Michi Jung: „Einfach genial“

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Das sagte er selber zu seinem fulminanten Geländeritt der EM in Castle Blair, und Michi Jung war damit in keiner Weise unbescheiden.

In 10,02 Sekunden, elf Sekunden schneller als nötig, absolvierte der zweite deutsche Mannschaftsreiter auf dem jüngsten Pferd des Feldes, dem achtjährigen französischen Angloaraber Takinou, die 29 Hindernisse, jedes von ihnen eine besondere Aufgabe, aber alles in allem reitbar. Eine zusätzliche Schwierigkeit, die im Laufe des Tages immer mehr zunahm, war der gnadenlose Landregen, durchsetzt von einzelnen Sturmböen, der den lehmigen Boden erst glitschig, dann tief werden ließ. Aber Takinou zog seine Bahn, unbeirrt, mit seiner unaufwändigen Galoppade, sprang alle Hindernisse auf dem kürzesten Weg. In der Mitte der Strecke noch etwas hinter der Zeit, warf er auf der Ebene am Schluss buchstäblich den Turbo rein, legte nochmal zu, in seinem eigenen Tempo, unterstützt, aber nicht getrieben von seinem Reiter, der zu jeder Zeit perfekt im Gleichgewicht sitzend, dem Pferd alle Chancen gab, die Strecke zu meistern. Was für ein Ritt!! „Mein Pferd hat viel Blut und ich wusste, dass er schnell ist, dass er aber noch so angreift am Schluss, das hat mich auch überrascht.“ Es war erst die zweite lange Dreisterne-Prüfung für Takinou. Der rutschige Boden machte auch ihn zu schaffen, aber auf Anraten des ersten Reiters Dirk Schrade drehte Jung vor dem Ritt vorne nochmal längere Stollen ein.

Für das Springen morgen verbreitete Jung gedämpften Optimismus. „Normalerweise springt mein Pferd gut, aber man muss sehen, wie es den Tag heute weggesteckt hat. Morgen ist ein neuer Tag.“

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Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.