Championatsball: Reiterkreuze für Dr. Manfred Giensch und Dieter Kröhnert und weitere Auszeichnungen

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(© Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN))

Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause fand am Wochenende erstmals wieder der große Championatsball der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) statt. Es gab jeweils das Goldene und Silberne Reiterkreuz für den langjährigen DOKR-Mannschaftsarzt Dr. Manfred Giensch und den DOKR-Hufschmied und St.GEORG-Experten Dieter Kröhnert. Außerdem wurde Eckardt Meyer der Ehrentitel Fahrmeister verliehen.

In der Reithalle des Deutschen Olympiade Komitees für Reiterei (DOKR) in Warendorf trafen allerlei Welt- und Europameister aus allen Disziplinen und den verschiedensten Altersklassen aufeinander, um ihre Erfolge der Saison gebührend zu feiern.

Sei es der EM-Titel für die Children-Springreiter in Oliva (ESP) oder das Mannschaftsgold für Peter Thomsen und seine Buschreiter in Pratoni del Vivaro (ITA) – „Der Deutsche [sic!] Pferdesport ist erfolgsverwöhnt und wir haben uns in den letzten Jahren nicht die Frage stellen müssen, ob wir Medaillen gewinnen, sondern eher wie viele“, sagte der FN-Präsident Hans-Joachim Erbel. Insgesamt wurden in diesem Jahr 51 Medaillen bei Championaten gewonnen, allein 20 Titel gab es dabei für die Nachwuchsreiter.

In den olympischen Disziplinen Springen und Dressur gab es hingegen nur eine Medaille in diesem Jahr bei der WM Herning, nämlich Mannschaftsbronze für das Dressurteam um Bundestrainerin Monica Theodorescu. Aber bezüglich der WM in Herning sei die FN froh, dass zumindest die Qualifikatinen für Olympia und die Paralympics 2024 gesichert seien – und diese Qualifikationen für alle Reitsport-Disziplinen der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 habe Deutschland als einziges Land allesamt in der Tasche.

Neben den Auszeichnungen für die erfolgreichen Pferdesportler wurden auch wichtige Personen „hinter dem Team“ geehrt.

Goldenes Reiterkreuz für Mannschaftsarzt Dr. Manfred Giensch

Mit stehenden Ovationen wurde dem langjährigen DOKR-Mannschaftsarzt Dr. Manfred Giensch aus Hamburg mit dem Goldenen Reiterkreuz eine hohe Auszeichnung der FN verliehen. Von 2006 an bis zu den Weltmeisterschaften in Herning sorgte Giensch für das Wohl der Athleten und Betreuer bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften.

„Du hast das vielzitierte ‚24/7‘ wirklich gelebt und warst bei großen und kleinen Wehwehchen für jeden von uns – egal welcher Disziplin – immer erreichbar“, fand Vielseitigkeitsreiter Andreas Dibowski im Namen der Aktiven Worte des Dankes für Gienschs langjährige Unterstützung. Daraufhin entgegnete Dr. Giensch: „Man muss auch Glück haben im Leben.“ Gemeint war damit die Anfrage an die Dienste von Giensch von Seiten des ehemaligen FN-Geschäftsführers Reinhard Wendt im Jahre 2005 in Luhmühlen. Mit dieser Anfrage „haben für mich fantastische 18 Jahre begonnen“, so Dr. Giensch. Seinen beiden Nachfolgern D. Katharina Egeling-Oeßel und Dr. Timm Schlummer aus Warendorf wünschte der Chirurg ebenso viel Spaß bei ihren Aufgaben. Giensch hatte im August seinen 80. Geburtstag begangen.

Silbernes Reiterkreuz für Hufschmied Dieter Kröhnert

Zumindest nahe Hamburg beheimatet ist der Hufschmied Dieter Kröhnert, der dem St.GEORG auch schon seit vielen Jahren in Fragen rund um den Huf als Experte zur Seite steht. Nach dem Bronzenen Reiterkreuz im Jahr 2015 wurde ihm nun nach mehr als drei Jahrzehnten im Dienst als DOKR-Hufschmied bei den wichtigsten Championaten das Deutsche Reiterkreuz in Silber verliehen.

