Reining ab 2022 nicht mehr unter dem Dach des Weltverbandes FEI

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Tryon – FEI World Equestrian Gamesô 2018

Die deutschen Reiner auf dem Weg zur Platzierung, nachdem sie in Tryon WM-Bronze gewonnen hatten. (© www.sportfotos-lafrentz.de)

Zwischen dem Weltreiterverband FEI und dem größten Reining-Verband, der National Reining Horse Association (NRHA) in den USA, knirscht es schon seit längerem. Nun endet die Kooperation – was auch Folgen für die deutsche Reiner-Szene haben wird.

Bereits 2018 hatte die FEI der NRHA (die übrigens tatsächlich nicht nur national, sondern international agiert) und auch der American Quarter Horse Association (AQHA) die Kooperation aufgekündigt, nachdem es aus Sicht des Weltverbandes zu Vertragsbrüchen seitens der Reiner gekommen war. Es ging dabei vor allem um die Regeln, die zum Schutz der Pferde dienen – Mindestalter, Dopingkontrollen.

Ende 2019 hatte man sich schließlich auf einen Kompromiss geeinigt (alle Turniere mit Teilnehmern aus mindestens vier Nationen müssen unter FEI-Reglement abgehalten werden), und die Reiner blieben FEI-Disziplin.

Doch 2020 gab es erneut Unstimmigkeiten, wie die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) berichtet. FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach: „Es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass bei der in diesem Jahr anstehenden FEI-Generalversammlung im November der Ausschluss der Disziplin mit Wirkung zu 2022 beschlossen wird, weil es kein Abkommen mehr zwischen den beiden – also Weltverband FEI und quasi Weltverband NRHA – gibt.“

Für die FN stellte sich damit die Frage, was mit der deutschen Reining werden soll, die ja auch zum Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) gehört. „Die Folgen daraus sind, dass für den neuen Wahlzyklus 2021 bis 2025 kein Disziplinbeirat Reining berufen wird, keine Bundeskader aufgestellt werden und auch Nico Hörmann seinen Tätigkeitsbereich als Bundestrainer nicht mehr wahrnimmt“, heißt es nun von Seiten der FN.

DOKR-Geschäftsführer Dr. Dennis Peiler äußerte sich bedauernd zu dieser Entwicklung. Insbesondere der Jugendbereich habe sich unter der Führung von Nico Hörmann „toll weiterentwickelt“. Als einen „historischen Erfolg“ habe das DOKR die Bronzemedaille der Reiner bei den Weltreiterspielen in Tryon gewertet, so Peiler.

Aber: „Da das DOKR aber ausschließlich für die Betreuung von FEI-Disziplinen zuständig ist, müssen wir uns von der Reining trennen.“

Nico Hörmann bleibt aber beim DOKR als Koordinator für Distanzreiten und Para-Equestrian.

National unterliegt der Reiningsport in Deutschland ohnehin den Westernreitverbänden – bis auf die Deutschen Meisterschaften, die zuletzt mit der FN gemeinsam veranstaltet wurden. Wie es hier weitergeht, habe man noch nicht entschieden, heißt es von der FN.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

  1. Ralph Clasen-Hoffmann

    Das ist ein Hammer!
    Reining gehört nicht zu meinen Disziplinen, aber wer sich für dieses Thema interessiert, sollte sich unbedingt dieses Video (https://inside.fei.org/fei/fei-sports-forum-2019-session-4) ansehen, um die Hintergründe, die zu dieser Entscheidung geführt haben, zu verstehen. Diese Diskussion war ein Jahr nach Tryon und stand auch schon 2019 zur Abstimmung, wurde dann aber vertagt, um vielleicht doch noch ein Agreement zu finden. Allerdings sind die amerikanischen Verbände dermaßen stark (Mitglieder mäßig und finanziell), daß sie es nicht nötig haben, sich von der FEI unter Druck setzen zu lassen.
    Vielleicht könnte man ja unter dem Dach der EEF eine europäische Lösung finden, was für das Pferdewohl sicher gut wäre.


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