Zukünftig kein Burgturnier in Nörten-Hardenberg mehr

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Nörten-Hardenberg – Burgturnier 2018

Letzte Woche noch Gewinner der Goldenen Peitsche 2019, jetzt mit erfolgreichem Nationenpreis-Debüt: Finja Bormann und A crazy son of Lavina. (© www.sportfotos-lafrentz.de/Stefan Lafrentz)

Der Pferdesport in Deutschland verliert eine Traditionsveranstaltung und die Familie von Hardenberg das Event, das wichtiger war als Weihnachten. Das Burgturnier Nörten-Hardenberg wird eingestellt.

2019 feierte das Burgturnier 25-jähriges Jubiläum unter der Ägide von Carl Graf von Hardenberg. Aber eigentlich hat es eine schon viel längere Tradition, denn schon der Vater des Grafen hatte die Veranstaltung kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges ins Leben gerufen. Die Goldene Peitsche von Nörten-Hardenberg, um die es im Großen Preis ging, war eine der prestigeträchtigsten Trophäen des deutschen Springsports, die behalten durfte, wer dreimal insgesamt siegreich war oder zweimal hintereinander. Dreimal insgesamt sicherte sich die 2018 verstorbene Legende Hans Günter Winkler die Gerte mit dem goldenen Keilerkopf. Jeweils zweimal hintereinander schlugen Denis Lynch (IRL) und Felix Haßmann zu. Diese drei sind bzw. waren die einzigen, die den Wanderehrenpreis ihr Eigen nennen dürfen. Einen Nachfolger wird es nun wohl nicht mehr geben.

Dem Göttinger Tageblatt erklärte Carl Graf von Hardenberg, dass es vor allem die gestiegenen Kosten sind, die diesen Schritt unausweichlich machen: „Das Burgturnier war immer ein sehr hoher Aufwand, allein durch den Aufbau der Tribüne und der Stallungen. Nun sind die Kosten aber so immens gestiegen, dass das Turnier nicht mehr kostendeckend hätte durchgeführt werden können.“

Dazu habe auch Corona beigetragen, weil dadurch langjährige Partner in Schwierigkeiten geraten sind und die Angebote von deren Konkurrenten ungleich höher waren. Aber auch die Entwicklung im Profispringsport habe dazu beigetragen – dass es immer mehr Anlagen gibt, die sich auf die Ausrichtung von Turnieren spezialisiert haben, und dass die Konkurrenz von Turnieren, auf denen es mehr Geld zu verdienen gibt, es immer schwerer mache, ein gut besetztes Turnier auf die Beine zu stellen.

„Es tut schon weh, weil es Spaß gemacht hat“, so Carl Graf von Hardenberg. So ganz müsse Südniedersachsen dann aber doch nicht auf das Hardenberger Turnier verzichten, stellte er in Aussicht: „Wir müssen das Turnier jetzt ein bisschen zurückfahren, eine kleine Pause machen und dann mit einem neuen Format starten. Es sollte dann aber auch neu benannt werden.“

Man suche derzeit nach einem neuen Format. Das Ziel sei ein Turnier mit weniger Aufwand. Das werde dann aber wahrscheinlich auch ohne den bisherigen Partner Escon Marketing durchgeführt.Cheap air jordan 1 low womens | adidas Yeezy Boost 350 V2 Onyx HQ4540 Release Date On Foot

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

  1. Marie Bäumler

    Das Turniersterben hat nicht nur bei den kleinen lokalen Turnieren begonnen, jetzt geht es auch schon bei den größeren los. Wenn man eine kritische größe nicht Erreicht hat, bei denen die Sponsoren dann auch wirklich Geld locker machen, ist ein Turnier eigentlich nicht mehr zu stemmen. Wie schon öfters progonstiziert, der Breitensport stirbt aus, Reiten wird immer mehr zum Reichen-Sport.


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