Infektiöse Anämie im Landkreis Verden

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Featurebild stall box quarantäne

Symbolfoto (© www.toffi-images.de)

Der Landkreis Verden hat heute gemeldet, dass ein Pferd in einem Stall in Hagen-Grinden nachgewiesenermaßen an Infektiöser Anämie erkrankt war.

Das Pferd musste, wie es die Tierseuchen-Verordnung vorsieht, umgehend getötet werden. Das ist Vorschrift. Dagegen können die Pferdebesitzer sich nicht wehren. Rund um den Ort wurde ein Sperrbezirk errichtet, den kein Pferd ohne Genehmigung verlassen darf. Die weiteren Pferde in der Umgebung wurden sämtlich auf die Viren getestet, die die Infektiöse Anämie auslösen. Die Tiere müssen in den kommenden drei Monaten im Stall gehalten werden. Turniere und sonstige Veranstaltungen innerhalb des Sperrbezirks müssen abgesagt werden.

Todesurteil

Equine infektiöse Anämie (EIA), auch ansteckende Blutarmut der Einhufer genannt, ist das Schreckgespenst eines jeden Pferdebesitzers. Denn wenn ein Pferd das Virus in sich trägt, darf es nicht am Leben bleiben. Der Grund: Einmal infizierte Pferde bleiben stets potenzielle Überträger, selbst wenn sie keinerlei Krankheitssymptome aufweisen. Die Krankheit trifft ausschließlich Mitglieder der Familie der Equidae, also neben Pferden bzw. Ponys auch Esel, Maultiere und Maulesel.

Übertragungsweg

Dabei wird die Krankheit in der Regel durch blutsaugende Insekten übertragen. Infektionen von Pferd zu Pferd sind hingegen selten. Aus diesem Grund, so erklärte der Amtstierarzt des Landkreises Verden, Dr. Peter Rojem, sei „höchstwahrscheinlich nicht mit einer Ausbreitung der Krankheit zu rechnen“. Alle Pferde, die im selben Stall standen wie das betroffene Tier, seien bei der ersten Beprobung negativ getestet worden. Nun muss man drei Monate warten, ehe eine zweite Probe die Entwarnung bringen kann. Hintergrund hierfür ist die Inkubationszeit des Virus.

Weitere Infos

Das Veterinäramt rät Pferdebesitzern, die Pferde mit Insektenabwehrmitteln zu schützen. Weitere Informationen sowie Tipps für die Pferdehalter finden Sie hier. In den vergangenen Jahren hatte es immer mal wieder vereinzelte Fälle der Infektiösen Anämie gegeben. Für Furore sorgte unter anderem ein Fall in Köln, um Rahmen dessen die Kölner Rennbahn schließen musste, auf der zu dem Zeitpunkt Starstute Danedream trainiert wurde. Die letzten Fälle in Deutschland wurden 2015 in Bayern und Sachsen gemeldet. Ursprung der Infektionen sind häufig Importpferde aus Osteuropa, vor allem Rumänien, wo die Krankheit endemisch ist.nike air jordan 1 mid outlet | air jordan 1 retro high og chicago white and black varsity red for sale

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

  1. Ute Wohlrab

    Wie schade, daß in dem sonst so hilfreichen und sachlichen Artikel gleich ganz Osteuropa als potentielle Herkunft der Krankheit verurteilt wird. Osteuropa ist riesig und zumindest in Estland, Lettland, Litauen sind meiner Information zufolge seit den 1960er Jahren keine Fälle infektiöser Anämie vorgekommen.

    Ich würde mich freuen, wenn man nicht gleich alles über einen Kamm scheren würde. Osteuropa geht von St. Petersburg bis zum Bosporus – wenn man sich das einmal auf der Karte ansieht, wird Eure pauschale Warnung absurd…


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