu den Olympischen Spielen. Generell spielt das Klima aber auch für die Paralympischen Spiele noch eine große Rolle. Die FEI hat zu diesem Thema die Videoserie „Beat the Heat! – Besiegt die Hitze!“ ins Leben gerufen. In den ersten drei Teilen geht es um den Pferdesport allgemein bei heißen und feuchten Witterungsbedingungen, wie die Pferde zuhause auf das Klima vorbereitet werden sollten und wie sich die Athleten selbst darauf einstellen können. Die Videos kann man sich hier ansehen.

Paralympics 2021 im TV und Livestream

Die Paralympischen Spiele werden von der ARD und dem ZDF übertragen. Genaue Sendezeiten finden sich in diesem Zeitplan. Außerhalb der Sendezeiten wird es aber auch tägliche Livestreams von den Wettbewerben geben.Air Jordan 1 Outlet Store online | nike factory outlet dallas

Gloria Lucie AlterRedakteurin

Hat sich parallel zum Volontariat beim St.GEORG im Studium mit „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School befasst. Als Redakteurin liefert sie Beiträge aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Reitlehre bis zu Produktneuheiten. Ihre Erfahrungen aus Tätigkeiten bei privaten TV-Sendern in Köln ergänzen sich mit ihrer Kompetenz in Social Media und Videocontent.