München: Wulschner gewinnt Championat

Von

Aber der eigentlicher Star war Michael Jung: Der Buschreiter-Weltranglistenerste bewies mit souveränen Ritten, dass er auch im Springsattel zu den Besten gehört.

Wulschner, Vorjahrssieger der Riders Tour, benötigte 37,88 Sekunden für seinen Sieg auf dem zwölfjährigen Holsteiner Cavity v. Caretino-Lancer III. Nur knapp geschlagen (38,33) holte sich der Champion aller Klassen in der Vielseitigkeit, Michael Jung, auf dem zehnjährigen Schimmelwallach Sportsmann v. Stolzenberg-Calido (Baden-Württemberg) Platz zwei vor dem Sohn des Olympiareiters Geir Gulliksen, Johann Sebastian Gulliksen, auf dem neunjährigen Westfalen Crespo v. Cornet Obolensky-Landadel. Seine Verletzung, die er sich beim Viersterne-CCI in Burghly nach einem Sturz mit Rocana zugezogen hatte, spielte Jung herunter: „Ich muss das mal richtig stellen. Ich hatte mir nicht das Bein gebrochen, sondern nur ein Stück abgebrochen.“ Na dann. Inzwischen ist mit drei Nägeln alles wieder gerichtet und „auch bei der Verfassungsprüfung kann ich wieder selbst vortraben“, sagte er. Sein Pferd Sportsmann, das er nur in Springprüfungen einsetzt, sei zur Zeit so gut wie nie. Das sieht auch der Zuschauer: Leicht und locker steuerte Junge den Schimmel über die Kurse. Auf dem Turnierplan für die nächsten Wochen stehen die internationalen Großevents Stuttgart , Salzburg und Genf.

Michael Jung und Sportsmann S, Zweiter im Championat von München 2015

Michael Jung und Sportsmann, der seinem Namen alle Ehre macht. Foto: www.toffi-images.de/von Korff (© Michael Jung und Sportsmann S, Zweiter im Championat von München 2015)

Holger Wulschner hatte die Bemerkung des Hallensprechers nach seinem gestrigen Ritt im Zeitspringen („Mit dem Alter wird man ein bisschen langsamer“) so gewurmt, dass er heute mit Cavity nichts anbrennen ließ.  Der hat nun für dieses Turnier Ruhe, morgen wird Wulschner Chacha satteln.

Das Stechen geriet zu einer neuen Springprüfung, nicht weniger als 28 von 64 Startern erreichten mit einem Nullfehler-Ritt den Endkampf, 25 traten an.

Die Prüfung galt als Qualifikation für das Finale der Riders Tour morgen nachmittag. In der Zwischenwertung nach fünf Stationen führt Janne Friederike Meyer mit 51 Punkten, die nach einem Abwurf von Charlotta das Stechen im Championat von München nicht erreichte, gefolgt von Christian Ahlmann (34) und Ludger Beerbaum (29), der allerdings in München nicht am Start ist, sondern in Verona um Weltcup-Punkte reitet.

Die zweite Qualifikation der Youngsters Tour für sieben- und achtjährige Springpferde ging an André Thieme auf dem siebenjährigen Holsteiner Hengst Cupertino v. Contender-Leonce vor Markus Beerbaum auf der gleichaltrigen hannoverschen Stute Charmed v. Chacco Blue-Plural und Guido Klatte auf dem achtjährigen Hengst Asagan M v. Argentinus-Drosselklang.

Was für viele Münchner ein herrlicher Spätsommertag war, geriet für den Münchener Turnierchef Volker Wulff zum Kassenkiller. „Die Biergärten haben wieder aufgemacht, die Leute sind eher in die Berge gefahren als zum Hallenturnier“, stöhnte er. Die Zuschauerzahlen blieben deswegen unter den Erwartungen, die ein um 15 Prozent besserer Vorverkauf geweckt hatten.jordan retro shoes mens release dates | nike jordan outlet near me

Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.