CCIO4*-S Aachen: Jung in Führung, deutsches Team auf Platz 2

Von
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Michael Jung und Chipmunk (© von Hardenberg)

Die Vielseitigkeitsreiter haben beim CCIO4* in Aachen die Teilprüfungen Dressur und Springen absolviert. Die Aussichten für das deutsche Team und Michael Jung sehen erfolgsversprechend aus.

Michael Jung führt auf dem 14-jährigen Chipmunk v. Contendro I (Hann.) nach einer sauberen, auf den Punkt gerittenen Dressur in schöner Selbsthaltung und mit deutlichen Verstärkungen sowie einem makellos Parcours mit 22,2 Minuspunkten die Einzelwertung im Vier Sterne-CCIO-S in Aachen an. Damit geht er mit besten Aussichten morgen auf die 3990 Meter lange Geländestrecke, von Parcourschef Rüdiger Schwarz mit 25 teils neuen Hindernissen gespickt. Die erlaubte Zeit beträgt 6:57 Minuten.

Chipmunk „war richtig gut“, sagte Jung nach seiner Dressur, er hätte sich sogar ein paar Punkte mehr gewünscht. Mit seinem Mannschaftspferd, dem neunjährigen Iren Kilcandra Ocean Power, liegt Jung mit insgesamt 33,3 Minuspunkten nach einem Abwurf im Springen auf Rang 19. „Er wird auch immer besser“, so Jung, „allerdings war die Vorbereitung etwas schwierig. Es ist sehr viel Publikum hier, sehr viel Atmosphäre, auch gestern schon beim Training. Aber deswegen ist er auch hier, um das zu lernen und weiterzukommen.“

Starke Briten

An zweiter und dritter Stelle bisher liegen die beiden britischen Mannschaftsreiter Tom McEwen mit dem 15-jährigen Selle Français Toledo de Kerser v. Diamant de Semilly (26,4) und William Fox-Pitt (27,2) auf dem 13-jährigen Hannoveraner Little Fire v. Graf Top-Heraldik xx, beide ohne Abwurf im Parcours, womit auch die britische Mannschaft mit 83,70 Punkten vor dem Gelände in Führung ging.

Hinter ihnen liegen die Gastgeber (94,6). Als Beste des deutschen Quartetts konnte sich Sandra Auffarth mit Platz fünf eine gute Basis für des Cross schaffen. Als einzige gelang ihr ein fehlerfreier Springparcours, sodass es bei ihrem Dressurergebnis von 28,30 Minuspunkten blieb. Auf dem Viereck zeigte sich der 13-jährige Viamant du Matz v. Diamant de Semilly (SF) deutlich verbessert gegenüber dem CCI Luhmühlen mit gut gelungenen Galoppwechseln und energischen Verstärkungen. „Ich war sehr zufrieden“, sagte Auffarth nach ihrem Ritt. „Mein Pferd hat sich gut reiten lassen, war konzentriert, aber durch die Atmosphäre ein bisschen angespannt und nervös. Lange Zeit war er ja sehr guckig, hat immer die Viereckumgrenzung angeguckt. Jetzt hat er endlich verstanden, dass das nichts Schlimmes ist.“

Unstimmigkeit bei Olympiasiegerin

Olympiasiegerin Julia Krajewski rangiert auf der 13-jährigen Amande de B’Néville v. Oscar des Fontaines (SF) nach einer nicht ganz fehlerfreien Dressur mit einigen Haken und einem Abwurf am Aussprung der Zweifachen mit 33,0 Minuspunkten auf Rang 16. „Die Stute war heute fast einen Tick zu brav“, sagte Krajewski nach ihrer Dressur. „Ich hätte noch ein bisschen energischer losreiten können. Positiv war, dass Stadion und Zuschauer sie gar nicht störten. Wir hatten allerdings einen Haker in den Traversalen, das ist natürlich ärgerlich, die macht sie normalerweise sehr schön. Es war nicht unser bester Test. Es geht besser, aber auch schlechter.“

Ingrid Klimke liegt mit der zehnjährigen Westfalenstute Siena just do it  v. Semper FI 4 vorläufig auf Rang 20. Vor dem Einreiten gab es einen Moment der Unruhe, als das Publikum die Reiterin mit Applaus begrüßte. Aber Klimke bekam die Stute schnell wieder in den Griff. „Siena hat sich deutlich verbessert zum letzten Jahr“, sagte sie nach der Dressur. „Es war etwas unglücklich heute, dass schon geklingelt wurde, dann erst die Ansage kam und dann der Applaus, gerade als ich am Einreiten war. Die Spannung hat sie mitgenommen, aber je länger es ging, desto gelassener wurde sie.“ Im Springparcours gab es einen groben Fehler am überbauten Wassergraben, mit dem viele Pferde ein Problem hatten, weil die blaue Gummimatte nicht unter sondern hinter dem Sprung lag und so von den Pferden schwer einzuschätzen war.

Auch die nächsten Mannschaften sind noch dicht beieinander: USA 95,2, Neuseeland 99,5, Frankreich 100,00 Irland 107,4.

Die deutschen Einzelreiter liegen vorläufig auf folgenden Plätzen:
Sophie Leube /J’adore Moi 31,5, Platz 12.
Jan Matthias/ Granulin 40,5, Platz 32
Anna Siemer/Butts Avondale 42,3, Platz 35
Arne Bergendahl/Chekovich 51,3/Platz 41.

Andreas Dibowski hat nach der Dressur mit 33,5 Minuspunkten und drei Abwürfen im Parcours (50,3) seinen Brennus vor dem morgigen Gelände zurückgezogen.

Alle Zwischenergebnisse des CCI4* nach Dressur und Springen finden Sie hier.

 

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Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.