Körung Oldenburg: Ehemaliges 110.000-Euro-Fohlen wird Siegerhengst

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Der Siegerhengst der OL-Kollektion ist ein alter Bekannter: Unter dem
Namen „Fürstenball“ wurde der Fürst Heinrich-Donnerhall-Sohn (Z.: Georg
Sieverding, Emstek) seinerzeit als Fohlen für 110.000 Euro der Dänin
Lone Boegh-Henriksen zugeschlagen. Heute stand er an der Spitze eines
„sehr sehr guten“ (Oldenburgs Verbandspräsident Wilhelm Weerda) Prämienlots. Insgesamt wurden 30 der 44 aufgetriebenen Hengste gekört.

Der Schwarzbraune kann seinen früh verstorbenen Vater nicht leugnen: Typ, Grundgangarten, Habitus – da passte alles. Will man ihm etwas ankreiden, dann dass er hinten sehr weich gefesselt ist. Er stand nicht zur Disposition und soll demnächst auf der Deckstation Schockemöhle in Mühlen sein Geld verdienen.
Die 1b-Prämie sicherte sich ein Sir Donnerhall-Rubin Royal-Nachkomme aus der Zucht des Franzosen Xavier Marie. Um ganz vorne zu landen, fehlten dem hübschen Braunen ein paar Zentimeter. Seine lediglich 164Zentimeter Stockmaß machte er dadurch wett, dass er sich stets in Aufrichtung und erhaben präsentierte, was durch seinen bergauf konstruierten Körper mit gut ausgeprägtem Widerrist begünstigt wurde. Auf dem Pflaster zeigte er sich noch recht spannig. An der Longe hingegen so locker und elastisch, wie man es sich wünscht. Er wurde für 130.000 Euro nach Spanien verkauft. 

Die 1c-Prämie gewann ein typvoller, sehr männlicher Dunkelfuchs v. Dimaggio-Landadel (Z.: Heinrich Schütte, Großenkneten), den das Gestüt Vorwerk präsentierte. Dort wird der Hengst auch bleiben, er stand nicht zum Verkauf. Anders hingegen der braune Sandro Hit-Ex Libris-Sohn (Z.: Sigrid Schmidt, Villingen-Schwenningen), den René Tebbel präsentierte. Er wechselte für den Spitzenpreis des OL-Lots von 150.000 Euro in den Stall von Julia-Katharina von Platen.
Im OL-Lot dominierte der Florestan-Sohn Florencio als Vater. Er war mit fünf Söhnen vertreten, vier davon wurden gekört. Vier Fürst Heinrich-Nachkommen, ein Hengst von Fürstenreich und zwei Kinder des Fidertanz komlettierten die F- (wie Florestan) Riege. Acht Hengste gehen auf die Oldenburger Legende Donnerhall zurück. Mit dreimal R hielten die Nachkommen des Rubinstein sich eher im Hintergrund, während Sandro Hit mit zwölf Nachkommen (direkten und indirekten über Samarant, Sorento, Sir Donnerhall und Stedinger) aufwarten konnte.
Dieses war die erste Körung, bei der das Longieren als offizielles Bewertungskriterium unter den Augen der Kommission stattfand. Man verspricht sich davon, die Reitpferdequalitäten der zukünftigen Vatertiere besser beurteilen zu können. Das erscheint logisch, erkennt man an der Longe doch bereits, ob die Pferde das Gebiss gut annehmen, ob sie den Rücken hergeben, wie sie ihren Körper gebrauchen, um sich auszubalancieren usw. Wenn man sie denn lässt. Denn einige Kandidaten waren so eng ausgebunden und wurden dermaßen über Tempo gejagt, dass sie gar keine Gelegenheit hatten, ihre natürliche Grundqualität zu präsentieren. Auch waren die Durchmesser der zwei nebeneinander liegenden Zirkel recht knapp. Dennoch sieht die Jury das Longieren als einen guten Weg, der auch Schule in anderen Verbänden machen könnte. Das richtige Longieren „ist ein Lernprozess, der einsetzen wird“ (Uwe Heckmann). Weitere Infos: www.oldenburger-pferde.com

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