Ermelo: Dressurpferde-WM-Auftakt mit Don Martillo klar in Front

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Anna-Sophie Fiebelkorn und Don Martillo beim Sporttest für Hengste in Verden 2017. (© www.kiki-beelitz.de)

Bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde in Ermelo hat man die Zeiteinteilung umgestellt, so dass von den Fünf- und Sechsjährigen heute nur die Hälfte der Teilnehmer an den Start gingen und die andere Hälfte morgen dran ist. Einen klaren Favoriten gibt es aber schon jetzt.

Die Karriere des lackschwarzen Hannoveraners Don Martillo v. Don Juan de Hus-Benetton Dream aus der Zucht des Axel Windeler war schwindelerregend. Niemand kannte den Hengst, bis er vierjährig aufs Bundeschampionat kam, sah und siegte. Und nun ist er fünfjährig bei wichtigsten Jungpferdeturnier der Welt am Start und deklassierte den ersten Teil der Konkurrenz. Mit einer Durchschnittsnote von 9,76 hat er unter Ann-Christin Wienkamp eine Duftmarke gesetzt, die schwer zu überbieten sein dürfte. Zweimal gaben die Richter dem Hengst aus dem gemeinschaftlichen Besitz des Züchters zusammen mit Gut Lonken die Idealnote 10,0, für den Trab und den Schritt. Mit 9,2 wurde der Galopp bewertet. Durchlässigkeit und Perspektive erhielten eine 9,8.

Für Wienkamp und Don Martillo ist Ermelo gewissermaßen eine Wiedervereinigung. Die Berufsreiterin hatte den Hengst schon beim Bundeschampionat präsentiert. Danach übernahm jedoch zunächst Anna-Sophie Fiebelkorn den Beritt und siegte mit Don Martillo zweimal im Sporttest für Hengste, einmal in Münster und einmal in Verden. Nachdem Fiebelkorn Deutschland den Rücken gekehrt hatte und nach Australien gezogen ist, sitzt nun wieder Wienkamp im Sattel.

Sie war heute auffallend bemüht, immer wieder die Hand vorzulassen und das Genick zu öffnen. So hatte sie Don Martillo stets gut vor den treibenden Hilfen. Ob auf gerader oder gebogener Linie, Takt und Fleiß blieben stets erhalten. Die 9,8 in der Durchlässigkeit spricht für sich. Auf der Tribüne jubelte die Entourage nach dem gelungenen Auftritt. Übrigens erzählte Züchter Axel Windeler am Rande des Sporttests in Verden, was es mit dem Namen seines Hengstes auf sich hat: „Martillo heißt übersetzt ,Hammer‘, ich wusste, der ist etwas Besonderes!“

Der Millionen-Ferrari auf Rang zwei

Bis Don Martillo als vorletztes Pferd des ersten Teils der Qualifikation der Fünfjährigen ins Viereck kam, führte der Oldenburger Hengst Ferrari v. Foundation-Blue Hors Hotline, einst siebenstellige P.S.I. Auktionsspitze und nun im Besitz des Reiters Andreas Helgstrand. Die beiden treten an für Deutschland, dem Geburtsland des Pferdes (Z.: Gestüt Lewitz). Der Muttervater hat den großrahmigen Dunkelbraunen optisch stark geprägt. Hervorstechendste Grundgangart ist der Trab – hoch elastisch mit viel Ausdruck, 9,8. Allerdings muss man sagen, dass dieser Ferrari eher mit Frontantrieb fährt. Die Hinterhand hält nicht ganz, was das ausdrucksvolle Vorderbein verspricht. Im absolut sehr guten Bereich auch der Galopp, 9,6. Der Schritt ist geregelt und in Raumgriff und Übertritt genügend, 8,5. Für die Perspektive als Dressurpferd erhielt Ferrari eine 9,7. Zusammen bedeutete das eine durchschnittliche Wertnote von 9,42 und Rang zwei.

Erfreulich: Anders als 2015, als Andreas Helgstrand die hoch talentierte, aber sehr aufgemischte, zusammengezogene und unausbalancierte Fiontina zu Silber ritt, konnte man bei der heutigen Vorstellung fast von Harmonie zwischen Reiter und Pferd sprechen. Da ging auch mal die Zügelfaust nach vorne, um Ferrari für einen gelungenen Übergang am Hals zu streicheln. Für die 9,5, die die Richter großzügig vergaben, hätte man sich allerdings wohl doch noch reelleres von hinten nach vorne an die Hand Herantreten gewünscht.

Noch ein AH-Pferd

Rang drei sicherte sich die großrahmige Hannoveraner Stute Casablanca, die unter ihrer Reiterin Simone Pearce Australien vertritt, aber Andreas Helgstrand gehört. Die Conen-Fidertanz-Tochter kam in Deutschland bei Johannes Westendarp zur Welt und beeindruckte die Jury vor allem im Trab, der im Ablauf ein wenig an den der Stallkollegin Fiontini erinnert, die Vorjahreschampionesse unter Severo Jurado Lopez. 10,0 gab es für diese Grundgangart. Der Schritt wurde mit einer glatten 8 bewertet. Jeweils eine 9,5 in den Bereichen Galopp und Perspektive summierten sich zusammen mit der 8,8 für die Durchlässigkeit zu einer 9,16 im Mittel.

Der ehemalige Bundeschampion Quizmaster, Hannoveraner v. Quasar de Charry-Velten Third (Z.: Klaus Küver), holte unter dem Luxemburger Sascha Schulz im Sattel Rang vier mit einer 8,6. Quizmasters Stärke ist vor allem der Schritt, der heute eine 9,3 wert war.

Für Deutschland trat heute außerdem der Westfale Revenant v. Rock Forever-Sir Donnerhall (Z.: Katharina Hadeler) mit Rudolf Widmann an. Mit 8,22 belegten die beiden Rang acht. Beste Grundgangart des einstigen Westfalenchampions, der wie auch Ferrari über die P.S.I-Auktion verkauft worden war, ist der Galopp, 9,0.

Alle Ergebnisse der ersten Hälfte der Fünfjährigen finden Sie hier. Morgen geht’s weiter mit Teil zwei der Qualifikation.nike air jordan 1 outlet | adidas yeezy boost 350 v2 citrin fw3042

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

  1. Bella

    Dass sind arme Pferde, gefoltert von egoistischen Reitern. Leider hat die Menschheit nichts gelernt und wird es nicht lernen, was sie diesen Pferden antun.
    Dabei weiß man ganz genau,daß diese Art der Reiterei FOLTER ist.

    • Klyschez

      Dein Kommentar ist total Unangemessen.
      Wie kann man diese Art zu reiten Folter nennen? Ein gefoltertes Pferd würde niemals
      So unter den Reiter gehen,also bleibe auf den Teppich.


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