Auch das Kantonsgericht spricht Paul Estermann wegen Tierquälerei schuldig

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Paul Estermann und Castlefield Eclipse bei den Europameisterschaften in Aachen 2015. (© von Hardenberg)

Der Schweizer Springreiter Paul Estermann war vor einigen Monaten vom zuständigen Bezirksgericht wegen mehrfacher vorsätzlicher Tierquälerei für schuldig gesprochen worden. Dieses Urteil wurde nun auch in der nächsten Instanz bestätigt.

Paul Estermann bestreitet die Vorwürfe der Tierquälerei gegen ihn nach wie vor. Es geht um seine beiden ehemaligen Spitzenpferde, die inzwischen verstorbene Castlefield Eclipse und den Wallach Lord Pepsi, in den Jahren 2015 und 2016. Schweizer Medien hatten Bilder offener Striemen bei den Pferden veröffentlicht, die von Castlefield Eclipse stammen sollen. Estermann bestreitet diese Vorwürfe nach wie vor.

Doch das Kantonsgericht Luzern, wo am 7. Dezember die Berufungsverhandlung stattgefunden hat, sah die Tatvorwürfe gegen den ehemaligen Elitekaderreiter als erwiesen an – jedoch nicht alle. In zwei Vorfällen, die Lord Pepsi betreffen, wurde er freigesprochen.

Das Gericht verhängte eine Geldstrafe und ordnete an, dass Estermann 80 Prozent der Verfahrenskosten tragen muss. Allerdings ist das Urteil noch nicht rechtskräftig und so lange gilt die Unschuldsvermutung. Die schriftliche Begründung des Urteils steht noch aus.

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Über Paul Estermann

Der 57-jährige Estermann hat die Schweiz seit 2012 bei Championaten und FEI-Veranstaltungen vertreten, immer mit Castlefield Eclipse und später Lord Pepsi.

2012 war er bei den Olympischen Spielen in London Vierter in der Mannschafts- und 17. in der Einzelwertung (Eclipse). An Weltreiterspielen nahm er einmal teil, 2014 in Caen, ebenfalls mit Eclipse. Hier belegte die Mannschaft den elften und Estermann den 47. Platz.

Dreimal, 2013, 2015 und 2019 wurde er für Europameisterschaften nominiert, die ersten beide Male mit Eclipse, zuletzt mit Lord Pepsi. 2015 gab es Team-Bronze (Rang 18 in der Einzelwertung), ansonsten 2013 einen fünften und 2019 einen sechsten Platz.

Im Weltcup-Finale in Paris 2018 ritt Estermann Lord Pepsi und endete auf Rang 18. Für die Equipe beim Nationenpreis-Finale in Barcelona wurde er mit beiden Pferden je einmal nominiert. 2015 wurde es Rang acht, 2016 Platz sechs.

Zwar hattePaul Estermann nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen ihn den Schweizer Kader aus eigenem Antrieb verlassen, und auch seine ehemaligen Spitzenpferde hat er nicht mehr, aber er reitet noch Turniere.

Im Corona-Jahr 2020 war er im Herbst in die Saison eingestiegen und in Italien und der Schweiz bei bei mehreren internationalen Veranstaltungen am Start gewesen.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.