In seiner Laudatio bezeichnete Springreiter-Bundestrainer Otto Becker Kröhnert als „Medaillen-Schmied“ und erinnerte sich an die große Zuverlässigkeit und stets überzeugende Arbeit des Hufschmieds: „Du hast dich immer im Hintergrund gehalten, aber warst immer da, wenn du gebraucht wurdest. Vielen Dank für alles, was du für uns und unsere Pferde in 32 Jahren getan hast.“ Hans-Joachim Erbel übergab Kröhnert in Folge der Laudatio die Auszeichnung.

Kröhnerts erste große Stunde als DOKR-Hufschmied schlug im Jahr 1990 in Stockholm. Seither sah er sich bei acht Weltmeisterschaften, achtmal Olympia und auch bei Europameisterschaften dafür verantwortlich, dass den deutschen Top-Pferden zu keinem Zeitpunkt „der Schuh drückte“.

Dieter Kröhnert hegte auch privat eine Leidenschaft für Pferde und die Reiterei. Er war als Züchter aktiv und ritt bis vor acht Jahren noch selbst Springprüfungen, ebenso wie seine Ehefrau Susan, die daheim den Stall managt. Kröhnerts jüngerer Sohn Timothy ist mittlerweile ebenfalls Hufschmied und betreibt gemeinsam mit Vater Dieter die Hufbeschlagsschmiede in Ellerhoop. Der ältere Sohn Alexander George lernte ebenfalls den Beruf des Schmieds, ist mittlerweile aber als Tierarzt in der Tierklinik Lüsche tätig.

Bundestrainer Eckardt Meyer bekommt Titel „Fahrmeister“

Viele Jahre lang war er als Bundestrainer für die Ein- und Zweispännerfahrer tätig, außerdem ist er Fahrlehrer, Richter und als Parcourschef bekannt: Eckardt Meyer. Die FN entschloss sich nun dazu, seine Leistungen im Fahrsport als Fahrer und Trainer, sein Engagement in Pferdesport und -haltung sowie sein „langfristiges, nachhaltiges Wirken als Ausbilder von Pferd und Fahrer mit überregional herausragenden Ergebnissen“ zu honorieren. Nun ausgezeichnet mit dem Titel „Fahrmeister“ ist Meyer erst der vierte Trainer überhaupt, der diesen Titel tragen darf.

Eckardt Meyer begann seine Pferdesportkarriere im Springsattel, ehe er in der Kutsche Platz nahm und dort viele Erfolge feierte. So wurde er 1991 Deutscher Meister der Zweispännerfahrer und fuhr im gleichen Jahr bei der WM der Zweispänner vor bis auf den Silberrang in der Einzelwertung. Ein weiterer Höhepunkt der aktiven Karriere von Eckardt Meyer war Teamsilber im Jahr 1993.

Der gelernte Landwirt übernahm daraufhin ab 1995 das Amt des Bundestrainers für die Ein- und Zweispänner und leitete seine Fahrer in den folgenden Jahren zu sechs Gold-, fünf Silber- und sechs Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften. Seit 2012 ist Meyer auch bereits Träger des Deutschen Reiterkreuzes in Silber. Mittlerweile ist Eckardt Meyer seit drei Jahren DOKR-Honorartrainer und kümmert sich in dieser Position um die Ein- oder Zweispänner, wenn wieder eine WM ansteht. Seitdem kamen zu seiner Bilanz fünf weitere WM-Medaillen hinzu, darunter auch das jüngst errungene Mannschaftsbronze bei der WM in Haras du Pin.

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Weitere Auszeichnungen

Für die errungenen Medaillenerfolge in diesem Jahr wurden viele weitere Auszeichnungen vergeben (in alphabetischer Reihenfolge):

FN-Ehrenzeichen in Gold mit Lorbeer: Chiara Congia aus Köln (Weltmeisterschaft Voltigieren Pas de Deux Gold), Nicholas Goldbeck aus Bargteheide (European Cup Vielseitigkeit Einzelwertung Gold). Johannes Kay aus Neuss (Weltcupfinale Voltigieren Pas de Deux Gold), Alexandra Knauf aus Köln (Weltmeisterschaft Voltigieren Longenführer Pas de Deux), Raphael Netz aus Aubenhausen (Europameisterschaft Dressur U25 Einzelwertung Gold) sowie Nina Vorberg aus Sassenberg (Weltcupfinale Voltigieren Longenführer Pas de Deux Gold).

