Stand der Dinge in Sachen Tierquälerei bei Turnier in Bayern

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Ein bayerischer Dressurreiter wird beschuldigt, im Juni ein Pferd auf dem Abreiteplatz eines Turniers misshandelt zu haben. Die Angelegenheit liegt der Bayerischen Landeskommission vor. Bislang gab es noch keine Stellungnahme. Wir haben nachgefragt, was der derzeitige Stand der Dinge ist.

Worum geht es?

Bei einem Dressurturnier Ende Juni in Bayern soll ein – sehr bekannter – Reiter sein Pferd beim Abreiten für einen Prix St. Georges „vor Publikum brutal und vollkommen unnötig und vorsätzlich verdroschen“ haben. So wurde es uns von anonymer Seite auf unserer Homepage mitgeteilt. Der Reiter habe außerdem nach einer zweiten Gerte verlangt, mit der er das Pferd auf den Kopf geschlagen hat. Das Paar hat die anschließende Prüfung gewonnen. Vor Ort sei ein Richter als Zuschauer anwesend gewesen, der mit dem Reiter befreundet sein soll. Der habe Druck auf die eingeteilten Richter ausgeübt, damit die nicht einschritten.

Diese Vorwürfe wurden bei uns unter Angabe einer falschen E-Mail Adresse anonym veröffentlicht. Trotz mehrfacher Bitte, sich direkt mit uns in Verbindung zu setzen, ist nichts passiert. So war das für uns erst einmal nur ein Fall vom Hörensagen.

Doch dann hatten wir Kontakt mit der zuständigen Bayerischen Landeskommission, wo man uns sagte, dass der Fall dort bereits vorliege und ein Schiedsverfahren eröffnet werden würde. Der LK-Beauftragte vor Ort sei von einer Zuschauerin über den Vorfall informiert worden. Das war am 4. August.

Wie ist die Situation heute?

Vergangene Woche (KW 33) haben wir uns bei der Landeskommission nach dem Stand der Dinge erkundigt. Dr. Michael Hubrich, der Vorsitzende, berichtete, am Vortag habe man die letzte Zeugenaussage erhalten und es solle „schnellstmöglich“ ein Verfahren eröffnet werden. Bis heute hatten wir nichts gehört und darum noch einmal angerufen.

Nun berichtete Dr. Hubrich, dass morgen, 25. August, die erste Vorverhandlung stattfindet. Dort werde der Termin festgelegt, an dem dann die Parteien (Zeugen, Offizielle, der Beschuldigte) vom Schiedsgericht geladen werden, um ihre Stellungnahmen in der Sache abzugeben.

Wir haben uns erkundigt, wieso das Verfahren sich so in die Länge zieht. Dr. Michael Hubrich sagte, er könne uns keine Details zum Stand der Dinge sagen. Wohl aber, dass sich der Verfahrensbeginn in die Länge gezogen hatte, weil es gedauert hat, bis alle Zeugenaussagen vorlagen.

 

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

  1. Austincarlson

    Danke St. Georg, daß Sie als einzige in der Sache am Ball bleiben!
    Was steht denn in der Satzung dazu wie man in derartigen Fällen zu verfahren hat?
    Andere Verbände schließen Reiter sofort und wahrend der Untersuchung von Turnieren aus. Ist das hier nicht so?

  2. Peter

    Diesem Reiter muss man auf Lebenszeit unter Androhung von Arbeitslager verbieten jemals wieder mit Pferden zu arbeiten und zu halten. Den befreundeten Richter die gleiche Strafe zukommen lassen d. h. Er darf auch nicht mehr richten. Zu guter Letzt soviel Schläge wie das Pferd bekommen hat muss man dem Reiter, dem befreundeten Richter sowohl als auch den beeinflussten Richtern auch verpassen. Bei den 17. Ulanen galt ein einmal geschlagene Pferd als versaut und man wusste auch warum. Leider wird ja meistens weg gesehen und wenn man es publik macht dann leider nur in der einschlägigen Presse, aber besser als gar nichts. Übrigens warum nennt man nicht Ross und Reiter, hier spielt doch der sogenannte Datenschutz keine Rolle. Sollen doch die Menschen erfahren wer was verbockt hat.

  3. Angelika Z.

    Die Tatsache, dass die Redaktion von Reiten St. Georg als anscheinend einziges Fachmedium an dem Thema dranbleit, zeigt echte journalistische Stärke! Während viele andere „Fachmedien“ zu „Jubelorganen“ verkommen sind (oder von Anfang an nichts anderes waren) wagt es Reiten St. Georg nach wie vor, auch unangenehme Themen aufzugreifen. Respekt, Achtung und Dank an diese Redaktion!

    In Bayern lässt man sich vermutlich auch deshalb Zeit, weil man sich erst mal im klaren darüber werden muss, was ist, wenn sich die Vorwürfe gegen den Reiter bestätigen sollten. Schließlich hat dieser bei besagten Turnier Ende Juni in Brunnthal nicht nur eine Dressurprüfung St. Georg gewonnen, sondern auch noch weitere „Meriten“ erworben. Könnte sein, dass man momentan überlegt, was mit diesen „Meriten“ passiert, wenn sich die Vorwürfe bestätigen.


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