Hamburg: Ein Mercedes-Benz Cabrio für Peder Fredricson

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Hamburg – 90. Deutsches Spring- und Dressur Derby 2019

Peder Fredricson (SWE) und All In, Hamburg Mercedes-Benz Championat 2019 (© www.sportfotos-lafrentz.de/Stefan Lafrentz)

Der Schwede Peder Fredricson hat das Mercedes-Benz Championat von Hamburg gewonnen. Mit All In gewann der Europameister den Höhepunkt des zweiten Tages im Rahmen des Deutschen Spring-Derbys in Hamburg. 13 Paare waren im Stechen. Nur drei blieben fehlerfrei, darunter als bester Deutscher André Thieme, der Dritter wurde.

Peder Fredricson galoppierte auf einem PS in die Arena in Hamburg. Zwei Stunden und einen Stechritt plus Ehrenrunde später verließ er dann das Rund in Klein Flottbek mit 156 PS: Sein neues Mercedes-Benz C180 Cabrio verdankt der Europameister seinen Runden auf All In. Das Paar war gerade noch Siebter im Großen Preis von Windsor. In Hamburg, so der Schwede, fühle er sich sehr wohl, Stichwort: Gras. Mittlerweile sind Grasböden zur Seltenheit geworden. „Ich mag als alter Vielseitigkeitsreiter Grasarenen“, gab der Schwede nach seinem Sieg zu Protokoll. „Da galoppiert man etwas schneller. All In fühlte sich super an, das macht mich als Reiter auch happy.“ Das Wort „Europameisterschaften in Rotterdam“ nahm Fredricson zwar noch nicht in den Mund. Aber dass ihm eine Titelverteidigung gut passen würde, wurde klar. Ein „Spaß-Jahr“, wünscht er vor sich zu haben. 22 Hundertstel Sekunden Vorsprung reichten ihm zum Sieg.

Die Sympathie für den Grasbelag trat bei All In übrigens erst nach vollendetem Parcours ein. Unter der hölzernen Einritt hindurch ins Stadion zu kommen, gestaltete sich nicht ganz einfach. „All In hat halt viel Blut, aber danach hat er ja auch entspannt ein bisschen Gras gefressen“, grinste Fredricson. Dass er bei der Ehrenrunde im frisch gewonnenen Cabrio nicht auf Vollgas und spekatkuläre Bremsmanöver setzte, hat einen pragmatischen Hintergrund: „Ich muss ja noch ein paar Tage auf dem Gras reiten.“

Der nächste „Fit for fun?“

Die für Portugal startende Luciana Diniz, die mit ihrem „Autopferd“ (so heißt der Oldenburger, weil er schon mehrfach motorisierte Untersätze gewonnen hat) Lennox schon mehrfach weit vorn stand beim Mercedes-Benz Championat, schrammte auch 2019 knapp am Cabrio vorbei. Allerdings hatte sie diesmal Vertigo du Desert gesattelt. Ein Neuzugang in ihrem Stall. Der Selle Français, ein Sohn von Mylord Carthago, geht er seit März unter Diniz. Hamburg war das sechste gemeinsame Turnier. In den Sport gebracht hat den Schimmel die Französin Alice Trehoust. „Ein Bekannter hat mich angerufen, ich glaube, ich habe die nächste Fit for Fun für dich gefunden“, erzählte Luciana Diniz. „Es war Liebe auf den ersten Blick.“ Mit zehn Jahren steht Vertigo du Desert noch am Anfang seiner internationalen Karriere, ging aber schon beim Großen Preis von Madrid im Rahmen der Global Champions Tour. Da wurde das Paar Achter.

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André Thieme: besonders klug

Knapp zehn Sekunden langsamer als Luciana Diniz war der dritte Nullfehlerritt des Stechens unterwegs. Als bester Deutscher wurde André Thieme mit Crazy Girl Dritter. Man könne ja nun meinen, er wolle wegen seiner Nullrunde besonders klug aussehen, so André Thieme in der Rückbetrachtung. Aber es lag keine Taktik hinter dem zweitlangsamsten aller Stechritte. „Ich hatte von Anfang an vor, langsam zu reiten.“ Denn die Ritte auf Crazy Girl haben es in sich. „Es sieht immer besser aus, als es sich von oben anfühlt. Sie kann ihren Vater, den Clinton, nicht verleugnen.“ Trotzdem hat der dreifache Derbysieger eine hohe Meinung von der Stute. „ Sie ist nicht die Allereinfachste. Das hat sich ganz schön Harakiri angefühlt“, so der Mecklenburger. Aber sie hat „ganz, ganz viel Potenzial“. Sein Plan: „Langsam aufbauen!“

13 Nuller im Umlauf

46 Starter waren bei Hamburger Schmuddelwetter an den Start gegangen. 13 Paare erreichten das Stechen. Auf dem 350 Meter langen Stechkurs galt es, acht Sprünge zu überwinden. Mit diesen „wilden 13“ hatte das Wetter ein Einsehen. Der Nieselregen stoppte, die Sonne kam durch.

Der Italiener Emanuele Gaudiano wurde mit Kingston van Eikenhof, übrigens einem Sohn von Christian Ahlmanns E-Pleaser, alias „Heiko“, Vierter. Er lieferte den schnellsten von acht Vierfehler-Ritten. Die Plätze fünf bis sieben waren mit Marc Houtzager, Bart Bles und Harrie Smolders fest in niederländischer Hand. Der Brite Ben Maher landete auf Platz acht, die US-Reiterin und potenzielle Microsoft-Erbin Jennifer Gates wurde Neunte vor Janne Friederike Meyer-Zimmermann und Minimax. Der Ire Shane Breen und Marcus Ehning mit Funky Fred komplettierten die Platzierung.

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).