Holger Heigel gestorben

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Holger Heigel (rechts) mit Bundestrainer Hans Melzer (© Julia Rau)

Im Alter von 76 Jahren ist der ehemalige Vorsitzende des DOKR-Vielseitigkeitsausschusses, Holger Heigel, nach längerer Krankheit verstorben. „Holly“, wie ihn seine Freunde nannten, war ein engagierter Förderer des Vielseitigkeitssports.

Acht Jahre lang führte er den Vorsitz im Vielseitigkeitsausschuss des Deutschen Olympiade Komitees für Reiterin (DOKR). Zwar ritt Heigel schon seit Schulzeiten, aber die richtige Begeisterung für Pferde entfachte erst seine Frau Susanne. Auf ihrem Anwesen in Vierhöfen betrieben die beiden einen kleinen, feinen Privatstall, förderten mit großem persönlichen und finanziellen Einsatz Reiter wie Claus Erhorn, Elmar Lesch, Michael Meier, vor allem aber Andreas Dibowski. Er bescherte dem Ehepaar Heigel den wohl schönsten Erfolg: Den Sieg in der Vier-Sterne-Prüfung von Luhmühlen (heute Fünf-Sterne) auf dem Vollblüter It’s Me xx im Besitz von Susanne Heigel.

Auch viele Veranstalter konnten auf Heigels Unterstützung zählen. Er kämpfte für höhere Preisgelder und versuchte, Reiter, Pferdebesitzer, auch im Dialog mit den Zuchtverbänden, zusammenzubringen. In jeder Hinsicht unabhängig – er war unter anderem an mehreren Akut- und Rehakrankenhäusern beteiligt – hatte er ein offenes Ohr für alle Belange der Buschreiterei, leistete sich eine eigene Meinung und ließ sich nicht vom Funktionärsapparat vereinnahmen. Für seine Verdienste rund um den Pferdesport wurde Heigel 2018 das Reiterkreuz in Bronze der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) verliehen.

Er war es, der alle Hebel in Bewegung setzte, als Sam, das Championatspferd von Michael Jung, plötzlich zum Verkauf stand und ihm ist es letztlich zu verdanken, dass am Ende Sam dem deutschen Sport erhalten blieb. Gemeinsam mit mehreren Unterstützern konnte das Pferd für Jung gesichert werden. Mit drei olympischen Gold- und einer Silbermedaillen ist Sam das erfolgreichste deutsche Buschpferd aller Zeiten.

Wer Holly Heigel, kannte, mochte ihn, sein Lachen, seinen Charme, seine Begeisterungsfähigkeit und seine Mutmacher-Qualitäten. „Holger war ein Mensch, den ich immer für seine Fähigkeit bewundert habe, sich selbst treu zu bleiben und sich nicht zu verbiegen. Davor habe ich großen Respekt“, sagt z. B. die vielfache Championatsreiterin Bettina Hoy. Die Reiter wussten, dass sie auf ihn zählen konnten. Nicht nur deswegen werden sie ihn vermissen.men’s jordan upcoming releases | nike dunk release dates

Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.