NRW-Körung: Ein Silbermond und viele Sterne

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Silbermond v. Sir Donnerhall ist der Siegerhengst der NRW-Körung

(© www.westfalenpferde.de / Manfred Mense)

Der Mond schien helle bei der NRW-Körung 2009 in Münster-Handorf. Neben dem strahlenden Sieger Silbermond, einem Sir Donnerhall-Ramiro’s Son-Sohn, konnte auch der Rest des westfälischen Körjahrgangs überzeugen. Das schlug sich auch finanziell nieder.

Ein starker Jahrgang mit vielen modernen Typen. In der Spitze gute Bewegungspferde und etliche Springer, die wirkliches Naturtalent an den Tag legten das Karussell der großen Körungen fand in Müsnter-Handorf einen guten Abschluss. Hochgewettet worden war der Siegerhengst schon im Vorfeld. „Der verdient überall ne 10“, soll sein Aussteller Martin Diekhoff geäußert haben. Das war vielleicht etwas hoch herangegangen, aber mitreden, wenn es um Höchstnoten gehtm wird der Rappe v. Sir Donnerhall sicherlich in Zukunft. Schritt gut, Trab überragend aktives Hinterbein und hochelastisch und Galopp ebenfalls richitg gut. So sehen Sieger aus. Dabei sprang er auch noch gut durch den Körper, die Leistungsprüfung kann kommen! Die Mutter des Siegerhengstes ist eine Vollschwester zu dem in Neustadt/Dosse eingesetzten Landbeschäler Ramiro’s Match. Gezogen wurde der typvolle Dunkelbraune bei Doris Hagemann, Münster-Wolbeck. Er wird auf der Hengststation Holkenbrink in Münster-Albachten stationiert.

Ein KWPN-Hengst wurde zum Reservesieger ernannt. Und was für Einer! Vitalis heißt der Fuchs mit dem etwas gewöhnlichen Gesicht. Er wurde in den Niederlanden bei A.J.W.Th de Crom gezogen und hat mit Vivaldi (v. Krack C-Jazz) den aktuellen Superstar der NL-Zucht zum Vater. Vivaldi-Samen zu bekommen, heißt es, sei wie ein Sechser im Lotto. Nicht weil die Spermaqualität nicht ausreicht, sondern wegen der immensen Nachfrage. Mütterlicherseits führt der mit viel Takt und Schwung im Trab auftrumpfende Fuchs den Oldenburger Donnerhall-Enkel D.Day. Der Dunkelfuchs galoppierte stets bergauf mit großer Mechanik aus der Schulter, sein Schritt war stets im Takt und sein rundes Hinterbein sorgte auch für ausreichend Übertritt. Er steht den Züchtern in der kommenden Saison über das Nordrhein-Westfälische Landgestüt als Pachthengst zur Verfügung.
Mit dem zweiten, noch namenlosen Reservesieger stellte Johannes Baumeister aus Kranenburg seinen zweiten Prämienhengst. Der Braune mit rheinischem Brand stammt ab vom NRW-Siegerhengst 2004 und Vater des letztjährigen Siegerhengstes, Fidertanz, aus einer Sandro Hit-Contender-Mutter. Seinen Muttervater konnte er gerade in der Hinterbeinmechanik nicht verleugnen. Er steht auf der Hengststation Schult in Hünxe.

Das Springlot war interessant. Viele Hengste sprangen sehr hoch, zwei derart unnatürlich, dass sie nach mehreren Höhenflügen über niedrige Abmessungen der Halle verwiesen und nicht gekört wurden. Einer dieser Hengste gehörte Rene Tebbel, der sich aber nicht zu lange grämen musste, da ein weiterer seiner Aspiranten, ein Rock forever-Justinian xx-Sohn (Z.: Wilhelm Mönnich, Datteln) stattliche 176.000 Euro auf der Auktion brachte.
Als bester Springhengst wurde Cristallo II v. Cornet Obolensky-Cassini-Polydor gefeiert. Dr. Axel Schürner vom Gestüt Neuenhof hat den Vollbruder zum Bundeschampionatsfinalisten 2008/09, Cristallo, gezogen. Zukünftig wird der Schimmel bei Ludger Beerbaum in Riesenbeck züchterisch und sportlich gefördert. Ein kompaktes Pferd, das beim Springen gerade hinten extrem vorsichtig war, kraftvoll vom Boden abdrückte und auch noch ordentlich trabte.
Ins Auge fielen mehrere Springhengste. Ein noch etwas fohlenhafter Schimmel v. Contact van de Heffinck (ein in Belgien wirkender Holsteiner Concept-Sohn, dessen Mutter eine Vollschwester zum Cornet Obolensky-Vater Clinton ist) aus einer Orlando-Mutter sprang äußerst vermögend mit viel Übersicht. Ein Cristallo-Quo Vados- Schimmel zeigte schnelle Beine, ein Godolphin-Cornet Obolensky-Sohn basculierte gut, zeigte viel Vermögen und wird im NRW-Landgestüt seinen Dienst antreten. Die schmaler werdende Linie des legendären Polydor erhält Verstärkung durch einen Sohn des international erfolgreichen Pontifex sein Motto: je höher, desto besser. Beeindruckend auch ein in jeder Phase souveräner Quite Capitol-Sohn, der mit 40.000 Euro noch vergleichsweise günstig zu haben war.

Omas ganzer Stolz
Für eine Sensation sorgte der vorletzte Hengst des Lots, ein Sohn des Niederländers Untouchable (v. Hors la Loi II-Heartbreaker) aus der Cantate v. Capitol. Die Mutter des Fuchses ging erfolgreich international unter ben Schröder, seine Großmutter Wippe kennt man besser als Classic Touch v. Caletto II, Olympiasiegerin 1992. Der Fuchs war kein Trabwunder, wie auch. Als er sprang wurde es still. Da waren sie alle dann doch noch konzentriert und guckten genau hin, selbst wenn man da schon achteinhalb Stunden „Hengste total“ hinter sich hatte. Anfangs sprang er gut elastisch und vorsichtig. Als es dann höher wurde, dachte er an Mama und Oma (und wohl auch Papa) und zeigte, was in ihm steckt. Internationale Klasse, die prämiert und mit einem Zuschlagpreis von 300.000 Euro, die ein niederländisches Konsortium auf den Tisch legte, auch honoriert wurde.
 19 gekörte Hengste kosteten im Schnitt 73.158 Euro, bei den nicht gekörten musste für das Dutzend aufgebotener Hengste im Schnitt 18.750 Euro. Hier war ein Florencio-Sohn mit 30.000 Euro der höchstbezahlte NRW-Youngster.
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