Sport Horse Welfare Foundation mit Pferdefachleuten aus 32 Ländern gegründet

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Symbolbild (© www.toffi-images.de)

Veterinärmediziner und Pferdewissenschaftler aus aller Welt haben sich zusammengetan und die Sport Horse Welfare Foundation (SWF) gegründet, deren Fokus das Wohlergehen von Sportpferden ist.

Was brauchen Sportpferde, damit es ihnen gut geht? Diese Frage soll durch die Arbeit der Sport Horse Welfare Foundation aus Sicht der Wissenschaft beantwortet werden. Prof. Dr. Jane Williams ist Forschungsleiterin an der Hartpury University in England. Sie erklärt:

„Unser Ziel ist es, mit den Besten auf diesem Gebiet zusammenzuarbeiten, um einen wissenschaftlich fundierten, ethischen Leitfaden für die Ausbildung und das Wohlergehen von Sportpferden festzulegen, in erster Linie zum Schutz der Pferde, aber auch zum Schutz und zur Verbesserung des Rufs des Pferdesports.

Die derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse über das Wohlergehen von Sportpferden sind sehr begrenzt, da wir es mit Tieren zu tun haben, die natürlich nicht verbal mitteilen können, wie sie sich fühlen. Es gibt jedoch eine große Anzahl von Pferdesportlern auf der ganzen Welt – Reiter, Pferdepfleger, Ausbilder, Tierärzte, Wissenschaftler, Hufschmiede, Besitzer und viele mehr – die über einen großen Erfahrungsschatz und Wissen zu diesem Thema verfügen.

Wir wollen auf ihr Fachwissen zurückgreifen, es überprüfen und diese Empfehlungen zu einer international anerkannten, gemeinsamen Best-Practice-Vereinbarung zusammenfassen.“

Mehr als 150 Pferdesportler und Pferdewissenschaftler sind an dem Projekt beteiligt. Da die „Social License“ des Pferdesports zunehmend infrage gestellt wird, soll die Arbeit des Projekts dazu beitragen, „eine gemeinsame Basis mit den Kritikern des Pferdesports zu schaffen“, wie die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) es ausdrückt. Die FN ist, ebenso wie die Europäische Reiterliche Vereinigung (EEF), Kooperationspartner der Sport Horse Welfare Foundation.

EEF-Präsident Theo Ploegmakers: „Wir freuen uns, mit der Sport Horse Welfare Foundation an diesem Projekt zu arbeiten. Die Förderung des Wohlergehens von Pferden ist von zentraler Bedeutung für unseren Sport, aber bis heute gibt es keinen Konsens darüber, was Wohlergehen von Pferden bedeutet und welche Standards erwartet werden. Die herausragenden Forscher, die an dieser Initiative beteiligt sind, stehen an der Spitze der Pferdewissenschaft und sind daher am besten in der Lage dafür zu sorgen, dass die von uns ergriffenen Maßnahmen wissenschaftlich untermauert sind und nachweislich das Umfeld und die Erfahrungen für unsere Sportpferde verbessern.“

FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach sagt: „Für die FN stehen der Tierschutz und das Wohlbefinden der Pferde im Sport an oberster Stelle. In Deutschland haben wir mit den Leitlinien des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sowie unseren Richtlinien und Regelwerken einen Standard gesetzt, der international erst noch definiert werden muss. Daher unterstützen wir die Arbeit der Sport Horse Welfare Foundation. Es ist unser Anspruch, wissenschaftlich fundiert für das Wohlbefinden unseres Partners Pferd im Sport zu sorgen.“

Methodik

Die SWF wird bei ihrer Arbeit die sogenannte Delphi-Methode anwenden. Dabei werden Meinungen eingeholt und abgestimmt, um zu einem Konsens zu gelangen. Dieser Konsens soll Wissenschaftlern und Praktikern dann eine solide Grundlage bieten, die auf dem Wissen und der Erfahrung von Experten beruht.

Für die deutsche FN werden sich folgende Expertinnen und Experten an dem Projekt beteiligen: die Tierärztinnen Dr. Henrike Lagerhausen und Dr. Enrica Zumnorde-Mertens aus der FN-Abteilung Veterinärmedizin und Tierschutz, Dr. Matthias Niederhofer von der Tierklinik Telgte und Tierarzt des deutschen Vielseitigkeitsteams, Dr. Veronica Sinz, Tierärztin und Physiotherapeutin des deutschen Vielseitigkeitsteams sowie Nachwuchsbundestrainerin Caroline Roost (Dressur).

Die Initiative hat bereits die Unterstützung der Europäischen Reiterlichen Vereinigung (EEF) und der nationalen Pferdesportverbände von Belgien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz, der Sport Horse Research Foundation, World Horse Welfare und der Hartpury University erhalten. Der SWF ist eine gemeinnützige Mitgliederorganisation, die von Assoc. Prof. Dr. Jane Williams (UK), Dr. Carolien Munsters (NL), Dr. David Marlin (UK) und Prof. Dr. Michael Weishaupt (CH) gegründet wurde.

Die vollständige Liste der Gründungsmitglieder sowie die Pressemitteilung zur Gründung der Initiative sind auf der Website www.sporthorsewelfarefoundation.com zu finden.men’s jordan release dates | best cheap jordan 1 lows

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

  1. Gabriele Remling-Emmrich

    Was ist denn jetzt mit ISES? Vor zwei Jahren fiel die ISES Jahresversammlung in Hartpury wegen Covid aus. Seitdem habe ich nichts mehr gehört.


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