Pony-EM Strzegom: Mia Allegra Lohe holt Gold in der Dressur, Silber und Bronze für Vielseitigkeitsreiter

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V. l. n. r. Maddy Dijkshoorn (NED), Mia Allegra Lohe und Veronica Pawluk (POL). (© Leszek Wójcik)

Der Sonntag war der Tag der Einzelentscheidungen und Team-Entscheidung Vielseitigkeit bei den Pony-Europameisterschaften im polnischen Strzegom. Mia Allegra Lohe gewann Gold, in der Vielseitigkeit gab es Einzel-Bronze für Merle Hoffmann und Silber mit dem Team. Im Springen gab es keine Deutschen unter den Top Ten.

Nach Einzel-Silber setzte Mia Allegra Lohe mit ihrer Tovdals Golden Future Imperial in der Kür am Sonntag noch einen drauf. 80,355 Prozent lautete die Bewertung der Richter für den letzten Ritt des Starterfeldes. Damit ist Mia Allegra Lohe neue Kür-Europameisterin bei den Pony-Dressurreitern. Besonders punkten konnte das Paar mit den einfachen Wechseln und dem starken Galopp wo es mehrmals Noten von besser als 8 und sogar zweimal die 9 gab. Ebenso gut fanden die Richter die Choreographie, die Schwierigkeit und die Interpretation der Musik sowie die Harmonie des Paares.

Mehr Goldmedaillen hätte Bundestrainerin Caroline Roost nicht einheimsen können mit ihrer Mannschaft. Über den Ritt von Mia Allegra Lohe und ihrer Palominostute sagte Roost: „Die Nerven muss man erstmal haben, als letzte Reiterin nochmal so einen Ritt aufs Parkett zu zaubern. Mia Allegra und ihre Stute haben sich hier von Tag zu Tag gesteigert, waren beide mental unheimlich fokussiert und konnten zu Schluss nochmal richtig abliefern.“

Mit der Ü80-Prozent-Marke setzte sich das Schlusspaar deutlich von der Konkurrenz ab. Die Silbermedaille ging an die Niederländerin Maddy Dijkshoorn mit Boogie de L’Aube und 77,795 Prozent, Bronze sicherte sich Veronica Pawluk aus dem gastgebenden Polen im Sattel von D’Artagnan mit 77,490 Prozent.

Die anderen deutschen Reiterinnen landeten auf den Plätzen fünf (Lilly Marie Collin mit dem siebenjährigen Hengst und mehrfachen Bundeschampion Cosmo Callidus) und 13 (Julie Sofie Schmitz-Heinen mit Carleo Go). Letztere wurde von Carolin Roost zudem als „Gold-Garant“ für das Team besonders gelobt, habe in der Kür lediglich ein etwas übereifriges Pony unter dem Sattel gehabt.

Carolin Roost resümierte: „Vorher konnte ich gar keine Erfolgs-Prognose abgeben, denn so ein wichtiges Championat ist jedes mal eine ganz neue Reise, diesmal sogar mit drei frischen jungen Paaren und somit neuen Familien. Wir waren sehr fokussiert und haben vorher fleißig trainiert. Aber das schönste ist eigentlich der Zusammenhalt gewesen, und dass wir hier in Strzegom auch viel Spaß hatten.“

Vielseitigkeit: Silber für Team Deutschland

Bei den Vielseitigkeitsreitern wurde es heute nochmal richtig spannend. Nach Dressur und Gelände hatte der Abstand zwischen den führenden Iren und Deutschland weniger als einen Springfehler betragen. Und beide Teams leisteten sich im abschließenden Springen heute Abwürfe. Dennoch reichte es für das Team von der grünen Insel für Teamgold. Es ritten Ben Connors mit Cornafest Fred, Josh Williamson mit Ardeo Fireman, Matthew Love mit Lucky for Some und Claire O’ryan mit Carhu Melody. Letztere bildete das Streichergebnis. Insgesamt kamen die Iren zu 104,1 Punkten.

Für Deutschland, die sich laut Bundestrainer Rüdiger Rau eher in der „Jägerrolle“ denn in der Rolle der Favoriten befanden, reichte es mit 107,6 Punkten für Team-Silber. Hier waren Merle Hoffmann mit Penny Lane WE am Start, sowie Pita Schmid mit Sietlands Catrina, Sina Brügger mit Next Generation und Linn Marie Schlütter mit Rathcline Dream.

