Die Ehrung der Prämien- und Siegerhengste war der krönende Abschluss der DSP-Körung auf der Olympia-Reitanlage in München-Riem. Von den insgesamt 38 präsentierten Springhengsten wurden 21 gekört, davon sieben außerdem mit einer Prämie ausgezeichnet. Von den 50 Hengsten des Dressurlots erhielten 29 das begehrte Körprädikat, acht zusätzlich eine Prämie.
Springen: „Der kompletteste Hengst“
Als erster Siegerhengst wurde der Vertreter des Springlots gekürt: ein Sohn des Chaplin aus einer Stute von United Touch S. Er stammt aus bekanntem gutem Hause: Züchter dieses braunen DSP-Hengstes ist die Zuchtgemeinschaft Schulze-Averdiek aus dem westfälischen Rosendahl, Aussteller war die Schulze-Averdiek Sportpferde und Aufzucht GbR. Aus dem Holsteiner Stutenstamm des Pferdes gingen bereits zahlreiche gekörte Hengste und international erfolgreiche Sportpferde hervor. So ist die dritte Mutter des Hengstes beispielsweise dreifache Hengstmutter, ihre Söhne Cornado I und II siegten beide in Springen auf Fünf-Sterne-Niveau. „Er war einfach über drei Tage der kompletteste Springhengst dieser Körung,“ erläuterte Andy Witzemann, Sportkommissar Springen, die Entscheidung der Körkommission. „Er hat alle Qualität am Sprung und dazu noch drei sehr gute Grundgangarten. Die positiven Eigenschaften, die man mit jeder Generation seines Pedigrees verbindet, spiegeln sich in ihm wider.“
Als erster Reservesieger der Springhengste ließ sich ein Rappe von Chacco Chacco aus einem hocherfolgreichen DSP-Mutterstamm feiern. Seine bis 1,45 m-Parcours erfolgreiche Mutter, Landrebell-Tochter Lucie, wurde mit der DSP-Prämie Sport ausgezeichnet. Seine Großmutter sammelte Schleifen bis 1,40 Meter-Niveau und auch die dritte Mutter war bis hin zu Weltcup-Springen erfolgreich unterwegs. „Einer der modernsten Sportler, die ich seit langem gesehen habe“, so Andy Witzemann. Ein blutgeprägtes, leichtfüßiges Pferd, das auch mit kräftigem Abfußen überzeugt. Einfach ein Traumhengst.“
Der zweite Reservesieger begeisterte
Auch der zweite Reservesieger überzeugte die Körkommission auf ganzer Linie: „Dieses Pferd hat uns begeistert. Der Hengst ist modern aufgemacht, sehr sympathisch und kraftvoll am Sprung. Wir können uns da auch für höhere Abmessungen viel vorstellen,“ so die Kommentierung des Fuchses von Tangelo van de Zuuthoeve aus der Zucht von Anuschka Spenrath aus Tholey im Saarland und ausgestellt von der ebenfalls dort beheimateten Reitanlage Zewe.
Prämiert wurden außerdem ein Hengst von Cento-Carthago, aus der Zucht des im belgischen Oreye ansässigen Zuchtbetriebes de la Podkova, der von Gestüt Dobel zur Körung entsandt worden war. Auch ein Sohn des Chubakko, gezogen von Paul Focke in Rheine aus einer Ferragamo-Tochter und ausgestellt von Franz-Georg Ottmann aus Saerbeck, darf sich Prämienhengst dieser DSP-Hengsttage nennen. Ebenso ein Brauner von Cornet`s Balou-Chellano Z aus der Zucht von Erich Priewasser aus Altheim in Österreich und dem Besitz von Jürgen Laue aus dem sachsen-anhaltinischen Gerbstedt. Ein Sohn des Forlee aus einer Caretino-Stute, gezogen und ausgestellt von der in Mengen ansässigen PBM Pfefferle GmbH, komplettierte den Reigen der Prämienhengste Springen.
