Anzeige gegen den Weltranglisten-Ersten Martin Fuchs

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(© facebook.com/tierschutzverein.at)

Noch eine Anzeige gegen einen internationalen Springreiter, und diesmal geht es um einen sehr prominenten Reiter: Martin Fuchs.

Der Schweizer Weltranglisten-Erste der Springreiter, Martin Fuchs, war im April in Linz mit dem achtjährigen Zangersheider Wallach Viper Z v. Vigo d’Arsouilles am Start. In einem Parcours brach Viper Z vor einer Linkskurve, hinter der aus der Ecke heraus eine zweifache Kombination zu springen war, über die Schulter nach rechts weg und ließ sich offenbar auch nicht korrigieren. Fuchs nahm die Gerte auf der rechten Seite in eine Hand und schlug den Wallach einmal über die rechte Flanke. Danach ritt er erneut an. Wieder versuchte Viper Z wegzubrechen, diesmal nahm Fuchs die Gerte in eine Hand und schlug den Wallach zweimal mit Kraft gegen den Hals und mutmaßlich auch den Kopf, das ist auf dem Video von dem Vorfall nicht eindeutig zu erkennen.

Nun hat die Schweizer Tierschutzorganisation Stiftung für das Tier im Recht (TIR) Martin Fuchs angezeigt und der Österreichische Tierschutzverein hat das Video von dem Vorfall veröffentlicht. Von dort heißt es, die Richter seien in der Situation nicht eingeschritten. FEI und Schweizer Verband wurden um Stellungnahme gebeten. „Nur wenn solche Fälle aufgezeigt und geahndet werden, kann die Gesellschaft sensibilisiert werden, um nachhaltig respektvollen und gewaltfreien Umgang mit Pferden zu erzielen“, so der Verband auf seiner Facebook-Seite.

Vor einigen Wochen wurde schon einmal ein Springreiter in Österreich angezeigt, weil er sein Pferd im Parcours geschlagen hat: Günter Wintersberger, ein Österreicher. Hier hatte der Österreichische Verband (OEPS) sofort reagiert und Winterberger für vorläufig drei Monate von allen Veranstaltungen ausgeschlossen, bis das endgültige Urteil in der Angelegenheit feststeht.

Im Fall von Martin Fuchs fragt man sich allerdings, warum die Anzeige erst jetzt, drei Monate nach dem Turnier, gestellt wurde. Eine entsprechende Anfrage haben wir bei dem Verein gestellt.

Auch Martin Fuchs haben wir um Stellungnahme gebeten. Sein Statement können Sie hier nachlesen.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

  1. Alex L.

    Warum sitzen da eigentlich überhaupt noch Richter, wenn sowieso keiner mehr eingreift? Ist ja nicht nur hier der Fall, sondern oft genug auch beim „kleinen“ Dorfturnier. Keiner traut sich mehr was zu sagen. Dabei würden auch schon ein paar mahnende Worte eines Richters bei dem ein oder anderen Reiter sicher einen Eindruck hinterlassen und zum Nachdenken anregen. Müsste halt nur früh genug bei der Jugend erfolgen und nicht erst, wenn sich so ein Verhalten schon etabliert hat. Wer dann nicht hören will, muss halt fühlen indem härtere Strafen ausgesprochen werden. Aber da schlafen die Verbände tief und fest.

    Von dem Verhalten von Martin Fuchs im Video bin ich massiv enttäuscht. Schläge gegen Hals und Kopf gehen gar nicht. Auch ein Schlag auf die Flanke sollte immer gut überlegt sein. Wann ist das wirklich gerechtfertigt, wann wäre eine andere Handlung sinnvoller? Was ist der Grund für den Ungehorsam? Ich finde, hier passt einiges nicht zusammen. Ich habe ein paar Ritte der beiden gesehen, die – wenn ich mich Recht erinnere – alle nicht so harmonisch aussahen. Vielleicht passt es hier auch einfach nicht zwischen den beiden.

    Solche Bilder sind natürlich gutes Futter für all die Kritiker. Auch die Tatsache, dass es erst so spät angezeigt wurde. Wir Reiter schaffen uns nach und nach selbst ab.

  2. Nelly

    Schwer zu ertragen und kaum zu fassen, dass die Richter nicht eingreifen. Ein Springreiter, der seine Emotionen nicht im Griff hat und durch Gertenschläge sein Pferd zum Gehorsam zwingen will, muss sofort disqualifziert und sanktioniert werden. Nicht zu glauben, dass sowas heutzutage noch geduldet wird.

    • Norbert

      Sie sprechen mir aus dem Herzen. Vielen Dank für Ihren Kommentar.
      Mir wurden zwei grössere Kommentare zu diesem Vorfall hier gelöscht.


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