25 Jahre! Happy Birthday Rubin Royal OLD

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Oldenburger Hengst Rubin Royal v. Rohdiamant-Grundstein II mit Züchterin Harli Seifert (© Equitaris/Dressurleistungszentrum Lodbergen)

Eine besondere Hengstpersönlichkeit hat heute Geburtstag. Der Oldenburger Rubin Royal wird 25 Jahre alt. Ein Hengst aus besonderer Familie und mit besonderer Geschichte.

Es gibt Hengste, die reifen im Alter. Sie werden zu Persönlichkeiten, die den Betrachter in den Bann ziehen. Und es gibt Hengste, die haben das besondere Etwas schon von Anfang an. Und es gibt Rubin Royal!

Rubin Royal schon auf der Körung in aller Munde

Im November wird es 23 Jahre her sein, dass ich Rubin Royal das erste Mal gesehen habe. Er war einer der größten Hengste des Körjahrgangs, der sich damals noch in der Oldenburger Weser-Ems Halle einfand. Schon zur Musterung auf der Dreiecksbahn erschien er so, wie man ihn heute noch erlebt, wenn er aus der Box kommt. In der selbstbewussten Pose eines Siegers. Ein Pferd voller Selbstbewusstsein. Ein Hengst, der sagt: „Seht her, hier hin ich. Wer seid ihr? Und – was wollt ihr denn überhaupt hier?“ Ein bisschen Arnold Schwarzenegger. Sie wissen schon, „es kann nur einen geben…“.

Doch während man beim Terminator auf den Bizeps schielt, dann war es schon damals bei Rubin Royal der gesamte Körperbau, der Eindruck machte. Muskulär, aber kein Muskelprotz. Ein Athlet, drahtig, klar in der Textur. Modern, bewegungsstark und mit einem Hinterbein, das man auf heutigen Körveranstaltungen häufig vergebens sucht: Rubin Royal fußte nicht nur immer schon hoch und kraftvoll ab, sondern auch in weitem Bogen unter seinen Schwerpunkt. Und er trug. Er konnte Last aufnehmen.

Das hat er später zunächst unter Dieter Weichert und vor allem dem famos sitzenden Hendrik Lochthowe immer wieder gezeigt. In Grand Prix-Prüfungen mit hochkarätigen Starterfeldern war er dabei. Und wenn er starken Trab ging, dann zog er durch, genauso wie er es schon bei seiner Körung tat an der Hand. Auf dem Prämienring als Zweieinhalbjähriger meterte er durch die Halle, die Läufer mussten über Usain Bolt-Qualitäten verfügen, um mitzuhalten.

Auch als mittlerweile eine 2 vor seiner Altersangabe stand, war diese Energie, diese unbändige Bewegungslust, ihm nicht zu nehmen.

Bundeschampionat, Nürnberger Burg-Pokal Finale, Grand Prix – Rubin Royal meisterte sportlich all das und deckte parallel. Sportliche Leistung und Sex Appeal. 2010 verabschiedete er sich im internationalen Grand Prix Special von Donaueschingen mit Platz fünf aus dem Sport.

Harli, der Rudilore Stamm und „Rubinchen“

Id-Prämienhengst, Viertbester seines Jahrgangs, lautete das Urteil damals im November 1999. Nicht wenige munkelten, er wäre der Siegerhengst geworden, hätte er denn zum Verkauf gestanden. Den Titel des Champions holte er sich an gleicher Stelle dann im Jahr 2001. „Hauptprämiensieger“ wurde er, das ist jene Oldenburger Besonderheit, in der der erste Fohlenjahrgang, Leistungsprüfungsergebnisse und etwaige erste Turniererfolge eines Hengstes von Bedeutung sind. Rubin Royal hat den Titel gewonnen, Sandro Hit, De Niro, Rubinstein, Rohdiamant und viele andere Legende auch. In diese Riege gehört der Hengst, den Züchterin Harli Seifert noch heute ihr „Rubinchen“ nennt. Er ist Champions League.

