Positive Dopingprobe: Olympia-Aus für Kanada?

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Featurebild Dopingprobe

Symbolbild (© Julia Rau)

In einem offiziellen Statement hat die Fédération Equestre Internationale (FEI) gestern bekannt gegeben, dass die kanadische Springreiterin Nicole Walker aufgrund einer positiven Dopingprobe vorläufig vom Turniersport suspendiert ist. Diese Nachricht ist für Kanada gleich in doppelter Hinsicht bitter, da somit auch das Ticket für die Olympischen Spiele in Gefahr sein könnte.

Die 26-jährige Nicole „Nikki“ Walker hatte ihr Land im August bei den Panamerikanischen Spielen 2019 in Lima (Peru) vertreten dürfen. Mit der Mannschaft erreichte sie dort Platz vier – was gleichzeitig die Qualifikation für Olympia 2020 für die Kanadier bedeutete. Auch in der Einzelwertung sprang die Amazone mit Falco Van Spieveld auf den vierten Rang. Im Rahmen des Championats hatte Walker eine Dopingprobe abgeben müssen.

Wie die FEI nun mitteilte, habe man bei der Kanadierin die verbotene Substanz Benzoylecgonin gefunden – ein Abbauprodukt von Kokain. Am 8. November suspendierte die FEI Walker daher vorläufig vom Turniersport. „Ich war schockiert und am Boden zerstört, als ich das Ergebnis erfahren habe. Ich nehme keine unerlaubten Drogen, nie“, schrieb Walker gestern auf Instagram. „Meine kanadischen Mannschaftskollegen, mein Team im Stall, unsere Pferde und ich haben so hart auf den Traum von Olympia hingearbeitet – ich würe niemals irgendetwas tun, das diesen Traum gefährdet.“

Nicole Walker ist die Enkelin von Frank Stronach, einem österreichisch-kanadischen Industriellen, Milliardär und ehemaligen Politiker. Er ist unter anderem Besitzer der Pferderennbahn und Reitanlage Magna Racino in Ebreichsdorf, Österreich. Walker selbst trainert in Kanada und Florida (USA), ist aber auch regelmäßig in Europa zu Gast und arbeitet unter anderem mit dem irischen Springreiter Cian O’Connor zusammen. Die 26-jährige ist im Familienunternehmen, der Stronach Group, angestellt, die unter anderem Pferderennbahnen in Nordamerika betreibt.

Instagram

Mögliche Konsequenzen für Kanada

Das Anti-Doping-Regelwerk der Panamerikanischen Spiele sieht vor, dass – sollte Walker schuldig gesprochen werden – auch das Mannschaftsergebnis für Kanada nicht zählt. Somit wäre die Qualifikation für Olympia hinfällig, eine andere Nation dürfte vermutlich nachrücken. Walker muss sich nun zunächst vor den Organisatoren der Panamerikanischen Spiele verantworten und hat bereits eine entsprechende Anhörung beantragt. „Wenn die Disziplinarkommission ihre Entscheidung über die Disqualifikation der Athletin und die endgültige Platzierung des kanadischen Teams getroffen hat, wird die FEI über eine mögliche Neuvergabe des Olympia-Startplatzes entscheiden“, heißt es in dem Statement der FEI. Zudem kann Walker auch um eine vorläufige Anhörung bei der FEI bitten, um die einstweilige Suspendierung aufheben zu lassen.

Der kanadische Verband Equestrian Canada (EC) hat der Reiterin unterdessen seine volle Unterstützung zugesichert: „EC engagiert sich für einen sauberen Sport. Außerdem stehen wir hinter unseren Athleten und werden Nicole in dieser schwierigen Situation zur Seite stehen. Wir werden eng mit Nicole und ihren Rechtsanwälten zusammenarbeiten, um angemessene nächste Schritte zu planen.“

 

 

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