Reaktion der FN auf den Wirbel um die Gebührenerhöhung für die Jahresturnierlizenzen

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Auf großen Protest in Internetforen usw. stieß der Plan der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), die Gebühren für die Jahresturnierlizenzen drastisch zu erhöhen. FN-Pressesprecher Dr. Dennis Peiler hat mit dem Generalsekretär des Verbandes, Sönke Lauterbach, gesprochen.

FN-aktuell: 2011 greifen die Gebührenerhöhungen für die Jahresturnierlizenzen. In einigen Internetforen gibt es daran bereits heftige Kritik. Wie sind die bisherigen Rückmeldungen bei der FN?

Soenke Lauterbach: Ich höre die Kritik an der Erhöhung auch nicht zum ersten Mal, aber Gebührenerhöhungen rufen nie Jubel hervor. Allerdings haben wir uns gemeinsam mit unseren Landesverbänden bemüht, die Verteilung möglichst gerecht zu gestalten. Das heißt: Vielstarter und Profis, die das Turniersystem intensiver nutzen, müssen mehr bezahlen als Amateure, bei denen lediglich eine Anhebung von 25,50 Euro auf 27 Euro stattgefunden hat. In anderen europäischen Ländern, z.B. Österreich, gibt es diese Differenzierung nach Klassen nicht und alle bezahlen die gleiche Gebühr (59 Euro), die verglichen mit unseren Leistungsklassen (LK) vier bis sechs doppelt so hoch liegt und auch höher als unsere LK III (neu 48 Euro) ist.

FN-aktuell: Kritik kommt insbesondere von den Reitern der LK I und II, die jetzt 153 und 108 Euro an Stelle von 33 Euro bezahlen müssen. Das ist eine Steigerung von fast 400 Prozent. Ist das nicht ein wenig über das Ziel hinausgeschossen?

Soenke Lauterbach: Das glaube ich nicht. In Deutschland haben wir über 80.000 Turnierreiter. Davon entfallen auf Dressur, Springen und Vielseitigkeit insgesamt knapp 300 LK I-Reiter, in LK II sind es etwa 2.600 Reiter. Betrachtet man die Gesamtheit der Turnierreiter sind das gerade einmal vier Prozent, die von den erheblichen Erhöhungen betroffen sind. Wie gesagt, es wäre deutlich leichter gewesen, alle Lizenzen um x Prozent zu erhöhen. Aber das ist aus unserer Sicht nicht angemessen. Wir müssen uns noch Mal den Grund der Erhöhung vor Augen führen. Ursache ist eine Reihe von Vorfällen von Doping und verbotener Medikation seit den Olympischen Spielen in Hongkong. Das haben wir zum Anlass genommen, gemeinsam mit den Landespferdesportverbänden unsere Maßnahmen für einen fairen Pferdesport zu intensivieren. Diese Maßnahmen kosten rund 500.000 Euro, die finanziert werden müssen. Ein Großteil dieser Kosten entsteht durch die Erhöhung der Wettkampfkontrollen und Einführung von Trainingskontrollen. Diese fallen insbesondere im gehobenen Turniersport an. Hinzu kommen die Kosten für das Informations- und Schulungsprogramm zur Dopingprävention. Es wäre also nicht fair, wenn die LK IV- bis VI-Reiter den Großteil der Kosten decken müssten.

FN-aktuell: Was sagen Sie denn zu dem Vorwurf, dass niemand davon gewusst und die FN nicht genügend informiert hat?

Soenke Lauterbach: Diesen Vorwurf kann ich so nicht stehen lassen. Wir haben zu Beginn des Jahres nach der Verabschiedung der Gebühren und nochmal in den Novemberausgaben der Landesverbandszeitschriften darüber informiert. Zusätzlich haben wir dieses Thema auf unseren Internetseiten www.pferd-aktuell.de kommuniziert. Zudem hat jeder Reiter mit dem Erhalt der Wiederantragskarten eine entsprechende Info erhalten.

FN-aktuell: In Foreneinträgen wird kritisiert, dass eher im Bereich der Geldstrafen eine Anhebung hätte erfolgen müssen.

Soenke Lauterbach: Das generelle Thema Strafmaß war ein Schwerpunktthema des Verbandes in den letzten beiden Jahren. Das Spektrum für mögliche Verstöße erstreckt sich bis zu einem Betrag von 25.000 Euro. Bei einem Dopingverstoß ist jetzt eine Regelsperre von zwei Jahren festgesetzt. Hier wurde einiges verschärft. Wir müssen aber bei der Prävention ansetzen, damit nicht aus Unwissenheit Fehler gemacht werden.

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