Quaterback-Sohn siegt in Neustadt/Dosse

Von
Dressursieger und zukünftiger Landbeschäler v. Quaterback-Kolibri

(© Schroeder)

Die Körung des Zuchtverbandes Brandenburg-Anhalt wurde zu
den Q-Days von Neustadt/ Dosse. Mit Quaterback und Quicksilber stellten zwei
Nachfahren des Selle Français Quattro B die Champions. Gekört wurde sparsam und
marktorientiert.

Von den 59 Hengsten verließen 13 die Graf-Lindenau-Halle mit positivem Körurteil. Für das Haupt- und Landgestüt war diese Körung eine ganz besondere: Landstallmeister Dr. Jürgen Müller konnte sich über den Sieg des in Neustadt/Dosse aufgezogenen Dressursiegers freuen, der dazu noch aus dem ersten Jahrgang von Müllers Vorzeige-Fuchs Quaterback stammt. Der Fuchs hat außerdem den legendären Kolibri zum Vater. Kolibri, dessen Denkmal im Hof des Landgestüts die Besucher grüßt, war in vielen Pedigrees vertreten. Der Siegerhengst stand noch voll in der Entwicklung, bewegte sich gut und machte auch am Sprung einen guten Eindruck: schnelle Beine, nur in der Bascule kann er noch dazulernen und runder sein. Im Galopp an der Longe hätte man sich etwas mehr Ruhe gewünscht. Apropos Longe: Das Longieren zählte das erste Mal mit zum Körprozedere. Gleich zum Auftakt wurden die Hengste in Dreiergruppen präsentiert. Das ist echte Selektion: Wenn später ein Kandidat mit hohem Kopf und weggedrücktem Rücken durch die Halle schoss, konnte wer wollte schnell das Bild vom Longieren vor dem geistigen Auge abrufen, und so die Tritte des Bewegungswunders entsprechend einordnen.

Auch der Dressurreservesieger, ein Sohn des Clarence (v. Carano-Laval I) aus einer Levisto-Mutter (Z.: Erhard Ploewka, Rossau), ist in Neustadt groß geworden. Der hochbeinige Dunkelbraune stammt aus einer Vollschwester des aktuellen Leistungssiegers Laspari (v. Levisto-Gaspari II), ging sehr gut Schritt, trabte elastisch und taktbetont. Beim Springen basculierte er gut. Bei seinem Züchter kam auch Rene Tebbels Erfolgsstute Kira Bell zur Welt.

Die Kombination Quattro-Blut mal Kolibri brachte den Springsieger, einen recht schlanken Quicksilber-Dunkelfuchs (Z.: Matthias Huschke, Baruth) hervor. Der Champion war ein Bilderbuchbeispiel von Geschmeidigkeit überm Sprung. Für gerade einmal 15.000 Euro wechselte er bei der Hengstauktion den Besitzer. Heiko Schmidt, der auch schon den Vater Quicksilber (Ex-Weltmeister der jungen Springpferde, jetzt Station Paul Schockemöhle) ausgebildet hat, nennt ihn nun u.a. sein Eigen. Debütieren soll der Hengst im Landgestüt Prussendorf.

Der Reservesieger bei den Jumpern war ein sich gut bewegender Schimmel aus dem ersten Jahrgang des Con Sherry (v. Contendro-Calypso I). Über den Ramiro-Enkel Zenturio und Kolibri ist auch in seinem Pedigree das Springtalent fest verankert. Der Schimmel schoss zunächst über die Sprünge, vermochte aber aufgrund seines extrem vorsichtigen und schnellen Vorderbeins stets fehlerfrei über die Latten zu fliegen.

Weitere prämierte Hengste: ein großer brauner Johnson-Samba Hit-Sohn, voll und ganz seinem Großvater Jazz verpflichtet. Bewegte sich stets im Bergauf, viel Knieaktion, nur beim Schritt auch klar ein Vertreter seiner väterlichen Linie viel war da nicht, Takt ja, Übertritt kaum. Beim Springen ohne die erwünschte Rückentätigkeit. Der Hengst wird Landbeschäler in Neustadt/Dosse. Auf das Gestüt Bonhomme wurde der Ascari-Heradlik xx-Sohn verkauft. Ein lockeres imponierend ausbalanciertes Pferd an der Longe, dem man beim Freispringen vielleicht etwas zu viel abverlangte. Nicht ganz passend abgelassen, hielt sich der Hengst bei der Maximalhöhe fest, machte einen Fehler. Beim darauffolgenden Sprung hielt er sich den Stangen fern, hielt sich aber noch immer etwas fest. Auf Ludger Beerbaums Goldfever ging der siebte Prämienhengst, ein brauner Brandenburger v. Goldwing-Lesotho zurück. Der typvolle Hengst wirkte an der Longe stramm, konnte aber beim Freispringen mit viel Übersicht überzeugen.

Zwei Sir Donnerhall-Söhne aus Diamond Hit- bzw. Landioso-Müttern waren mit 40.000 und 44.000 Euro die höchstbezahlten Hengste bei der Auktion, beide gelangten ins Zuchtgebiet Oldenburg. Der Durchschnittspreis für gekörte Hengste bezifferte sich auf 26.125 Euro. Uns war klar, dass wir 2009 eine nicht ganz so starke Qualität in der Breite hatten, bilanzierte Körkommissar Dr. Ingo Nörenberg. Und wir haben wirklich nur die zugelassen, von denen wir uns sportlich etwas erhoffen. Auch auf Grund der Auktion sei die Zahl der gekörten Hengste eher knapp gehalten worden, denn wir wollten, dass sie auch am Markt bestehen. Teuerstes Pferd der Reitpferdeauktion war der Schimmel Kotillion mit 65.000 Euro. Ein Sohn des Kolibri, was sonst …

Weitere Infos: www.schaufenster-der-besten.de

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