Abschied von Dressurhengst Lingh

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Für die einen muss es Mango sein, die anderen bevorzugen Mandarinen – Lingh auf dem Gestüt Birkhof, wo er nach seiner Sportlaufbahn seine Rente genoss. (© www.toffi-images.de)

Eine ganze Reihe Menschen trauert um ein besonderes Pferd: Mit 27 Jahren verstarb der KWPN-Hengst Lingh, mit dem Edward Gal seine ersten Championate geritten ist, und der zuletzt auf dem Gestüt Birkhof gehegt und gepflegt wurde.

Edward Gal verdankt dem Flemmingh-Sohn Lingh seine ersten Championatsauftritte. 2002 wurde das Paar Niederländischer Meister in der Kleinen Tour. Vier Jahre später vertraten sie die Niederlande bei den Weltreiterspielen in Aachen und gingen beim Weltcup-Finale in Las Vegas an den Start. Sie wären auch für die Olympischen Spiele 2004 gesetzt gewesen, doch Lingh verletzte sich.

Später wurde er nach Florida verkauft und hatte noch einige Erfolge mit Karin Reid Offield, ehe er endgültig aus dem Sport verabschiedet wurde. Karin Reid Offield vertraute Lingh für seine zweite Karriere in der Zucht dem Gestüt Birkhof in Baden-Württemberg an, wo er bis zuletzt stand. Er wurde 27 Jahre alt.

König vom Birkhof

„Lingh war ein echtes Charakterpferd“, schwärmt Birkhof-Chef Thomas Casper und gibt ein Beispiel: „Wenn er nicht pünktlich morgens um 7 auf sein Paddock kam, hat er den ganzen Hof zusammengeschrien.“ Aber ansonsten sei der Hengst nicht nur ein sehr liebes, sondern vor allem ein „unwahrscheinlich leistungsbereites“ Pferd gewesen, so Casper.

„Er hat ja schon seit sechs Jahren nicht mehr gedeckt“, berichtet er weiter. „Aber es ging ihm wunderbar bis vor zwei, drei Wochen.“ Das Alter habe Lingh zunehmend zu schaffen gemacht. Heute morgen konnte er dann nicht mehr aufstehen. Der Tierarzt kam und gemeinsam mit der Besitzerin Karin Reid Offield wurde der Beschluss gefasst, dass es an der Zeit sei, ihn einzuschläfern. Die Trauer ist auf allen Seiten groß. „Lingh war für uns schon so etwas wie ein Meilenstein“, sagt Thomas Casper.

Linghs Erbe

Zu den hierzulande bekanntesten Nachkommen des Hengstes gehören etwa das internationale Grand Prix-Pferd Bubblingh von Richard Davison oder auch der Wallach Lord of Dance, der unter Ann-Kathrin Lindner in den Sport hineinwächst.

Laut FN hat Lingh in Deutschland zwei gekörte Söhne, von denen einer ins Hengstbuch I eingetragen, inzwischen allerdings Wallach ist: der Württemberger FBW Löwenherz (Mutter v. Wolkentanz I), der unter Nicole Casper S-erfolgreich ist. Der andere ist ein 2014 in Verden gekörter Hannoveraner aus einer San Remo-Mutter, für den die FN derzeit allerdings weder Nachkommen noch Sporterfolge verzeichnet.

20 von Linghs Töchtern sind als Zuchtstuten registriert.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.