Nach Leitlinien-Reform: Holsteiner Körungen demnächst im Februar

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(© Janne Bugtrup)

Der Holsteiner Verband wird die Hengste ab Jahrgang 2020 nicht mehr wie sonst im Herbst, sondern im Februar des darauffolgenden Jahres kören. Bereits dieses Jahr wird es Veränderungen des Körprocederes geben.

Die neuen Leitlinien für Tierschutz im Pferdesport sehen unter anderem vor, dass die „zielgerichtete Nutzung“ junger Pferde erst ab dem 30. Lebensmonat zulässig ist. Dem tragen die Holsteiner nun Rechnung, indem sie ihre Herbstkörung auf den Februar des Folgejahres verschieben. Die dann ja mit dem 1. Januar in der offiziellen Rechnung gerade dreijährigen Hengste werden weiterhin an der Hand vorgestellt.

Vom Holsteiner Verband heißt es: „Die Gremien des Holsteiner Verbandes sind zu der Entscheidung gekommen, dass nur die beiden Körtermine im Herbst (zweieinhalbjährig) oder im Frühjahr (dreijährig) an der Hand in Frage kommen würden. Eine Körung unter dem Reiter hätte die Kosten für die Züchter deutlich erhöht, die Anzahl der Hengste reduziert und den Einfluss von Trainingseffekten gestärkt. Letzten Endes wurde sich für eine Verschiebung der Körung in den Februar ausgesprochen.

Die Verschiebung ist leitlinienkonform und wird den Junghengsten einen weiteren Sommer auf der Weide ermöglichen, welcher nachhaltig die Gesunderhaltung fördern wird. Hinzukommt, dass spätgeborene und -entwickelte Hengste eine realistische Chance bekommen an der Körung teilzunehmen. Eine Verschiebung in den Februar ist langfristig tragbar und wird zudem die Etablierung eines neuen Events ermöglichen.“

Das erste Event dieser Art, die „Holsteiner Woche“ soll nun vom 7. bis 12. Februar 2023 Premiere feiern. Neben der Körung soll dann auch die Hengstschau der Verbandshengste durchgeführt werden sowie ein Turnier. Auch gibt es Überlegungen, den Holsteiner Galaabend zu reaktivieren.

Die Vorauswahlen der Körkandidaten finden voraussichtlich in der ersten Dezemberwoche 2022 statt. Die Besitzer derjenigen Hengste, die nicht zugelassen werden, haben nach der Vorauswahl die Möglichkeit, ihre Youngster über die Auktion „Holsteiner Winter-Chance“ am 11. Dezember zu vermarkten. Sie müssen ihre Pferde dann nicht noch einmal vorstellen.

Demnächst Holsteiner Sattelkörung

Eine Sattelkörung soll es künftig aber auch geben. Die findet dann zusammen mit der Elite-Reitpferdeauktion und dem „CSI Holstein International“ Ende November in Neumünster statt. So könne man an dem etablierten Auktionstermin festhalten und der Verband geht davon aus, dass die Sattelkörung einen höheren Stellenwert erhalte. Zudem verspricht man sich Synergieeffekte zwischen Turnier und Körung, weil man ein breiteres Publikum erreicht. Auch gebe es Überlegungen, die Sattelkörung zusätzlich als Leistungsnachweis anzuerkennen, analog zur Sportprüfung.

Neben der traditionellen Hauptkörung hatten Hengsthalter bislang zusätzlich im Januar und im April die Möglichkeit, ihre Hengste in kleinerem Rahmen zur Körung beim Verband vorzustellen. Durch die Körung an der Hand im Februar könnte der Januar-Termin entfallen. Hengste, die an der Hauptkörung zum Beispiel durch eine Verletzung nicht teilnehmen konnten, hätten dann im April noch einmal die Gelegenheit, sich zu präsentieren – ebenso, wie die Hengste, die zur Anerkennung nach Elmshorn kommen.

Neuerungen in 2021

In diesem Jahr wird die Körung der Junghengste an der Hand nochmal im Herbst stattfinden, vom 28. bis 30. Oktober. Allerdings wird es auch schon dieses einige Änderungen geben.

So werden die Dressurhengste dieses Jahr nicht mehr longiert. Zudem können Junghengste, die ab Juli 2019 geboren wurden, nicht mehr an der Körveranstaltung teilnehmen, sondern ihre Besitzer müssen einen der späteren Termine wahrnehmen.

Die Vorauswahl der Hengste findet für alle vom 6. bis 11. September auf der Verbandsanlage in Elmshorn statt. Bei der Gelegenheit werden dann auch gleich Fotos und Videos der Hengste gemacht. Der Verband sieht hier vor allem den Vorteil, dass die Hengste nicht noch einmal für eine Gesundheitsüberprüfung anreisen müssen. Stattdessen wird diese nun dezentral von Fachtierärzten durchgeführt und bei der Anlieferung der Hengste zur Körung überprüft.

www.holsteiner-verband.de

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.