Bronze ging an das Team aus Frankreich, für das das Gelände am Vortag nicht so nach Plan gelaufen war. Mit zwei Springfehlern, die zählten, erhöhte sich das Teamergebnis auf schlussendlich 108,9 Punkte. Hier waren Mae Rinaldi mit Boston du Verdon, Oceane Villeton mit Babylon Night Graves, Ambroise Maindu mit Versailles des Morins und Zoe Ballot mit Voltair de Lalande für das Team am Start.

Rüdiger Rau sagte über die Leistung seiner Mannschaft: „Wir sind wirklich happy über die Medaillen und unsere Team-Leistung.“

Einzel-Bronze für Merle Hoffmann

In der Einzelwertung gab es dann nochmal großen Grund zur Freude. Denn für Merle Hoffmann und ihre Penny Lane WE reichte es mit insgesamt 31 Strafpunkten zum dritten Platz und somit der Bronzemedaille! Die beiden hatten nach dem Gelände noch auf dem Silberrang gelegen. Im Parcours am Sonntag gab es jedoch einen Abwurf. Dennoch ein toller Erfolg, denn Merle Hoffmann konnte sich von Rang vier bei der EM 2021 nun auf einen Medaillenrang vorkämpfen.

Mit ihrem Dressurergebnis von lediglich 25,6 Strafpunkten sicherte sich Mae Rinaldi aus Frankreich im Sattel von Boston du Verdon Einzelgold, gefolgt von Ben Connors aus Irland mit Cornafest Fred und 28,9 Strafpunkten.

Die weiteren deutschen Starter unter den Top Ten in der Einzelwertung waren Pita Schmid mit Sietlands Catrina (Rang acht), Theresa Isabell Welsch mit Shannon’s Hero (Rang neun) und Sina Brügger mit Next Generation (Rang zehn).

„Wir konnten die EM-Team-Silbermedaille von 2021 verteidigen, und unsere Freude über die Medaillen ist sehr groß, weil die Leistung einfach so geschlossen war. Die Bedingungen hier kann man nur als perfekt bezeichnen“, so Rüdiger Raus Fazit.

Springen: Medaillensatz für Irland

Nach Platz fünf in der Teamwertung spielten die deutschen Pony-Springreiter auch heute in den abschließenden zwei Umläufen keine Rolle mehr bei den Kämpfen um die Medaillen. Dafür erlaubten sich die nach den ersten Tagen besser Platzierten am Sonntag einfach zu wenige Fehler.

Allen voran die Iren, denn die holten in der Einzelwertung den kompletten Medaillensatz. James Derwin mit Rincoola Babog und sein Namensvetter James Brennan mit MHS Glow mussten sogar zum Stechen antreten, da sich beide Paare über die kompletten Tage nicht einen einzigen Springfehler erlaubt hatten. Im Stechen fiel bei Brennan dann jedoch doch noch eine Stange. Somit ging Gold an James Derwin mit Rincoola Babog. Die Bronzemedaille sicherte sich Coen Williams mit Saxton Freedom und drei Fehlerpunkten.

Die besten deutschen Reiterinnen lagen im Schlussklassement beide an elfter Stelle. Jonna Esser sammelte mit Catness insgesamt 16 Strafpunkte, ebenso wie Emile Baurand mit Ami. „Insgesamt war es für uns Springreiter eine eher durchwachsene Europameisterschaft, obwohl wir wirklich viele gute Nullrunden dabei hatten, aber eben auch welche mit einem Abwurf. Und das summiert sich eben. Um wieder ganz vorne mit dabei zu sein, kommt man um beständige Null-Fehler-Ritte einfach nicht herum. Im Parcours sind die Iren eben wie unsere deutsche Ponydressur-Mannschaft absolute Gold-Garanten. Wir haben aber einige gute junge Paare im Parcours, die jetzt nachkommen, deswegen bin ich optimistisch für die Zukunft“, so der Pony-Bundestrainer der Springreiter, Karl Brocks.

Alle Ergebnisse aus Strzegom finden Sie hier.

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Gloria Lucie AlterRedakteurin

Hat sich parallel zum Volontariat beim St.GEORG im Studium mit „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School befasst. Als Redakteurin liefert sie Beiträge aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Reitlehre bis zu Produktneuheiten. Ihre Erfahrungen aus Tätigkeiten bei privaten TV-Sendern in Köln ergänzen sich mit ihrer Kompetenz in Social Media und Videocontent.