Harli und Rubin Royal, das ist die oft erzählte Geschichte der Frau aus Hessen, die mit ihrem Ehemann Urlaub im Oldenburgischen machte. Dort verliebte sie sich in die Stute Chica. Diese Condor-Tochter, im Stutbuch eingetragen als Rudilore II, wurde zunächst unter Wolfgang Mengers zu einem der besten Vielseitigkeitspferde ihrer Zeit. Die züchterische Bedeutung der 1964 geborenen Braunen ist aber kaum in Worte zu fassen. Leistung war immer der wichtigste Gedanke bei Harli Seiferts Zuchtideen. So paarte sie Chica mit Volturno, dem Oldenburger Military Helden der 1970er und 1980er Jahre an. Ein Ergebnis: Ruling Chica, Urgroßmutter von Rumirell, Rubin Royals 1990 geborener Mutter.

Von wegen, „es kann nur einen geben…“

1995 paarte Harli Seifert Rumirell v. Grundstein II erstmals mit Rohdiamant an. Eine Passerpaarung, die sie mehr als zehnmal wiederholte. Rubin Royal war der erste Sohn, der als Hengst und sportlich seinen Weg ging. Sein Bruder Blue Hors Romanov kam im Jahr 2000 zur Welt, ging Europameisterschaften, zeugte mit Hönnerups Driver einen Weltmeister der jungen Dressurpferde. Fünf gekörte Vollbrüder, darunter drei Grand Prix-Pferde und weitere in Klasse S erfolgreiche Dressurpferde kamen so in Lodbergen zur Welt. Eine Vollschwester des gekörten Quintetts fohlte den De Niro-Sohn De Royal, heute Boxennachbar seines „Onkels“.

Nur der Vollständigkeit halber: Rudilore II konnte nicht nur Dressur. Auf die Stammmutter gehen mehrere Zweige zurück. International erfolgreiche Springhengste wie Couleur Rubin/Ludger Beerbaum, Conterno Grande oder Gio Granno/Franke Sloothaak haben auch diese eine Urahnin in ihrer Abstammung. Ach ja, und ohne Rudilore würde auch Vitalis nicht existieren. Er führt D-Day als Muttervater, auch dies ein Hengst aus dem Rudilore-Stamm. Und Morricones Mutter ist eine Rubin Royal-Tochter.

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Wie der Herr Papa

International gingen Rubin Royals Nachkommen vor allem im Dressurviereck. Zu den besten Kindern zählen Real Dancer FRH/Jan-Dirk Gießelmann, Fohlenhof’s Rock’n Rose/Dorothee Schneider, Rosalie B/Laura Tomlinson (GBR) und Rubins Nite/ Hayley Watson-Greaves (GBR).

Im Hamburger Derby verließ Rockefeller’s Cinderella von Anabel Balkenhol das Viereck als Siegerin. Und in Großbritannien waren Rubin Al Asad und Lara Griffith Olympia-Reservisten.

Neben einigen Springpferde gibt es ein international hoch erfolgreiches Vielseitigkeitspferd, das Rubin Royal gezeugt hat: RF Demeter unter der US-AmazoneHannah Sue Burnett unter anderem Siebter in Aachen beim CICO4*-N. Seine Nachkommen haben über 900.000 Euro im Sport gewonnen; 86 Dressurpferde in Klasse S, neun sprangen im Parcours auf S-Niveau, zwei in der Vielseitigkeit. 2015 wurde er erstmals in der Weltrangliste der Weltzuchtverbandsvereinigung (WBFSH) unter den Top 10 der Dressurvererber gelistet.

33 Prozent Vollblut

Analysiert man die Abstammung von Rubin Royal, errechnet sich ein Vollblutanteil von ziemlich genau einem Drittel. Das mag auch ein Grund für seine Härte und seine Ausstrahlung sein. Vor allem aber ist es ein, was ihn auszeichnet: Es ist sein Blick! Wer einmal in diese gefühlt Untertassen-großen Augen geschaut hat, der ist hypnotisiert. Sie strahlen Ruhe und Feuer aus, Souveränität und Dominanz. Und ja, auch ein bisschen Arroganz. Die sei Rubin Royal gegönnt! Happy Birthday!nike air jordan 1 mid outlet | how often are new jordans release

Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

  1. ChrisTina

    Eine schöne Ehrenrede für eine verdiente Hengstpersönlichkeit!

    Als kleinliche Anmerkung: Bei aller Bewunderung für Schwarzeneggers Bizeps, „es kann nur einen geben“ hat mit dem Terminator nichts zu tun 😉 Stichwort: Highländer…


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