Simone Blums Weltmeisterin Alice wird in Aachen aus dem Sport verabschiedet

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Dreamteam: Simone Blum und Alice, hier nach der Nullrunde zum Nationenpreissieg beim CHIO Aachen 2018. (© Pauline von Hardenberg)

Mit der Askari-Tochter Alice feierte Springreiterin Simone Blum die bisher größten Erfolge ihrer Karriere. Mit 16 Jahren wird die DSP-Stute beim CHIO Aachen, wo sie einst ebenfalls brillierte, ganz offiziell aus dem Sport verabschiedet.

Seit 2014 sind Simone Blum und Alice ein Paar. Mit ihrem ausdrucksstarken Blick und vermögenden Springen zog die damals siebenjährige fuchsfarbene Askari-Tochter Simone Blum sofort in ihren Bann. Entdeckt hatte die Stute aus der Zucht von Ralf Mewes natürlich ihr Ehemann, Hansi Blum. Mit viel Einfühlungsvermögen und Geduld gelang es Simone Blum, die Stute aus einer Landrebell-Mutter auf ihre Seite zu bekommen. Erste Früchte für diese Arbeit erntete das Paar dann im Jahr 2016. Dort entschieden sie die Deutsche Meisterschaft der Damen für sich. Balve erwies sich auch im darauffolgenden Jahr als gutes Pflaste für Alice und Blum, dieses Mal gab es Gold bei den Herren.

Kometenhafter Aufstieg von Alice und Simone Blum

Damit war aber noch lange nicht Schluss in der Erfolgsgeschichte von Alice und ihrer Reiterin. Sie gewannen internationale Springen und Große Preise in Göteborg (im Rahmen der EM, wo die beiden Ersatzpaar waren), beim CSI5* Lausanne, platzierten sich weit vorn im Weltcup-Springen in Stuttgart und waren Teil des Nationenpreis-Teams beim Serienfinale in Barcelona (ESP). Im Jahr 2018 schlug dann die ganz große Stunde des Paares. Mit einer Vier- und einer Nullfehlerrunde trugen die beiden zum Sieg von Deutschland im Mercedes Benz-Nationenpreis beim CHIO Aachen bei. Danach folgte die Nominierung für das anstehende Championat. Bei den Weltmeisterschaften in Tryon holten die Askari-Tochter und ihre Reiterin nicht nur Bronze mit dem Team, sondern sprangen auch noch zum Einzeltitel.

2019 demonstrierte Alice dann noch einmal, dass ihr die Aachener Soers liegt. Sie ging dieses Mal doppelnull beim Nationenpreis in Aachen, das Team belegte Platz zwei. Auch im Rolex Grand Prix überzeugte die Stute und landete unter Simone Blum auf einem bedeutenden vierten Platz. Und nicht nur das: In acht von neun Großen Preisen, in denen Alice 2019 bis zur EM an den Start ging, platzierte sie sich oder schnappte sich sogar den Sieg, wie beispielsweise in Mannheim, La Baule (FRA), Knokke (BEL) oder Münster. Diese Leistungen bescherten dem Paar die Nominierung für die Europameisterschaften in Rotterdam (NED). Mit dem Team gewannen sie dort Silber, in der Einzelwertung verpassten sie knapp die Medaillen und wurden Vierte.

„Sie war schon immer mein Herzenspferd“

Rotterdam sollte das letzte Championat für Alice sein. Die Stute verletzte sich und kam dann, im Gegensatz zu der Verletzung, die die Stute schon 2018 erlebte, nicht mehr zurück auf Top-Niveau. Das letzte Turnier ging die Stute im März dieses Jahres, ein CSI1*-Springen in Gorla Minore (ITA).

„Ohne Alice wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin“, ist sich Simone Blum sicher. „Sie war schon immer mein Herzenspferd. Dadurch, dass sie so speziell ist, haben wir eine ganz besondere Verbindung.“ Denn speziell war die Stute eben nicht nur wegen ihrer Vorliebe für Mangos, wie wir in einem „10 Dinge über …“ einmal zusammengefasst haben. Die 34-jährige Springreiterin möchte ihrer Stute nun einen würdigen Abschied bereiten – deshalb hat sie sich das Weltfest des Pferdesports, den CHIO Aachen, dafür ausgesucht. Am Donnerstag, den 29. Juni soll es zwischen den beiden Umläufen des Nationenpreises soweit sein.

„Die Atmosphäre in Aachen ist einzigartig“, sagt Simone Blum. „Ich freue mich sehr darauf, dass sich Alice dort noch einmal von ihrem Lieblingspublikum feiern lassen darf.“

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Gloria Lucie AlterRedakteurin

Hat sich parallel zum Volontariat beim St.GEORG im Studium mit „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School befasst. Als Redakteurin liefert sie Beiträge aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Reitlehre bis zu Produktneuheiten. Ihre Erfahrungen aus Tätigkeiten bei privaten TV-Sendern in Köln ergänzen sich mit ihrer Kompetenz in Social Media und Videocontent.