BuCha 2013: Hannoveraner Championesse bei den dreijährigen Stuten und Wallachen vorn

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Charlotte, die Championesse – klingt gut und könnte tatsächlich so laufen. Gleich das erste Pferd der ersten Abteilung in der Finalqualifikation der dreijährigen Reitpferde, Abteilung Stuten und Wallache, trug den Sieg davon. Ansonsten gilt: Eine einfachere Aufgabe bedeutet nicht zwangsläufig schönere Bilder.

In diesem Jahr hatte man die Aufgabe für die dreijährigen Reitpferde beim Bundeschampionat entschärft. So fielen beispielsweise die Schlangenlinien durch die Bahn weg. Trotzdem gingen viele Pferde deutlich zu eng und kämpften mit der Balance. Nicht so die Siegerin. Charlotte, die über Christ, Sir Caletto, Insider (v. Inschallah AA) und Castro viel Springblut führt (Z.: Michaela Rehwald, Essen), zog mit Rieke Schnieder im Sattel souverän ihre Runden, nicht spektakulär, aber solide. Alle drei Grundgangarten waren der Jury die 8,5 wert, genau wie Typ und Gebäude. Für die altersgemäße Ausbildung gab die Jury der hochbeinigen Dunkelbraunen sogar eine 9,0. machte 8,6 insgesamt. Wie schon beim Hannoveraner Championat führte Charlotte die Ehrenrunde an.

Alle drei Pferde auf den vorderen Rängen wurden vom Hannoveraner Verband nach Warendorf geschickt, so auch Fresh Chilli, der ebenfalls von Rieke Schnieder vorgestellt wurde (!!), und mit ihr in Verden Vierter gewesen war. Der hoch elegante, leichtfüßige Rappe v. Fürst Romancier-Rotspon (Z.: Hannes Brüning, Ochtmannien) punktete vor allen Dingen mit seinem fleißigen, raumgreifenden Schritt (9,0). Im Trab (8,5) gefiel Fresh Chilli mit stets bergauf angelegten und taktmäßigen Bewegungen. Im Galopp (auch 8,5) wünschte man sich vielleicht etwas deutlicheres Anwinkeln der Gelenke, wobei auch hier die stete Bergauftendenz lobend erwähnt werden muss. Zusammen mit der 8,5 für die altersgemäße Ausbildung und 8,0 für Typ und Körperbau ergab das eine 8,5 im Durchschnitt.

Platz drei ging an die Zweitplatzierte von Verden, die Floriscount-Wild Dance-Tochter Fleur (Z.: Angela Fitschen, Scheeßel) mit Lena Berwe im Sattel. Sie war zusammen mit der Siegerin Charlotte in der ersten Abteilung der Prüfung und überzeugte ebenfalls mit ihren drei soliden Grundgangarten (alle 8,5). Und einer rittigen Vorstellung (8,5). Die Gebäudenote von 8,0 war schließlich das Zünglein an der Waage für Rang drei.

Viele Fans hatte das Pferd auf Rang vier, der westfälische Damon Hill-Fürst Heinrich-Sohn Damon’s Dream JHH unter Sandra Frieling aus der Zucht von Jörn Hormann in Landesbergen. Qualitativ war der Fuchs wohl das beste Pferd der Prüfung mit überragendem Grundschwung im Trab, viel natürlicher Kadenz und gefälliger Mechanik. Dafür gab es die Bestnote des Vormittags, eine 9,5. Aber die gesamte Prüfung litt darunter, dass das Pferd nicht an die Hand der Reiterin herantrat, sich verkroch, einrollte und deutlich zu eng wurde. So kam er konsequenterweise auch im Schritt nicht wirklich zum losgelassenen Schreiten (7,0), obwohl er an der Hand raumgreifend daherkam. Der Galopp hielt, was der Trab versprach bergauf über viel Boden angelegtes Springen (9,0). Eine 7,5 für die altersgemäße Ausbildung war angesichts dessen, dass Damon’s Dream permanent deutlich zu eng und nicht losgelassen (aber immer im Takt) ging, großzügig. Unter dem Strich gab es eine 8,3.

Platz fünf mit 8,2 insgesamt ging zum einen an die Oldenburger Landeschampionesse und Reservesiegerin des Brillantrings, die Bordeaux-Quattro B-Tochter Biscaya OLD (Z.: Bernhard Arkenberg, Damme) unter Andreas Müller. Hochnobel und blütig wirkte die Dunkelbraune durch ihre leichtfüßigen Bewegungen. Allerdings verlor sie bisweilen beim Zulegen im Trab die Balance und kam aus dem Takt – sicher eine Kraftfrage. 8,5 vergaben die Richter hier. Der energische Bergaufgalopp erhielt eine 9,0. Im Schritt wünschte man sich losgelasseneres Schreiten, aber die Grundanlage ist geregelt und raumgreifend, 8,0. Dieselbe Note gab es auch im Bereich altersgemäße Ausbildung. Mit 7,5 fiel die Typ und Gebäudenote für die Reservestutenchampionesse eher niedrig aus.

Das zweite Pferd auf dem fünften Rang war die Deutsche Sportpferde-Stute Pokerface v. Syriano-Lord Loxley. Sie ist ein weiteres Pferd, das unter Beweis stellt, dass man den Neustädter P-Stamm mit quasi egal welchem Hengst anpaaren kann, das Produkt ist immer gut. Schon Mutter Paola ging unter dem damals noch in Neustadt tätigen Christian Flamm auf dem Dressurpferdeviereck. Ihre Tochter, eine hochnoble Fuchsstute, die von Anna-Sophie Fiebelkorn für Neustadt in Szene gesetzt wurde, stand ihrer Familie hinsichtlich Geschmeidigkeit und Elastizität im Trab wenig nach (8,5). Die Galoppade war bergauf angelegt und fleißig (8,5). Nur der Schritt, der lässt zu Wünschen übrig (das war übrigens auch bei der Mutter der Fall), 7,0. Zusammen mit den Noten 8,5 für die Kriterien Ausbildung und Exterieur ergab das ebenfalls eine 8,2 und ein Ticket fürs Finale.

Das erhielten auch die beiden Pferde auf Rang sieben, die beide mit 8,1 vom Platz gingen: Der von Eva Möller für den Hof Kasselmann in Szene gesetzte Bluetooth v. Bordeaux-Riccione (Z.: Gestüt Lewitz), Reservesieger des Oldenburger Landeschampionats, und die Trakehner Championesse Zikade v. Singolo-Tambour aus der Zucht des Hohenschmark-Besitzers Norbert Timm in Grebin. Wie schon in Hannover saß Mareike Peckholz im Sattel der Rappstute.

Betrachtet man die Abstammungen der Pferde, so sticht vor allen Dingen der Mangel am sonst omnipräsenten D-Blut auf der Vaterseite ins Auge. Nur ein Pferd, Damon’s Dream, führte den großen Donnerhall auf der Vaterseite. Vier vertraten das F des Florestan, ebenfalls vier gehen auf Sandro Hit zurück. Neu in diesem Jahr sind holländische Abstammungen bei den Vätern über Ampère und Bordeaux. Die tauchten gleich bei vier Pferden auf, von denen drei für Oldenburg antraten und eines fürs Rheinland. Neustadt/Dosses viel beschäftigter Quaterback war mit einer Tochter vertreten.

Unter den Zuchtverbänden entsandten die Oldenburger mit fünf Pferden das größte Kontingent des Feldes, gefolgt von den Hannoveranern mit vier Hoffnungsträgern.

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