BuCha – Springpferdefinals: Gold und Silber für Stall Beerbaum, Überraschung bei den Sechsjährigen

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Sieht aus, als hätten die Zwei großen Spaß an ihrem Job: der neue Bundeschampion der fünfjährigen Springpferde, Caressini, unter Christian Kukuk.

Christian Kukuk hat die Pferde des Stalls Beerbaum auf dem Sprinplatz beim Bundeschampionat vorgestellt. Und trat in die erfolgreichen Fußstapfen seiner Vorgänger. Seine Ahnen sogar übertrumpfen konnte hingegen ein anderer.

Kukuk, der selbst aus Warendorf kommt, stellte sowohl den Champion der fünfjährigen Springpferde als auch den Silbermedaillengewinner bei den Sechsjährigen. Damit reiht er sich ein in eine lange Bundeschampionats-Erfolgstradition des Stalls Beerbaum. Ludger selbst präsentierte 1988 und 1993 das beste Nachwuchsspringpferd Deutschlands. Marco Kutscher saß 2002, 2005 und 2007 auf dem Champion. Henrik von Eckermann triumphierte mit seinen Pferden 2006, 2011 und 2012. Und Philipp Weishaupt war 2008 und 2010 dran.

Außer dem Westfalen Caressini v. Carento – Cassini I hatte Christian Kukuk noch drei weitere Pferde für das Finale qualifiziert. Die erreichten allerdings nicht den zweiten Umlauf. In der ersten Runde gab es eine 9,1 für den Schimmel und den Kommentar von Joachim Geilfus: „In der Ausbildung total auf dem richtigen Weg. Der Hengst ist absolut sicher am Sprung, galoppiert und springt überaus gleichmäßig, das ist sehr gut.“ In Runde zwei setzte das Paar noch einmal einen drauf – Wertnote 9,4 stand im Protokoll. Klarer Sieg für Caressini und Christian Kukuk, Gratulation und Ehrung für den Züchter Dr. Axel Schürner von der Gestüt Gut Neuenhof KG.

Silber holte Catoki Boy der Holsteiner Catoki Boy v. Catoki-CassiniII aus der Zucht von Kai Gerken mit Judith Emmers im Sattel. Er hatte mit der Wertnote 8,8 den zweiten Umlauf erreicht, und erhielt hier eine 9,2. Der Hengst im Besitz des Syndicaat Rhein-Maas E.E.S.V. sprang hochkonzentriert, kraftvoll und sehr sicher. „Eure zweite Runde war fast perfekt“, lobte Joachim Geilfus, „eine leichte Störung in der Abstimmung zwischen euch verhinderte eine noch bessere Note. Catoki Boy ist ein Sportler!“ Wie sein Vater, der bekanntlich unter Philipp Weishaupt hoch erfolgreich im internationalen Sport war, ehe er 2013 verkauft wurde.

Bemerkenswerterweise war es ein weiterer Catoki-Sohn, der Bronze holte: Candinas aus einer Mutter v. Cantus unter Oliver Ross. Züchterin und Besitzerin des Holsteiner Hengstes ist Sonja Zeiger-Innauer. Am Ende standen 17,4 Punkte auf der Tafel. Der Fuchs bestach durch Manier und Technik am Sprung, präsentierte sich losgelassen und konzentriert. Dass immer auch ein bisschen Glük dazu gehört, davon kann Continus Stern vom Zuchthof René Tebbel nun ein Lied singen. Mit Philip Bölle im Sattel hatte der OS-Hengst v. Continus Grannus-Lordanos (Z.: ZG Vahrmann) im ersten Umlauf die höchste Wertnote von 9,2 erhalten hatte. Eine Unaufmerksamkeit des OS-Hengstes am ersten Sprung im zweiten Umlauf ergab dann jedoch nach Abzug „nur“ eine 8,5 – Medaille futsch.

