Daniel Deußer will die DOKR-Kadervereinbarungen unterschreiben

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Daniel Deußer kann nun wieder für Deutschland reiten, nachdem er die Kadervereinbarungen des DOKR unterschrieben hat. (© Toffi)

Nach vielen Gesprächen und gegenseitigen Besuchen steht Springreiter Daniel Deußer nun wieder für deutsche Championatsteams zur Verfügung.

Daniel Deußer und Christian Ahlmann sind zwei der erfolgreichsten Springreiter, die Deutschland hat. Sie reisen als Führende des Rankings zum Weltcup-Finale nach Göteborg. Ihr letztes Championat mit dem Bundesadler auf der Brust waren die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Seither konnten sie nicht nominiert werden, weil sie sich geweigert haben, die Kadervereinbarungen des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) zu unterschreiben.

Nun gibt es Neuigkeiten. Bundestrainer Otto Becker berichtete: „Stand der Dinge ist, es hat eine Annäherung gegeben. Wir haben die Zusage von Daniel (Deußer), dass er unterschreibt und wieder dabei ist.“

Christian Ahlmann hat seine Zusage noch nicht gegeben. „Aber da sind wir auf gutem Wege.“

Dr. Dennis Peiler, der Geschäftsführer des DOKR, erklärte: „Wir sind schon lange im Austausch. Seit den Weltreiterspielen in Tryon hat es ein Treffen in Warendorf gegeben. Außerdem sind der FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau und Otto Becker zu beiden Reitern gereist und haben sie im eigenen Stall besucht. Wir wollten herausfinden, wo klemmt es.“

Die Kadervereinbarungen fordern zum einen, dass die Reiter sich der Sportgerichtsbarkeit unterwerfen und auf den Gang vor ein öffentliches Gericht verzichten. Zum anderen müssen die Reiter ein Behandlungsbuch für ihre Pferde führen, in das alles eingetragen wird, was den Pferden zugeführt wird, außer Heu, Stroh, Kraftfutter und Wasser. Jede Nachlässigkeit wird mit einer gestaffelten Vertragsstrafe belegt. Peiler sieht die Probleme auf zwei Ebenen, einer sachlichen und einer emotionalen: „Das Vertrauen in das Management der Reiter spielt eine große Rolle. Hongkong hat Spuren hinterlassen und auch Narben bei den Reitern.“

Damit spielt Peiler auf die Capsaicin-Fälle bei den Olympischen Spielen von 2008 an, nach denen Christian Ahlmann – wie auch noch diverse weitere Reiter anderer Nationen – vom Weltreiterverband FEI wegen verbotener Medikation verurteilt worden war. FN/DOKR forderten eine härtere Strafe, woraufhin der internationale Sportgerichtshof CAS Ahlmann des Dopings für schuldig befand.

Peiler ist dennoch optimistisch: „Mit Blick auf das Thema Vertrauen sind wir auf gutem Weg, dass wir irgendwann die Vergangenheit ruhen lassen können.“

Versuchsjahr 2019

Das ist die eine Sache, die andere ist der Passus mit den Vetragsstrafen. „Auch wir haben Anpassungen vorgenommen“, sagte Peiler. Das bedeutet konkret: „Für 2019 werden die Vertragsstrafen erstmals ausgesetzt. Trotzdem müssen die Behandlungsbücher natürlich sorgfältig geführt werden. Bei unsauber geführten Büchern gibt es keine Nominierung. Aber es wird nicht gleich mit der Geldkeule geschwungen.“

Das sei nun erstmal ein Versuch. Das Ganze soll ausdrücklich dann für alle Pferdesportarten gelten, also nicht nur für die Springreiter – auch wenn Daniel Deußer und Ahlmann wichtige Anregungen gegeben haben. Peiler betonte: „Was nicht verhandelbar ist in den Verträgen, sind die Anti-Dopingbestimmungen.“

Nationenpreispläne

Den erste „große“ Nationenpreiseinsatz für die deutschen Springreiter, der zugleich Qualifikation für das Finale in Barcelona ist, gibt es in La Baule, Frankreich. Hier sollen Weltmeisterin Simone Blum, Janne-Friederike Meyer, Maurice Tebbel und Sven Schlüsselburg an den Start gehen. Letzterer hatte beim ersten Nationenpreis 2019 in Abu Dhabi eine herausragende Leistung abgeliefert. Er wird der fünfte Mann in La Baule sein. Wer der vierte wird, ist noch offen.

Weitere Stationen auf dem Weg nach Barcelona sind für die deutschen Springreiter Sopot, Geesteren und Hickstead. Zudem starten sie in Aachen und bei den kleineren Turnieren in Drammen (Norwegen) und Uggerhalne (Dänemark).The Global Destination For Modern Luxury | cheapest air jordan 1 high

Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).