Richard Vogel fliegt zum Sieg im Championat von Leipzig

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Stilistisch blitzsauber und dabei richtig schnell gewannen Richard Vogel und Caracho das Championat von Leipzig 2023. (© Lafrentz)

Richard Vogel war mal eben aus USA herbeigejettet, wo er zur Zeit mit 14 Pferden handelsintensive Turnierwochen verbringt. Fast wie nebenbei sackte er in Leipzig das mit 80.000 Euro dotierte Championat ein, Siegprämie 20.000 Euro, ein Fünf-Sterne-Springen mit Stechen, die Hindernisse bis 1,50 Meter hoch.

Gegen 18 Mitbewerber setzte sich Vogel im Stechen auf dem elfjährigen Holsteiner Hengst Caracho v. Cassillano-Quick Star, Körungssieger 2014 in Holstein, mit dem schnellsten Nullfehlerritt in 33,67 Sekunden durch und entriss damit Tim Rieskamp-Goedeking auf demn14-jährigen Chacco-Blue-Pilox-Sohn Coldplay noch den Sieg.

Der Steinhagener hatte mit 34,05 Sekunden als dritter Starter im Stechen bis zu Vogels Ritt die Spitze verteidigen können. „Der Zweite ist immer der erste Verlierer“, sagte Rieskamp-Goedeking ein wenig enttäuscht. Nichtsdestoweniger krönte er mit seinem Leipzig-Auftritt einen tollen Lauf, nach Erfolgen in Frankfurt und Münster. Dritter wurde der wie immer im knallgelben Rock kanarienvogelgleich über die Hindernis setzende Brasilianer Yuri Mansur auf dem zehnjährigen SBS-Wallach Hellix du Seigneur (0/36,30).

Drei weitere Reiter bleiben auch im Stechen ohne Abwurf, Maurice Tebbel auf Chacco’s Light v. Chacco’s Son wurde Vierter (36,56) vor Carsten-Otto Nagel auf dem Holsteiner Curacao v. Clarimo (37,90) und dem Dänen Lars Bak Andersen auf Ethene v. Corrado (39,33), ebenfalls Holsteinerin. Jana Wargers auf der 14-jährigen Oldenburger Stute Dorette v. Dollar du Maurier, mit 32,43 Sekunden das schnellste Paar des Stechens, verpasste den Sieg durch einen Abwurf am letzten Hindernis.

Erfolg made im Heimatstall

Richard Vogels Dank ging an sein Team, das sich während seines US-Aufenthaltes um die daheimgebliebenen Vierbeiner gekümmert hat. „Ich habe Caracho nur dreimal zu Hause geritten, bin dann nach Leipzig gefahren“, erzählte er. „Und jeder weiß, dass der Erfolg nicht drei Tage vor dem Turnier gemacht wird, sondern in den Wochen davor.“ Das Team konnte zu Recht stolz sein, der Hengst war in bester Verfassung, kraftvoll und aufgeweckt und sein Fell glänzte wie pures Gold. Im Stechen konnte Vogel den Hengst zulegen und aufnehmen, wie er wollte. Zum letzten Hindernis ritt er einen Galoppsprung weniger und machte damit den Sieg fest. Der Schlusssprung, ein grün-weißer Oxer, wurde etlichen Reitern zum Verhängnis, unter anderem Vogels Freundin Sophie Hinners auf Addressee (die Messenger-Tochter schreibt sich tatsächlich so).

„Ich habe alles so durchgezogen, wie ich es mir vorgenommen hatte“, sagte  Tim Rieskamp-Gödecke, „Coldplay hat alles richtig gemacht.“ Er ist im Weltcup-Springen am Sonntag nicht dabei, freut sich aber auf Nationenpreiseinsätze in der grünen Saison. Das wird auch Coldplays Besitzer, den Herforder Unternehmer Klaus Brinkmann freuen, der den Hengst lange selbst im Sport vorgestellt hat.

Auch Yuri Mansur, der in Leipzig auf persönliche Einladung von Volker Wulff starten durfte, strahlte vor Zufriedenheit. „Mein Pferd ist zum ersten Mal so  schwer gegangen“, sagte er, „und hat das phantastisch gemacht.“

Der Parcours war technisch und schwer, im Stechen wechselten sich Galoppstrecken mit trickigen Wendungen ab. „Aber es war immer fair und auf dem Superboden springen die Pferde auch phantastisch“, sagte Vogel. Einen zusätzlichen Kick bekamen sie durch das begeisterungsfähige Leipziger Publikum, das an allen Tagen die Reihen bis auf den letzten Platz füllte. Und bei den Siegerehrungen, selbst wenn sie um Mitternacht stattfanden, ausharrten. Das ist heutzutage schon fast ein Alleinstellungsmerkmal.

Die Ergebnisse vom Championat von Leipzig finden Sie hier.

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Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.