Nicht nur optisch erinnert der lackschwarze neue Bundeschampion der vierjährigen Hengste, Fürst Fugger, an den Dressurnoten-Weltrekordler. Auch er wurde mit Höchstnoten bedacht und auch er riss das Publikum von den Stühlen.
Finale Teil A
Für den Trab des Oldenburgisch gebrannten Fürst Heinrich-Weltmeyer-Sohns aus der Zucht von Renate Renschen (Cloppenburg) zückte die Jury im ersten Teil des Finales die 10. „Der ließ keine Wünsche offen“, kommentierte Dr. Dietrich Plewa stellvertretend für die Richter. Besonders gelobt wurde, dass der Hengst auch in den Verstärkungen überhaupt nicht breit wurde damit grenzte er sich positiv von seiner Konkurrenz ab.
Im Galopp imponierte den Richtern, dass Fürst Fugger auch im Zulegen und beim Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen stets geschlossen blieb 9,5.
Die Schwäche des Rappen liegt im Schritt. Gerade zu Anfang war der von Lukas Fischer vorgestellte Hengst noch etwas spannig und kam nicht zum Schreiten. Weil das im Laufe der Prüfung besser wurde, gaben die Richter ihm hier noch eine 7,5.
Bei seinem Gebäude bemängelten sie die noch etwas schwach ausgeprägte Muskulatur der Oberlinie, lobten dafür aber den Typ und das „herrliche Gesicht“ Note: 8,0. Weil der Hengst sich „zu Anfang noch ziemlich eng machte, aber dennoch vor den Hilfen blieb“, gaben die Richter für den Ausbildungsstand eine 8,5, genauso wie für den Teilbereich Harmonie, wobei sie den tollen Ausdruck und die Ausstrahlung des Hengstes noch einmal betonten. Im Durchschnitt erhielt eine 8,75 und 52,5 Punkte gerade mal 0,5 Zähler mehr als sein Verfolger Snap Shot.
Finale Teil B
Das machte die Entscheidung im Fremdreiter-Test spannend. Wer letztendlich als Sieger daraus hervorgehen würde, stand zumindest für das Publikum allerdings schon recht schnell fest. Nachdem Uta Gräf drei Runden auf dem Rappen gedreht hatte, begannen die ersten Zuschauer, verhalten zu klatschen. Zwei Runden später johlten, pfiffen und applaudierten alle. Wobei der Kommentator zu Recht die Frage stellte, ob das jetzt dem tollen Pferd oder Uta Gräf gelte. Wahrscheinlich beiden. Unter der Fremdreiterin, die ihn in etwas weiterem Rahmen gehen ließ, wurde der Schwarze von Runde zu Runde schöner. Susan Pape brachte es auf den Punkt: „Der ist eine andere Liga.“ Zum Schwachpunkt des Hengstes, seinem Schritt, meinte sie: „Das ist auch schwierig für so junge Pferde vor dieser Kulisse. Ich kenne das von meinen eigenen Pferden und Fürst Fugger wurde später schon viel gelassener und kam dann zum Schreiten.“
Fürst Fugger ist auf dem Gestüt Sprehe stationiert, wo er in die Fußstapfen seines früh verstorbenen Vaters, des Weltmeisters der jungen Dressurpferde 2003, Fürst Heinrich, tritt. Fürst Fugger verließ die Westfalen-Körung in Münster-Handorf 2008 als Prämienhengst und wurde ein Jahr darauf Zweiter beim 30-Tage-Test in Schlieckau.
Finale Teil A
Die Silbermedaille ging an den Sieger der Qualifikation, den amtierenden Champion der Hannoveraner Reitpferde, Snap Shot. Der Sir Donnerhall-Sohn gefiel mit einer ansprechenden Trabmechanik und viel Grundschwung. Kleines Manko: Er fußt hinten etwas breit, vor allen Dingen in den Verstärkungen. „Darunter leidet der Schub etwas“, hieß es von der Jury. Sonst wäre die Note wahrscheinlich höher ausgefallen als 8,5. Kurz nach dem Angaloppieren sprang der Hengst einmal um, das fiel jedoch nichts ins Gewicht, sagte Kommentator Plewa und lobte die rhythmische und raumgreifende Grundgaloppade. Auch hier wurde er mit einer 8,5 bedacht. Klare Stärke des Sir Donnerhall-Alabaster-Sohns (Z.: Kamma Beirholm, Randbol) unter Rieke Schnieder ist sein Schritt. Mehr geht kaum 9,0. Insgesamt gefiel Snap Shot durch seine Geschlossenheit. Er ist ein Pferd, von dem man glaubt, dass er Spaß am Reiten vermittelt. Das sieht man ihm an, weshalb er sein modernes Erscheinungsbild mit guter Halsung eine 8,5 erhielt und in puncto Ausbildung mit einer 9,0 bedacht wurde. Kleine Abstriche machten die Richter bei der Balance, was sie in der Note für die Harmonie der Vorstellung berücksichtigten und hier „nur“ eine 8,5 gaben. Damit kam Snap Shot auf einen Notendurchschnitt von 8,67 und lag dem Bundeschampion vor dem Fremdreiter-Test dicht auf den Fersen.
Finale Teil B
Snap Shot wurde von den beiden Fremdreiterinnen mit 17,5 Punkten insgesamt bewertet. Auch auf ihm erhielt Uta Gräf Applaus vom Publikum. Susan Pape fasste ein bisschen mehr zu als ihre Kollegin aus der Pfalz und lobte, dass der Hengst sich sehr schön sitzen lässt. „Vielleicht war er heute schon ein bisschen müde.“
Der Hengst ist in Hannover gekört und steht im Besitz der Pferd 24 GmbH.
Finale Teil A
Platz drei im A-Finale und schließlich auch insgesamt belegte der großrahmige, schick aufgemachte Belissimo M-Davignon-Sohn Balesteros. „Ein schönes Modell mit bedeutender Schulterpartie, was er in Bewegung umzusetzen versteht“, so lautete die Beschreibung der Richter, die dem von Josefine Caliezi in Zumikon gezogenen und von Laura Haßler vorgestellten Westfalen eine 8,5 als Gebäudenote gaben.
Im Trab gefiel Balesteros durch große Elastizität. Auch hier gab es eine 8,5. „Schön zu sehen war die gute Reaktion auf die Reiterhilfen“, erläuterte Dr. Dietrich Plewa. „Wann immer die Reiterin ihn aufforderte, reagierte er sofort und schob aktiv von hinten.“ Im Galopp wurde er in den Verstärkungen geringfügig eiliger, weshalb er hier „nur“ eine 8,5 erhielt. Dieselbe Note gab es denn auch im Schritt, bei dem man sich die Dehnung gleichmäßiger gewünscht hätte. Weil er zudem anfangs ein wenig eng wurde, erhielt der Hengst in den Kriterien Ausbildung und Harmonie nur ein glattes „Gut“.
Finale Teil B
Auch Balesteros wurde von den beiden Test-Reiterinnen mit 17,5 Punkten bedacht. Susan Pape kommentierte: „Ich war positiv überrascht, wie gut der Hengst sich anpacken lässt. Er reagiert sofort aufs Bein und ist sehr fein im Maul.“
Balesteros holte sich auf der süddeutschen Körung im Winter 2008/09 das Prädikat Prämienhengst ab und wurde als bewegungsstärkster Hengst des Jahrgangs herausgestellt. Ein Jahr später siegte er beim 30-Tage-Test in Münster. Inzwischen ist er auf der Hengststation Ahlers in Hatten aufgestellt.
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