BuCha 2011: Benicio ist der neue Bundeschampion der sechsjährigen Dressurpferde

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Für den Trab gab es die Höchstnote: Benicio unter Anna-Sophie Fiebelkorn

(© www.sportfotos-lafrentz.de)

Der Hannoveraner Hengst Callaho’s Benicio hat das Finale der sechsjährigen Dressurpferde ganz knapp für sich entschieden. Für den Zweitplatzierten aus der Finalqualifikation und Publikumsliebling gab es zweimal die Höchstnote.

Ein Raunen ging durch die Zuschauerränge als sich der imposante Belissimo-Velten Third-Sohn Benicio aus der Zucht von Wilhelm Stadtlander in Lilienthal auf der Diagonalen in den Trabverstärkungen zeigte: Mit enormer Schulterfreiheit ausgestattet das Vorderbein war teilweise schon fast an der Waagerechten zog er unter seiner Reiterin Anna-Sophie Fiebelkorn sowohl die Zuschauer als auch die Richter auf seine Seite. Die fanden: Besser geht es nicht 10,0 für den Trab.

Das zweite Zuschauerraunen gab es für Benicios starken Schritt. Der war losgelassen, taktsicher und mit beachtlichem Raumgriff. Dafür gab es die zweite Tageshöchstnote von den Richtern, 10,0.
Im Galopp sprang der Hengst stets bergauf und fleißig unter den Schwerpunkt. Die fliegenden Wechsel gelangen bis auf den letzten tadellos. Für die mächtige Galoppade des Hengstes zückten die Richter die 9,0. Hier kreideten sie an, dass der Hengst zum Schluss auf die Hand kam.
Dies und auch, dass Benicio über weite Teile der Aufgabe verworfen war, floss in die Durchlässigkeitsnote ein, die trotz des Verwerfens noch zwischen „gut“ und „sehr gut“ war, eine 8,5. Den Gesamteindruck bewerteten sie mit 9,5.
Benicio, der seinerzeit für 90.000 Euro über den Verdener Hengstmarkt nach Südafrika verkauft worden war, zeichnete sich auch durch große Gelassenheit aus. Selbst der laute Jubel und das Klatschen nach seiner Vorstellung schienen ihn nicht im Geringsten zu beeindrucken. Ein Sternstundenritt vom Allerfeinsten, kommentierte Richter Christoph Hess den Ritt. Ein Pferd zum Verlieben.
Als Gesamtnote stand am Ende eine 9,4 auf der Anzeigentafel Sieg.

Knapp dahinter mit nur einem Zehntel Abstand belegte Damon Jerome unter Uta Gräf Platz zwei (Gesamtnote 9,3). Der rheinische Fuchshengst (Z.: Willi Schneider, Laubach) stammt ab von Damon Hill, mit dem Helen Langehanenberg bei der Dressureuropameisterschaft in Rotterdam in diesem Jahr Mannschaftsbronze gewann und siebte beim Weltcupfinale in Leipzig wurde. Damon Jerome entschied die Finalqualifikation gestern für sich und hatte heute im Finale besondere Höhepunkte in der Galopptour. Er galoppierte stets bergauf, war locker und dynamisch. Die Reiterin saß an jedem Galoppsprung dran, erläuterte Christoph Hess im Anschluss, und konnte ihn zu jeder Zeit herausreiten und wieder zurücknehmen. Note für den Galopp: 9,5. Uta Gräf ritt energisch und mutig die Verstärkungen und leitete die Übergänge in allen drei Grundgangarten stets geschmeidig und durchlässig ein. Im Mitteltrab verhaspelte sich Damon Jerome am Ende der Diagonalen etwas, ließ sich aber nicht weiter irritieren und zeigte zweimal ein gutes Schulterherein und dynamische Traversalen, trabte schön durch den Körper (9,0). Der Schritt war taktsicher und losgelassen, nicht mit dem größten Raumgriff ausgestattet, ebenfalls 9,0. Bei der Note für die Durchlässigkeit diskutierten die Richter lange. Eigentlich peilten sie die Höchstnote 10,0 an, jedoch knirschte Damon Jerome immer wieder während der Aufgabe mit den Zähnen, das gab Punktabzug 9,5 standen am Ende auf der Anzeigentafel, trotzdem die Höchstnote in dieser Kategorie in der gesamten Prüfung.

Auf Platz drei landete Freckle (Gesamtwertnote 8,8), ein westfälischer Wallach v. Future-Gribaldi aus der Zucht der Firma Bloodlines in Riethoven (NED). Ralf Kornprobst ritt mit dem Braunen eine saubere Runde, wobei der Trab besonders in Auge stach: locker, dynamisch, taktsicher und mit einer guten Mechanik ausgestattet (9,5). Besonders die Seitengänge waren elastisch und aus einer freien Schulter heraus geritten. Im Schritt blieb Freckle sicher im Takt und im Galopp machte er sich groß und sprang stets bergauf. Der erste Galoppwechsel allerdings misslang, im Anschluss machte sich Freckle phasenweise etwas eng in der Ganasche. Kleine Fehler drückten die Durchlässigkeitsnote (8,0). Im Gesamteindruck überzeugte der Wallach aber und die Richter zogen eine 9,0.jordan retro shoes mens release dates | air jordan 1 factory outlet