Der westfälische Zuchtverband stellte mit zehn der 35 angetretenen Finalisten bei den fünfjährigen Springpferden das größte Kontingent. Die zweitstärkste Gruppe stellte Holstein mit acht Pferden. Der beste Hannoveraner war Aussie-Bay, geritten von Guido Klatte Jun. Der braune Wallach v. Armitage-Acord II (Z.: Sonja Nestler) hatte die erste Qualifikation überzeugend gewonnen, war einer von fünf Hannoveranern, die das Finale erreicht hatten und belegte am Ende Platz fünf.

Überraschungen bei den Sechsjährigen

Cooper und Philipp Schulze-Topphoff

Nicht nur eines, sondern gleich zwei junge Talente holten den Titel des Bundeschampions der sechsjährigen Springpferde: Cooper unter dem erst 17-jährigen Junior Philipp Schulze-Topphoff. Foto: Schreiner (© Cooper und Philipp Schulze-Topphoff)

Erst 17 Jahre alt ist der Reiter des Champions bei den Sechsjährigen, Philipp Schulze-Topphoff. Er machte den westfälischen Wallach Cooper, Sohn des Cornado I aus einer Mutter v. Cordobes, gezogen von Karl-Heinz Wortmann, im Besitz von Karl-Heinz Schulze-Isfort, zum Champion. Für Pferd und Reiter war es eine Schärpenpremiere auf dem Bundeschampionat. Vater Bernd Schulze-Topphoff hat selbst zahlreiche Pferde auf den Bundeschampionaten vergangener Jahre erfolgreich vorgestellt, war auch oft im Finale, zu einem Sieg hatte es aber nicht gereicht. Umso größer die Freude über den riesigen Erfolg des Sohnes, der darüber hinaus bei den sechsjährigen Springponys mit Holiday R Dritter wurde.

Ganz knapp musste sich Christian Kukuk mit dem Hannoveraner Casanova v. Clinton-Stakkato geschlagen geben. Beinahe wäre Kukuk das Kunststück gelungen, in beiden Altersklassen den Bundeschampion 2015 zu stellen. Aber Casanoca war um 0,36 Sekunden langsamer als Cooper Casanova stammt aus renommierter Zuchtstätte: Die Zuchtgemeinschaft Heinrich und Wilhelm Strunk hat auch Bella Rose, das Dressurpferd von Isabell Werth, hervorgebracht. Und wie diese gehört auch Casanova Deutschlands großer Reitsportmäzenin Madeleine Winter-Schulze.

An dritter Stelle landete mit Curly v. Carell-Forsyth wieder ein westfälisches Pferd. Die braune Stute ist sozusagen ein Familienpferd: Züchterin und Besitzerin ist Anja Haßmann, vorgestellt wurde die Braune von Ehemann Toni Hassmann. Der gab im Stechen alles, riskierte viel und kam in 46,33 Sekunden doch nur als Drittschnellster in Ziel. Curly galoppiert mit hoher Frequenz, war allerdings im Raumgriff den beiden Erstplatzierten unterlegen.

Der anspruchsvolle Parcours, den Eckardt Hilker den sechsjährigen Springpferden aufgebaut hatte, zeichnete sich vor allem durch lange Galoppstrecken aus. Frisches Galoppieren war angesagt, was auf den freundlich angelegten Linien auch gut möglich war. Wie immer wurde den jungen Pferden viel abverlangt, es sollen schließlich auch die besten deutschen Nachwuchspferde vorn stehen. Es waren übrigens seine letzten Kurse bei den DKB-Bundeschampionaten: Nach 22 Jahren beendet Hilker seine Tätigkeit als Parcoursbauer in Warendorf.

Auch bei den sechsjährigen Springpferden waren die Westfalen nicht nur auf der Ehrenrunde vorn. Sie stellten ebenso wie die Oldenburger acht Pferde im Finale, sechs trugen den Hannoveraner Brand, fünf kamen aus Holstein.

Christine Meyer zu Hartum

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