Dressur: „Das absolute Highlight”
Der Dressur-Siegerhengst begeisterte Publikum und Körkommission gleichermaßen. Mit diesem Titel darf sich nun ein Sohn des Bonds aus einer Goldberg-Mutter schmücken. Er gehört dem wohl berühmtesten DSP-Mutterstamm, der Neustädter P-Familie, an. Die gekörten Hengste und sporterfolgreiche Nachkommen aus dieser Linie sind weltweit bekannt. Auch die Großmutter des DSP-Siegers, eine Stute von Rubin-Royal, ist bereits dreifache Hengstmutter. Züchter des Dunkelfuchses ist Hendrik Niehe aus Sieversdorf-Hohenofen. Über den Titel freute sich ebenso Matthias Alexander Rath als Vertreter des Gestüts Schafhof, das den Hengst ausstellte.
Entdeckt hatte Rath den damaligen Hengstanwärter 2022 auf der DSP-Fohlenauktion, bei der alljährlich unter dem Motto „Kronjuwelen“ Hochkaräter zum Verkauf stehen. „Dieser Hengst war das absolute Highlight, jede Grundgangart für sich war ein Highlight,“ so Jörg Schrödter, Sportkommissar Dressur, und fuhr fort: „Der Galopp ist besonders erwähnenswert. Ich glaube nicht, dass es besser geht. Dazu hat der Hengst eine besondere Ausstrahlung, er zieht einen in den Bann. Genau so muss ein Siegerhengst sein.“
Auch die Rechnung von Züchterin Martina Sieverding aus Emstek, ihre Floricello-Stute mit For Romance I anzupaaren, ging auf. Der von ihr gezogene Braune, der Christa M. Seiler aus dem schweizerischen Ottikon gehört, wurde erster Reserviesieger der Dressurhengste. Der Oldenburger ist einem französischen Mutterstamm zuzuordnen. Bekannt als Hengstmutter ist seine Großmutter, zu deren drei gekörten Söhnen Fürstenball gehört. Schrödter lobte die Bewegungsqualität des Hengstes und dessen Interieur: „Der Hengst präsentierte sich ausgeglichen im Temperament, aber trotzdem immer wach.“
Zweiter Reservesieger: Und wieder Vitalis
Als zweiter Reservesieger gefeiert wurde ein Westfale von Vitalis-Borsalino aus der Zucht von Christoph Delsmann, Nordkirchen, und dem Besitz von Sportpferde Christiane Wiens, Warendorf. Auch seine Großmutter, eine Stute von De Niro, ist als Hengstmutter bekannt: Zu ihren fünf gekörten Söhnen gehört Grand Prix-Hengst Cadeau Noir. „Er ist eine Ausnahmeerscheinung, der vom ersten Auftritt an alle Blicke auf sich zog,“ so Jörg Schrödter, der auch die Bergauftendenz und die Schulterfreiheit des Hengstes lobte. Sein Fazit: „Ihn werden wir sicherlich auf Championaten wiedersehen.“
An fünf weitere Dressurhengste wurden Prämien vergeben: Unter anderem an einen Schwarzbraunen von Debutant PS-Benetton Dream aus der Zucht und ausgestellt von Gestüt Greim, Bärnau. Mit der Schärpe des Prämienhengstes verließ auch ein Hengst von Donkey Boy-San Amour I aus der Zucht von Sabine Reisenauer, Uhingen, die Arena. Und das Gestüt Schafhof durfte sich auch über einen Prämienhengst aus eigener Zucht freuen: einen Oldenburger Fuchs von Sir Donnerhall I-Totilas.
Auch Franz Winklmaier aus Buch am Erlbach zeichnete nicht nur als Züchter, sondern auch als Besitzer eines Prämienhengstes des Dressurlots verantwortlich: Der Hengst stammt von Va Bene-Vitalis, hatte also sowohl zum Vater als auch als Muttervater einen DSP-Prämienhengst. Und schließlich stellte auch Vitalis-Sohn Vaderland einen Prämienhengst: Dr. Peter Pongs aus Unterschneidheim ist Züchter des Fuchses, der eine Don Schufro-Tochter zur Mutter hat, Beschicker war C. A. M. van den Oetelaar aus den Niederlanden. Auch ein direkter Vitalis-Sohn aus derselben Mutterstute wurde bereits gekört.
0 Kommentare
Schreibe einen Kommentar