CCI5* Luhmühlen: Kleine Besetzung, gute Qualität

Von
Mollie

Mollie Summerland (GBR) und Charly van ter Heiden haben nach der Dressur vorläufig die Führung in der Fünf-Sterne-Prüfung von Luhmühlen übernommen. (© TGL)

Luhmühlen im Zeichen der Pandemie: Nur 25 Pferde gingen im CCI5*-L an den Start. Für die 23-jährige Mollie Summerland war es ein glänzender Einstand in der Heide.

40 britische Pferde hatten zurückgezogen werden müssen, nachdem die Einreisebestimmungen für Briten verschärft worden waren, das heißt, eine zehntägige Quarantäne gefordert wurde, da Großbritannien als „Hochrisikogebiet“ gilt. Diese Beschränkung wurde zwar eine Woche vor Luhmühlen für Elitesportveranstaltungen aufgehoben, aber da war es zu spät. Die Reiter hatten bereits auf anderen Turnieren genannt, hätten auch den Papierkram, der seit dem Brexit anfällt, nicht rechtzeitig erledigen können.

Die Quarantäne hatten lediglich Reiter von der Insel umgehen können, die zehn Tage vor dem Turnier in einem anderen Drittland waren, wie Tim und Jonelle Price, die bereits in Irland waren oder der Australier Andrew Hoy, der vor Luhmühlen mit Nelson Pessoa in Belgien trainiert hatte.

Guter Auftakt für Mollie Summerland

Auch die Dressursiegerin, die Britin Mollie Summerland, hatte sich zehn Tage vor Luhmühlen bei Tim Lips in den Niederlanden einquartiert. Mit dem zwölfjährigen Hannoveraner Charly van ter Heiden v. Contendros Bube-Escudo II erhielt die Schülerin der britischen Dressur-Ikone Carl Hester für ihre saubere, schwungvolle Vorstellung 29,0 Minuspunkte. Das war die vorläufige Führung, trotz eines versprungenen Galoppwechsels. Die 23-Jährige arbeitet jetzt auf einen EM-Start als Einzelreiterin in Avenches hin.

Es folgte mit zwei Pferden der Neuseeländer Tim Price. Mit der 13-jährigen Holsteiner Schimmelstute Ascona v. Cassaro-Carpaccio, die hier in Luhmühlen vor drei Jahren die Fünf-Sterne-Prüfung gewonnen hat und auch diesmal souverän in sicherer Anlehnung und schöner Aufrichtung durch die Aufgabe marschierte, wurde er mit 29,1 Punkte Zweiter. Den 18-jährigen irischen Routinier Ringwood Sky Boy ritt er auf Platz drei mit 29,2 Minuspunkten.

Und aus deutscher Sicht?

Nur vier deutsche Reiter hatten sich für die Fünf-Sterne-Prüfung entschieden. Michael Jung wurde mit Wild Wave v. Water Dance xx- Acobat II mit 30,1 Minuspunkten Vierter. Der braune Holsteiner, Sieger der olympische Testprüfung in Tokio 2019, ließ sich hier und da, etwa bei der ersten und letzten Aufstellung Ungenauigkeiten zuschulden kommen, die die Noten drückten. „Aber insgesamt hat er sich schön reiten lassen, ist deutlich besser in der Anlehnung geworden. Ein gutes Pferd für die Zukunft“, sagte er nach seinem Ritt.

Christoph Wahler mit Carjatan v. Clearway-Galan Vert, auch er auf der Tokio-Longlist, wollte unbedingt fünf Sterne reiten, nachdem er seit zwei Jahren darauf hin trainiert hat und jedes Mal, meist corona-bedingt, was dazwischen kam. Der zwölfjährige Schimmel, dessen Stärke die Dressur nicht unbedingt ist, begann mit einer guten Trabtour. Beim Rückwärtsrichten hakte es dann, das Pferd lud sich sichtbar auf, riss im Schritt einmal den Kopf hoch und in die Galopptour schlichen sich dann Fehler ein. Zwei unglückliche Galoppwechsel plus ein ungeplantes Umspringen ­– das drückte natürlich auf die Noten. Am Ende stand 32,1 Punkte zu Buche, das haben die beiden schon besser hingekriegt, vorläufig Platz sieben.

Malin Hansen-Hotopp liegt mit Monsieur Schnalbe und 32,5 Punkten auf Platz neun. Der 13-jährige Trakehner v. Grafenstolz-Heraldik hat sich insgesamt zwar verbessert, vor allem in Hals und Genick, aber eine Schrecksekunde in einer Ecke kostete Punkte.

Nadine Marzahl auf der 14-jährigen Hannoveraner Stute Valentine v. Valentino-Varus wurde mit 34,1 Punkten Zwölfte nach der Dressur. Nach gelungener Trab- und Schritt-Tour geriet die Galopptour etwas spannig.

Morgen werden die Karten im Gelände neu gemischt. Um 10 Uhr beginnt die Fünf-Sterne-Prüfung, um 13.00 Uhr das Vier-Sterne-Gelände, der NDR überträgt ab 14.45 Uhr. Zuschauer sind auch im Gelände nicht zugelassen, die Veranstalter konnten lediglich 500 Karten an Sponsoren und andere am Turnier Beteiligte verteilen.air jordan 1 low outlet | michael kors outlet store grove city

Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.