FN-Ehrenzeichen in Gold: Elisa Abeck aus Köln (European Cup Vielseitigkeit Mannschaftswertung Gold, Einzelwertung 14. Platz), Michael Brauchle aus Aalen (Weltmeisterschaft Vierspänner Einzelwertung Bronze), Helen Erbe aus Krefeld (Europameisterschaft Dressur U25 Mannschaftswertung Gold), Hendrik Falk aus Neustadt/Dosse (Weltmeisterschaft Voltigiern Longenführer Pas de Deux Silber), Anna Haag aus Nördlingen (European Cup Vielseitigkeit Mannschaftswertung Gold, Einzelwertung Platz 4), Carla Hanser aus Wasserburg (European Cup Vielseitigkeit Mannschaftswertung Gold, Einzelwertung Platz 6), Konstantin Harting aus Königswinter (European Cup Vielseitigkeit Mannschaftswertung Gold, Einzelwertung Platz 13.), Diana Harwardt aus Bernau (Weltmeisterschaft Voltigieren Pas de Deux Silber), Peter Künne aus Berlin (Weltmeisterschaft Voltigieren Pas de Deux Silber), Julia Krajewski aus Warendorf (Weltmeisterschaft Vielseitigkeit Mannschaftswertung Gold, Einzelwertung Silber), Mona Mertens aus Korschenbroich (Weltmeisterschaft Voltigieren Team Gold), Anne-Kathrin Pohlmeier aus Reffhem/Aller (Weltmeisterschaft Vielseitigkeit Trainer Dressur), Gianna Ronca aus Monheim (Weltmeisterschaft Voltigieren Team Gold), Rebecca Verlage aus Rheudt (Weltmeisterschaft Voltigieren Team Gold), Brandon Schäfer-Gehrau aus Warendorf (European Cup Vielseitigkeit Mannschaftswertung Gold, Einzelwertung Silber), Rodolphe Scherer aus Frankreich (Weltmeisterschaft Vielseitigkeit Trainer Gelände), Alina Schrader aus Hamburg (Europameisterschaft Dressur U25 Mannschaftswertung Gold), Peter Thomsen aus Kleinwiehe (Weltmeisterschaft Vielseitigkeit Trainer), Christoph Wahler aus Bad Bevensen (Weltmeisterschaft Vielseitigkeit Mannschaftswertung Gold, Einzelwertung Platz 22), Julia Sophie Wagner aus Leipzig (Weltmeisterschaft Voltigieren Damen Einzelwertung Silber), Katja Wagner aus Leipzig (Weltmeisterschaft Voltigieren Longenführer Silber) sowie Alexa Westendarp aus Wallenhorst(Europameisterschaft Dressur U25 Mannschaftswertung Gold).

FN-Ehrenzeichen in Silber: Gesa Bührig aus Kutenholz (Weltmeisterschaft Voltigieren Longenführer 4. Platz), Rainer Bruelheide aus Melle (Weltmeisterschaft Einspänner Equipechef), Karl-Heinz Geiger aus Rechtmehring (Weltmeisterschaft Vierspänner Equipechef), Kathrin Meyer aus Hamburg (Weltmeisterschaft Voltigieren Damen Einzel Platz 4), Regine Mispelkamp aus Geldern (Weltmeisterschaft Para-Dressur Einzelwertung 5. Platz, Kür 4. Platz), Anna-Lena Niehues aus Gronau (Weltmeisterschaft Para-Dressur Einzelwertung Platz 6, Kür Platz 5), Gianna Regenbrecht aus Münster (Weltmeisterschaft Para-Dressur Einzelwertung Platz 6), Alina Schrader aus Hamburg (Europameisterschaft Dressur U25 Einzelwertung 4. Platz), Marie Tischer aus Neu-Isenburg (Weltmeisterschaft Einspänner Mannschaftswertung Bronze, Einzelwertung Platz 31), Anne Unzeitig aus Greifenstein (Weltmeisterschaft Einspänner Mannschaftswertung Bronze, Einzelwertung Platz 8.), Benjamin Werndl aus Aubenhausen (Weltmeisterschaft Dressur Mannschaftswertung Bronze, Grand Prix Special Platz 5, Kür Platz 4), Frederic Wandres aus Hagen (Weltmeisterschaft Dressur Mannschaftswertung Bronze) sowie Alexander Zebrak aus Germaringen (Weltmeisterschaft Voltigieren Herren Einzel Longenführer 4. Platz).

