Infektiöse Anämie in Düsseldorf

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(© Toffi)

Infektiöse Anämie in Düsseldorf: In einem Reitstall im Ortsteil Kalkum wurde ein Pferd positiv auf die tödliche Krankheit getestet. Alle notwendigen Maßnahmen sind in die Wege geleitet worden.

Am 18. Juni wurde der Verdachtsfall der Equinen Infektiösen Anämie in Düsseldorf, genauer gesagt, Düsseldorf Kalkum, gemeldet. Das betroffene Pferd wurde isoliert und inzwischen eingeschläfert. So sieht es die Verordnung zum Schutz gegen die ansteckende Blutarmut der Einhufer (ein anderes Wort für die Equine Infektiöse Anämie) vom 2. Juli 1975 vor. Es ist ausdrücklich verboten, betroffene Tiere zu behandeln, da sie das Virus ein Leben lang in sich tragen und auch dann noch ansteckend für andere Pferde sind, wenn sie selbst keinerlei Symptome vorweisen.

Quarantänemaßnahmen

Die Verordnung sieht auch die Sperrung des Betriebs vor und die Errichtung eines Sperrbezirks im Radius von einem Kilometer rund um den Hof. All das wurde in Düsseldorf sofort veranlasst.Derzeit gibt es innerhalb der Sperrzone acht Betriebe mit Pferdehaltung, auf denen aktuell 165 Pferde gemeldet sind.

Von allen Pferden aus dem betroffenen Reitstall sowie denen innerhalb des Sperrbezirks werden Blutproben genommen. Mithilfe des sogenannten Coggins-Test können die spezifischen Antikörper gegen das EIA-Virus im Blut nachgewiesen werden. Nach drei Tagen gibt es ein Ergebnis. Fällt der Test positiv aus, muss auch dieses Pferd eingeschläfert werden. Bei einem negativen Ergebnis wird nach ca. drei Wochen noch einmal eine Probe genommen. So kann man sichergehen, dass man nichts übersehen hat, weil in einer frühen Phase der Infektion (bis zu 14 Tage nach Ansteckung) unter Umständen noch keine Antikörper nachweisbar sind.

Verbreitung

Eigentlich tritt EIA in Deutschland nur sporadisch auf. Allerdings wurde vor wenigen Wochen ein weiterer Fall von Infektiöser Anämie im Landkreis Verden gemeldet. Die Krankheit kommt weltweit vor, ist jedoch in Süd- und Osteuropa, Afrika, Asien, Australien sowie Nord- und Südamerika verbreiteter.

Symptome

Betroffene Pferde bekommen Fieberschübe bis 42°C, leiden unter Appetitlosigkeit, sind allgemein schwach, zittern und schwanken unter Umständen. Die Gliedmaße schwellen an. Es kommt zu Flüssigkeitsansammlungen am Unterbauch und bei männlichen Pferden am Schlauch. Die Pferde magern ab und verlieren ihre Kondition. Die Schleimhäute werden blass oder verfärben sich gelblich. Außerdem kommt es zu punktförmigen Einblutungen in den Schleimhäuten.

Da das Virus seine Struktur immer wieder verändert, muss sich der Organismus eines erkrankten Tieres immer wieder aufs Neue mit ihm auseinandersetzen. So erklärt es sich, dass das Fieber in Schüben auftritt. Wenn die Pferde kein Fieber haben, erscheinen sie mitunter völlig unauffällig. Darum wird die Krankheit oft erst spät erkannt. Letztendlich verläuft sie tödlich.Sneakers Draked Viola | Atelier-lumieresShops | Sneakers search engine | nike air force 1 shadow pistachio frost

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

  1. TA

    Vielen Dank für die laufende Berichterstattung über die Infektiöse Anämie! Nur eine kleine Anmerkung: Die Sperre erfolgt zunächst für 90 Tage, nach denen die Pferde erneut beprobt werden. Also nicht wie im Artikel angegeben bereits nach drei Wochen.
    Leider verhalten sich nicht alle Veterinärämter immer so korrekt, wie das in Düsseldorf…


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