CHIO Aachen: Preis von Europa an Henrik von Eckermann auf Leihpferd

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Henrik von Eckermann (SWE) und Castello, Sieger im Preis von Europa 2018 (© Pauline von Hardenberg)

Ein Stechen, das anders war als erwartet, entschied den Turkish Airline Preis von Europa. Der Sieg ging nach Schweden an Henrik von Eckermann mit einem Pferd, das er sonst nicht unbedingt reitet. Marcus Ehning ritt ein Pferd, dessen beide Elternteile bereits in der Soers am Start waren, auf Rang drei als bester Deutscher. Er kritisierte den Parcourschef im Anschluss.

Der Schwede Hendrik von Eckermann entschied den Turkish Airline Preis von Europa für sich, das erste große Springen des CHIO Aachen. Es ist zugleich eine wichtige Qualifikation für den Großen Preis am Sonntag. Auf dem zehnjährigen Cristallo-Sohn Castello blieb er in 47,30 Sekunden fehlerfrei, das reichte, um den Weltcupsieger von 2017, McLain Ward auf Azur (USA) auf Platz zwei zu verweisen (0/47,56). Von Eckermann reitet das Pferd erst auf dem dritten Turnier, es gehört seiner Schülerin Eveline Tovek, die ihm den Schimmel speziell für Aachen zur Verfügung gestellt hat. „Dieser Platz ist wie gemacht für das Pferd“, sagte von Eckermann.

Er hat soviel Vermögen, kann quasi aus dem Nichts springen und der lange Umlauf hat ihm nichts ausgemacht.

Immerhin gab es 17 Hindernisse zu bewältigen. Mit einer sicheren Runde wurde der einzige deutsche Starter im Stechen, Marcus Ehning, auf dem 13-jährigen For Pleasure-Sohn Funky Fred Dritter (0/48,72). „Ich habe nicht versucht, das letzte Tempo herauszureiten“, sagte Ehning. Funky Fred ist bei ihm zuhause geboren, er hat beide Elternteile selbst in Aachen geritten, die Mutter Panama und den Vater For Pleasure. „Das ist natürlich etwas ganz Besonderes.“

Unerwartetes Stechen im Preis von Europa

Elf von 57 Reitern konnten sich für das Stechen qualifizieren, wobei sowohl Philipp Weishaupt auf Convall (als erster Starter gleich eine Nullrunde) als auch Laura Klaphake auf Catch Me if you can auf einen Start im Stechen verzichteten. Weishaupt wollte sich ganz auf den Großen Preis von Aachen am Sonntag konzentrieren, da hat er die Chance, die Sonderprämie von 250.000 Euro für einen zweiten Sieg in der Rolex Grand Slam-Serie innerhalb eines Jahres zu gewinnen, was sicher Pferdebesitzer Ludger Beerbaum freuen würde.

Die Schonung ihrer Stute stand auch bei Laura Klaphake im Vordergrund, die eine makellos Nullrunde lieferte, aber im Stechen nicht startete. Sie peilt einen Start im Nationenpreis morgen Abend an. Simone Blum auf Alice unterlief ein regelrechter Amateurfehler, sie verpasste den rechtzeitigen Start und kassierten neben einem Abwurf noch vier Punkte für Zeitüberschreitung. Die endgültige Besetzung des Teams gab Bundestrainer Otto Becker Mittwochabend bekannt. Morgen reiten:

Simone Blum/ DSP Alice
Laura Klaphake/ Catch me if you can
Maurice Tebbel/ Chacco’s Son
Marcus Ehning/Prêt a tout

Das Stechen verlief ungewöhnlich ereignisreich. Es gab zwei Stürze. Der zehnjährige Hengst Vitiki des Brasilianers Yuri Mansur geriet über dem DHL-Oxer ins Straucheln, bekam die Stange zwischen die Beine. Die Prüfung musste unterbrochen werden, um das Pferd zu versorgen, das zunächst zur Notfall-Station auf dem Gelände gebracht wurde, wo eine Verletzung des Fesselbeins festgestellt wurde. Anschließend wurde Vitiki in eine Pferdeklinik gefahren. Glimpflicher verlief der Sturz der US-Amerikanerin Laura Kraut nach einer Verweigerung von Confu am Rolex-Oxer, der durch die tief stehende Sonne schwer zu erkennen war. Das Pferd sprang nicht ab, die Reiterin knallte gegen die Seitenteile des Hindernisses, beide konnten den Parcours aber unverletzt verlassen.

Einer wird sich am Ende des Tages besonders geärgert haben. Markus Beerbaum kassierte mit Cool Hand Luke einen Zeitfehler und verpasste deswegen das Stechen. Im Stechen gab es schlechte Bilder von Reitern zu sehen, die man für alles kennt, aber nicht für unschönes reiten. Marcus Ehning monierte eine Linie zu einem blau weißen Oxer, an der unter anderem Olympiasieger Steve Guerdat nicht gut ausgesehen hatte mit der Weltcup-erfolgreichen Bianca. „Ich war nicht gerade verrückt danach, dieses Stechen zu reiten“, so Ehning.

Ergebnisse finden Sie hier.

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Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.