BMEL-Kongress über Zucht und Erhalt alter und bedrohter Tierrassen

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Schwarzwälder_Kaltblut_Slawik

Das Schwarzwälder Kaltblut ist eine der vom Aussterben bedrohten Tierrassen. (© slawik.com)

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat in einem Kongress zur Zucht und Erhalt alter und bedrohter einheimischer Nutztierrassen, darunter auch einige Pferderassen, die Bedeutung ihres Erhalts deutlich gemacht. Eine vermehrte Anerkennung und Nutzung der Tiere könnte eine Lösung sein, so die Ergebnisse des Kongresses.

Anlass für diesen Kongress war die immer länger werdende „rote Liste der gefährdeten einheimischen Nutztierrassen“. Das zunehmende Aussterben von Tieren führt zu einem Verlust von Biovielfalt und wichtigen Eigenschaften, die für den Kampf gegen den Klimawandel eingesetzt werden könnten.

Drei Tage lang haben sich Experten von Verbänden, Verwaltungen, Zucht und Tiermedizin darüber ausgetauscht, wie durch alte Nutztierrassen Biodiversität erhalten werden kann. Auch wie Züchtung besser gefördert wird und alte Rassen besser vermarktet werden können war ein wichtiges Thema. In einem Interview verrät Dr. Teresa Dohms-Warnecke, stellvertretende Geschäftsführerin des Bereichs Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, einiges über die Ergebnisse des Kongresses.

Rund ums Pferd

Beim Thema Pferd waren Praktiker, Züchter und Wissenschaftler gefragt. Zum einen erörterte Zuchtleiterin Dr. Elisabeth Jensen die praktische Umsetzung einer Erhaltungszucht des Schleswiger Kaltbluts. Rudolph Herzog von Croy präsentierte zudem die positiven Effekte der natürlichen Selektion auf die Gesundheit der Dülmener Wildpferde, bei welchen noch nie ein Gendefekt vorgekommen wäre. Außerdem gab es Vorstellungen von Prof. Jens Tetens über die Vorkommen von Myopathien beim Rheinischen Deutschen Kaltblut und über die Entwicklung einer Zuchtwertschätzung des Sächsisch-Thüringischen Schweren Warmbluts von Dr. Wietje Nolte.

Forderungen von Unterstützung der Züchter an die Politik

„Zucht ist kein Selbstzweck“, sagt Dr. Dohms-Warnecke. Ebenfalls ein angeregtes Gesprächsthema des Kongresses. Züchter bräuchten mehr Unterstützung und Möglichkeiten der Politik für Nachforschung und Vermarktung um das Aussterben verschiedener Rassen zu verhindern. Politik sowie Öffentlichkeit müssten diese Rassen dafür aber auch mehr wahrnehmen und anerkennen.

Erhöhte Nutzung als Lösungsansatz

Dr. Dohms-Warnecke erzählt von der Idee einer Stiftung namens „kulturelles Erbe“, die den Erhalt alter Pferderassen sichern soll durch eine bundeseinheitliche Förderung. Ein weiterer Lösungsansatz, entstanden durch den Kongress, wäre „Erhalt durch Nutzung“. Der Einsatz der Nutztiere wird stark ermutigt um die Nachfrage zu erhöhen.

Insgesamt 13 Pferderassen gelten momentan als gefährdet. Darunter hauptsächlich Kaltblüter oder schwere Warmblüter, wie zum Beispiel das Schwarzwälder Kaltblut oder das Sächsisch-Thüringische Schwere Warmblut. Der Einsatz dieser Tiere ist über Land- und Forstwirtschaft bis hin zu Reiten oder Fahren sehr vielseitig. Vor allem bei Naturschutz und Landschaftspflege sind diese Rassen immer mehr gefragt. Zusammenfassend lobte Dr. Dohms-Warnecke, dass der Kongress ein begrüßenswerter Anfang war. Die große Nachfrage nach weiteren Veranstaltungen bestätige das.

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Liz Allmendinger

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Gloria Lucie AlterRedakteurin

Hat sich parallel zum Volontariat beim St.GEORG im Studium mit „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School befasst. Als Redakteurin liefert sie Beiträge aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Reitlehre bis zu Produktneuheiten. Ihre Erfahrungen aus Tätigkeiten bei privaten TV-Sendern in Köln ergänzen sich mit ihrer Kompetenz in Social Media und Videocontent.