Der nächste große Triumph für André Thieme und Chakaria: Sieg im Großen Preis von Rom

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European Championships Riesenbeck 2021

Sie kann's einfach: DSP Chakaria, hier bei der EM in Riesenbeck (© Pauline von Hardenberg)

Sie kamen, sahen und siegten: den amtierenden Europameistern André Thieme und Chakaria war der Sieg im heutigen Großen Preis von Rom, gesponsert von Rolex, nicht zu nehmen. 125.000 Euro Preisgeld bedeutete der Erfolg. Keines der anderen deutschen Paare hatte es ins Stechen geschafft.

Mag sein, dass den Europameistern bei der WM in Herning ein folgenschweres Malheur passierte, wonach sich viele die Frage stellten, was das mental mit Reiter und Pferd gemacht hat. Aber André Thieme und Chakaria dürften sich mit ihren Runden seither wieder so weit oben auf der Liste von Bundestrainer Otto Becker platziert haben, dass es – Stand jetzt – in diesem Jahr wohl das nächste Championat für die beiden geben könnte. Ihre Top-Form demonstrierten Thieme und seine Stute an diesem Wochenende in Rom. Chakaria war am Freitag im Nationenpreis mit null und vier Fehlern aus dem Parcours gekommen.

Chakaria: blitzsauber und am schnellsten

Alle deutschen Nationenpreis-Paare von Freitag waren dann heute im Großen Preis wieder am Start, so auch Thieme und seine Chap-Tochter. Die 13-jährige DSP-Stute qualifizierte sich mit einer Nullrunde als eines von 14 Pferden für den zweiten Umlauf. Dorthin hatten es auch einige Paare mit schnellen Vier-Fehler-Ritten geschafft, die Strafpunkte aus beiden Umläufen wurden am Ende zusammengezählt. Mit Thieme und Chakaria gelang es weiteren Paaren aus der Elite des Springsports, in den zweiten Umlauf einzuziehen, wie zum Beispiel Laura Kraut (USA) und Baloutinue, Julien Epaillard (FRA) mit Dubai du Cedre, Koen Vereecke (BEL) und Springpferde-Vererber Kasanova de la Pomme oder auch Jur Vrieling (NED) und seinem Long John Silver.

Doch am Ende schaffte es keiner so schnell wie André Thieme und sein Herzenspferd Chakaria, den zweiten Umlauf zu bewältigen – und zwar egal, ob sie unterwegs noch Springfehler bekamen, oder nicht. Chakaria ließ auch in der zweiten Runde alle Stangen in den Auflagen liegen und flitzte über den 1,60 Meter-Kurs in Richtung Ziel. Dort stoppte die Uhr nach 42,64 Sekunden – das reichte für den Sieg, und zwar mit reichlich Abstand zur Konkurrenz! Es ist bereits der zweite internationale Sieg in einem 1,60 Meter-Großen Preis in diesem Jahr. Die Stute aus einer Askari-Mutter hatte unter dem Sattel des Mannes aus Plau am See in Mecklenburg-Vorpommern bereits im März in Ocala den Großen Preis gewinnen können.

Die Platzierten

Geschlagen geben musste sich damit Jens Fredricson aus Schweden mit seinem Top-Pferd Markan Cosmopolit. Die beiden waren ebenfalls in beiden Runden fehlerfrei, benötigten für Runde zwei mit 45,19 Sekunden jedoch fast drei Sekunden mehr. Bekanntlich ist das im Springsport ja eine kleine Welt. 100.000 Euro war die Zeit der beiden aber noch wert.

Ein eher unbekanntes Paar platzierte sich an dritter Stelle. Der Brasilianer Stephan de Freitas Barcha vertrat seine Nation bei den heimischen Olympischen Spielen 2016 in Rio. Sein nächstes Championat war dann erst wieder 2022 in Paraguay. Dort gewann er Einzelsilber und Teamgold und saß dabei im Sattel des Pferdes, das ihn heute zu Platz drei in Rom trug: Chevaux Primavera Montana Imperio Egipcio, eine nun zwölfjährige in Brasilien gezogene Stute. Vater der Stute ist ein Holsteiner, Calvaro F.C v. Caletto I. Zwei fehlerfreie Runden und die Zeit von 47,16 Sekunden bedeuteten heute Platz drei und sicherlich einen der bisher größten Erfolge für das Paar.

Die Drittplatzierten des Großen Preises von Hohen Wieschendorf von vor zwei Wochen, Tim Gredley (GBR) und Medoc de Toxandria, belegten Rang vier (0/0/48,65 Sekunden). Dahinter folgten Jur Vrieling mit Long John Silver und Koen Vereecke mit Kasanova de la Pomme auf den Plätzen fünf und sechs. Laura Kraut und Baloutinue schieden im zweiten Umlauf aus.

Die Deutschen

Bei Richard Vogel mit seinem Weltcup-Finalisten United Touch S und Jörne Sprehe mit Hot Easy fehlte heute das Glück, beide Paare hatten je vier Fehler im Umlauf zu verzeichnen und waren zu langsam, um sich für Runde zwei zu qualifizieren. Für Jana Wargers und Limbridge schlugen acht Fehler zu Buche und Daniel Deußer musste mit Killer Queen 16 Strafpunkte in Kauf nehmen.

Alle Ergebnisse vom Rolex Grand Prix in Rom 2023 finden Sie hier.

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Gloria Lucie AlterRedakteurin

Hat sich parallel zum Volontariat beim St.GEORG im Studium mit „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School befasst. Als Redakteurin liefert sie Beiträge aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Reitlehre bis zu Produktneuheiten. Ihre Erfahrungen aus Tätigkeiten bei privaten TV-Sendern in Köln ergänzen sich mit ihrer Kompetenz in Social Media und Videocontent.