Unbefriedigter Verband: Die Lügenkette hält

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Nic ht nur mit der Capsaicin-haltigen Salbe Equiblock, sondern auch mit einem Mittel gegen Nervenschmerz und Ischias soll Christain Ahlmanns Cöster in Hongkong behandelt worden sein. Der Verband ermittelt weiter und versucht, den genauen Hergang der nun inzwischen drei ungenehmigten Medikationen aufzuklären. Mit wenig Aussicht auf Erfolg. 

Keiner wars und alle wurschteln weiter. So könnte man die jüngste Pressemitteilung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) interpretieren, die heute mittag, einen Tag nach einer außerordentlichen Sitzung des Springausschusses, veröffentlicht wurde. Außer Christian Ahlmann, der wegen Dopings mit der  capsaicin-haltigen Salbe Equiblock bereits für zwei Jahre aus dem A-Kader ausgeschlossen ist, wurde kein weitere Reiter aus dem Kader entfernt, weder Ludger Beerbaum noch Marco Kutscher. Bei beiden soll in ihrer Turnierkiste in Hongkong ebenfalls das verbotene Equiblock gefunden worden sein. Beide haben abgestritten, das Mittel mitgeführt zu haben. Da die Kiste auch von anderen Reitern benutzt wurde, sei nicht mehr festzustellen, wer es eingepackt hat, heißt es sinngemäß in der FN-Pressemitteilung. Darüber hinaus wurde Kutschers Pferd Cornet Obolensky in Hongkong ohne Genehmigung der Veterinärkommission mit Lactanase und Arnika behandelt und erlitt anschließend einen Schwächeanfall. Das wurde sowohl vom Reiter als auch vom Mannschaftstierarzt Dr. Björn Nolting bestätigt. Die Aussagen,  wer die Behandlung zu welchem Zeitpunkt angeordnet hat, gehen allerdings auseinander. Nicht geklärt ist, ob die Vornahme dieser Behandlung mit dem Mannschaftstierarzt abgesprochen war. In diesem Fall läge die Verantwortung möglicherweise nicht mehr beim Reiter heißt es gestelzt in der FN-Erklärung.

 Erst vor wenigen Tagen wurde eine dritte nicht angemeldete und demzufolge nicht genehmigte Behandlung in Hongkong bekannt. Erneut geht es um Cöster, von dem bekannt war, dass er sich im Frühjahr 2008 einen Hexenschuss zugezogen hatte. Er soll mit der Substanz Sarapin behandelt worden sein, ein Schmerzmittel, das aus der Fleisch fressenden Pflanze Pitchers Plant gewonnen wird und das unter anderem bei Nervenschmerzen wie Ischias eingesetzt wird. Gegenüber dem Sportinformationsdienst erklärte Ahlmann, Cöster habe sich im ersten Umlauf eine Schramme am Bein zugezogen und sei vom Mannschaftstierarzt mit einer ihm unbekannten Medizin behandelt worden. Allerdings ist Sarapin in Europa nicht zugelassen, wird in den USA zur Behandlung von Rückenproblemen verwendet und kann im Internet bestellt werden. Klingt irgendwie nicht nach Wundsalbe, sondern mal wieder nach einer der dreisten Lügen, mit denen die Öffentlichkeit seit den Doping- und Medikationsfällen von Hongkong an der Nase herumgeführt wird. Rechtssichere Beweise, ob, durch wen, wann oder wie diese Behandlungen vorgenommen seien, lägen der FN nicht vor. Die Ermittlungsergebnisse in allen drei Fällen habe man der Internationalen  Reiterlichen Vereinigung (FEI) vorgelegt, heißt es abschließend in der Presseerklärung, die als Armutszeugnis zu bezeichnen den Tatsachen wohl eher entspricht.

 

 

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