Meteor-Preis für Herbert Meyer

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Herbert Meyer (Mitte) mit Meteor-Preis

(© Stuhr)

15 Championatsmedaillen, davon fünfmal olympisches Gold – Herbert Meyer als Springreiter-Bundestrainer war erfolgreich wie kein Zweiter. Und vielleicht waren es die Worte des großen Fritz Thiedemann an den Knirps vor fast sechs Jahrzehnten, an denen diese Geschichte ihren Anfang nahm.

Es war einer dieser ersten Sonnensonntage, in der Kieler Bucht werkelten die Segler an ihren Booten, und im feinen Kieler Yachtclub wurde mit Champagner angestoßen. Nein, es wurde kein neues Schiff getauft, keine Regatta gefeiert, und mit Schiffen hatte das Ganze sowieso wenig zu tun. Aber spätestens als die Limousine von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen anrollte, war klar, dass dies kein Sonntag wie jeder war. Schon eingefunden hatten sich FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau, jede Menge Reiter aus der ganzen Republik, Ulrich Meyer zu Bexten aus Westfalen, die Holsteiner Jungs wie Peter Luther, Michael Rüping und  Tjark Nagel  sowieso, auch Bundestrainer Otto Becker war da. Und mittendrin sein Vorgänger Herbert Meyer, die Festsau an diesem Tag. Er wurde mit dem Meteor-Preis ausgezeichnet, der zum dritten Mal nach Hans Heinrich Isenbart und dem FN-Ehrenpräsidenten Dieter an eine verdienstvolle Persönlichkeit des Pferdesports vergeben wurde, eine kleine Bronzeskulptur. (Leider kein Abbild des lebensgroßen Meteor-Standbildes, das vor der Staatskanzlei nur ein paar hundert Meter weiter entfernt steht. Dazu haben die Erben des Künstlers ihre Zustimmung verweigert.) Herbert Meyer, Schüler einst von Hans Gütner Winkler und selbst international erste Garnitur, ist der erfolgreichste Bundestrainer des deutschen Reitsports: 15 Championatsmedaillen in 15 Jahren, davon zehnmal Gold, fünfmal olympisch.

Ins Leben gerufen wurde der Meteor-Preis vom Partner- und Wirtschaftskreis Holsteiner Masters. Peter Harry Carstensen beschrieb den Weg vom ländlichen Reiter zum Bundestrainer: Manche Bauern haben das beste Pferd nicht im Stall, sondern im Kinderzimmer…..Otto Becker erzählte von den schönen (Sydney, Gold 2000) und den schwierigen Momenten (Rom, 100. Nationenpreis von Equipechef Gustav Pfordte, vorletzter Platz). Er schildert den Mann, der süchtig war nach Perfektion, der ein meisterhafter Beobachter ist, ein genialer Pferde- und Menschenkenner, der das Beste aus seinen Reitern und Pferden herausholen konnte. Der immer 100 Prozent, lieber noch 110 Prozent verlangte und unheimlich wütend werden konnte. Ein Ausbund an Diplomatie warst du nie. Dafür hat er den Preis ja auch nicht bekommen. Die schönste Geschichte lieferte Herbert Meyer mit seinen Dankesworten am Schluss selbst. Als er ein – immerhin schon erfolgreicher –  Bremer Nachwuchsreiter war, sollte ihm beim Turnier in Bremen eine Medaille verliehen werden, ebenso wie dem großen Fritz Thiedemann, dem Reiter von Meteor, an dessen Verdienste der Preis erinnern solle. Die beiden wurden in einen Festsaal gerufen, die Ehrung konnte beginnen, aber es gab nur eine Medaille. Die wollte man natürlich Fritz Thiedemann geben. Aber der sagte: Kommt gar nicht in Frage, die bekommt der Junge., gab sie Herbert Meyer und fügte hinzu: Aber die ist nicht geschenkt, du musst sie dir verdienen.

Und das hat Herbert Meyer wohl auch überzeugend getan.

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