FN-Ehrenzeichen Junioren: Cornelia Albrecht aus Celle (Europameisterschaften Dressur Junioren Equipechefin), Vieca Sofie Bade aus Braderup (Europameisterschaften Springen Children Mannschaftswertung Gold, Einzelwertung Platz 5), Eve Catherine Bartels aus Bad Homburg (Europameisterschaften Dressur Children Mannschaftswertung Gold), Lana-Pinou Baumgürtel aus Nottuln (Europameisterschaften Dressur Junioren Mannschaftswertung Gold, Einzelwertung Platz 7, Kür Platz 10), Lilly Marie Collin aus Düsseldorf (Europameisterschaften Pony Dressur Mannschaftswertung Gold, Einzelwertung Gold, Kür 5. Platz), Ava Ferch aus Stegen (Europameisterschaften Springen Children Mannschaftswertung Gold, Einzelwertung Platz 23), Antonia Häsler aus Chemnitz (Europameisterschaften Springen Children Mannschaftswertung Gold), Alice Layheraus Brackenheim (Europameisterschaft Voltigieren Junioren/Junge Voltigierer Einzelwertung Gold), Mia Allegra Lohe aus Düsseldorf (Europameisterschaften Pony Dressur Mannschaftswertung Gold, Einzelwertung Silber, Kür Gold), Alessa Marie Maass aus Meerbusch (Europameisterschaften Dressur Children Mannschaftswertung Gold, Einzelwertung Platz 6), Linus Richter aus Wardenburg (Europameisterschaften Vielseitigkeit Junge Reiter, Mannschaftswertung Silber), Franziska Roth aus Stuttgart (Europameisterschaften Pony Dressur Mannschaftswertung Gold, Einzelwertung Platz 14), Mathies Rüder aus Blieschendorf/Fehmarn (Europameisterschaften Vielseitigkeit Junioren Mannschaftswertung Bronze, Einzelwertung Gold), Helena Schmitz-Morkramer aus Hamburg (Europameisterschaften Dressur Junge Reiter Mannschaftswertung Gold, Einzelwertung Gold, Kür Gold), Ciara Schubert aus Ketsch (Europameisterschaften Fahren U25 Einzelwertung Gold),
Tony Stormanns aus Eschweiler (Europameisterschaften Springen Children Mannschaftswertung Gold, Einzelwertung Gold) sowie Lennard Tillmann aus Grevenbroich (Europameisterschaften Springen Children Mannschaftswertung Gold, Einzelwertung Platz 5).

Die Sponsorenplakette Dressur geht an Jessica und Rainer Schwiebert aus Kattendorf.

Die Sponsorenplakette Springen geht an die Ashford Farm an Enda Carroll aus Irland, an Elm Rock BV, Rich DeMartini aus den USA und an Mareile und Ulrich Heidenreich aus Adendorf.

Die Sponsorenplakette Vielseitigkeit wird verliehen an Prof. Dr. Bernd Heicke aus Haßloch, Lena Thoenies aus Hanstedt, Prinz Nikolaus von Croy aus Langen sowie an Prof. Klaus Fischer aus Waldachtal.

Als Dank für ihr Engagement in Pferdesport wird die Sponsorenplakette verliehen an Pikeur Reitmoden Brinkmann GmbH & Co.KG aus Herford sowie Waldhausen GmbH & Co.KG aus Köln. Beide Unternehmen verbindet in diesem Jahr eine 50-jährige Partnerschaft mit der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und dem Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei.

Das Graf-Rothkirch-Stipendium zur Unterstützung junger Vielseitigkeitsreiter erhalten Mathies Rüder aus Blieschendorf/Fehmarn und Matti Garlichs aus Salzhausen.jordan retro shoes mens release dates | cheapest air jordans 1

Gloria Lucie AlterRedakteurin

Hat sich parallel zum Volontariat beim St.GEORG im Studium mit „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School befasst. Als Redakteurin liefert sie Beiträge aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Reitlehre bis zu Produktneuheiten. Ihre Erfahrungen aus Tätigkeiten bei privaten TV-Sendern in Köln ergänzen sich mit ihrer Kompetenz in Social Media und Videocontent.