Update des Holsteiner Verbandes zur Pferdehaltung von Manfred von Allwörden

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(© Janne Bugtrup)

Der Holsteiner Verband hat angekündigt, die in Kritik geratene Pferdehaltung des Großzüchters Manfred von Allwörden unterstützen zu wollen. Auf der Homepage wurde nun ein Maßnahmenkatalog veröffentlicht.

Das Ganze läuft unter der Überschrift „Unterstützung des Verbandes für den Grönwohldhof“. Zunächst verweist der Holsteiner Verband auf seine Satzung, nach der der Verband auch die Aufgabe hat, die Mitglieder bei der „Förderung und Sicherung der Einhaltung des Tierschutzgesetzes“ zu unterstützen.

Im Fall der Pferdehaltung von Manfred von Allwörden, der Holsteiner Pferde im großen Stil züchtet, ist dies notwendig geworden. Von Allwörden hat ja schon vor einigen Jahren den bekannten Grönwohldhof im gleichnamigen Ort im Landkreis Stormarn übernommen, das frühere Zuhause von Donnerhall. Heute residieren dort von Allwördens Springpferde. Seine Jungpferde sind jedoch auf diversen Höfen verteilt in Schleswig-Holstein untergebracht. Das allerdings in einer Art und Weise, dass das Veterinäramt des Kreises Herzogtum-Lauenburg Anzeige gegen von Allwörden erstattet hat.

Wir haben im Dezember mit dem Tierwohlbeauftragten Dr. Thomas Nissen gesprochen. Der erklärte unter anderem, dass Manfred von Allwörden selbst darum gebeten hat, dass er von Norbert Boley beraten wird, dem ehemaligen Chef der Holsteiner Hengsthaltung, der ja auch schon Hengste von von Allwörden erworben hat. Der Holsteiner Verband berichtet nun, er habe zur „Beratung, Einhaltung und Kontrolle der Umsetzung dieser und auch anderer Ziele ein Gremium aus fachlich qualifizierten Personen berufen“.

Dieses Gremium habe in Abstimmung mit Manfred von Allwörden und den Veterinärämtern Stormarn und Lauenburg neue Ziele für die Haltung der Pferde definiert sowie die Maßnahmen, die für die Umsetzung erforderlich sind.

Folgende Maßnahmen werde der Eigentümer – laut Aussage des Holsteiner Verbandes – umsetzen:

  • Reduzierung des Bestandes
  • Leitlinienkonforme Haltung der Pferde
  • Verbesserung des Managements durch mehr qualifiziertes Personal
  • Durchführung regelmäßiger Bestandskontrollen

Bereits umgesetzt worden seien folgende Maßnahmen:

  • Mit dem Abbau des Pferdebestandes sei begonnen worden
  • Paddockbau und Bodenaufbau seien beauftragt
  • Ernährungsberater für die Pferde seien hinzugezogen worden
  • Mitarbeiterschulungen seien eingeleitet worden
  • Vorbereitung für die weitere Vermarktung von Pferden seien getroffen worden

Unsere Eindrücke

Wir waren am 29. Dezember bei den Außenställen Brunsmark, Mannhagen und Seedorf. In Mannhagen hat sich nicht viel verändert. Jungpferde unterschiedlichen Alters standen in zwei Gruppen auf zertretenen Weiden. Die Zuwege wie auch die Weiden selbst waren zum Teil so aufgeweicht, dass die Pferde bis über die Fesseln im Schlamm standen. Fressbares Raufutter war nicht zu sehen. Die Weiden sind von der Straße aus einsehbar. Jene Offenställe, die ebenfalls von der Straße aus zu sehen sind, waren gut eingestreut und die Pferde hatten reichlich Raufutter davor liegen.

In Brunsmark waren wir zum ersten Mal. Mit der Erlaubnis anwesender Mitarbeiter haben wir auf dem ingesamt vernachlässigt wirkenden Pachtbetrieb zwei nach vorne offene Laufställe angetroffen. Der eine war unbesetzt, der andere belegt. Die Einstreusituation war in Ordnung, der Untergrund darunter allerdings matschig. Fraglich, ob die Pferde dort trocken liegen können. Dafür hätte der Platz aber auch kaum ausgereicht. Die von den Leitlinien geforderte Formel für Liegeflächen von (2 x Wh)2/Pferd dürfte hier jedenfalls deutlich unterschritten worden sein.

Matschig war auch der Auslauf, auf den die beiden Pferdegruppen jeweils halbtags kommen, wie uns erklärt wurde. Aber alle Pferde waren in gutem Futterzustand, wirkten interessiert und aktiv. Das gilt übrigens auch für die in Mannhagen.

Ein anderer Laufstall im hinteren Bereich des Hofes in Brunsmark erfüllte in baulicher Hinsicht nicht die Anforderung der Leitlinien – zu niedrige Decken, zu wenig Fensterflächen. Der Stall war allerdings auch nicht besetzt. Ein Weg führte aus dem offenen Tor auf eine zurückliegende, ebenfalls völlig zertretene Weide, auf der eine weitere Gruppe Jungpferde stand.

Sämtliche sichtbaren Einfriedungen bestanden bei beiden Betrieben aus Litzen bzw. Kordeln und machten einen nicht gerade hütesicheren Eindruck.

Der Stall in Seedorf schließt sich direkt an den Parkplatz einer Restauration an. Ein paar Schritte weiter sieht man Paddocks, auf denen zwei Pferdegruppen à ca. zwei Dutzend Individuen standen. Hier machten sowohl die Paddocks inklusive Böden und Zäunen als auch die Pferde einen gepflegteren Eindruck als auf den anderen Betrieben.Cheap Air Jordans 1 low For Sale | men’s jordan retro 13 release date

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

  1. Monika

    Augias,
    Gut, dass es den Verband gibt! Der wird’s schon richten! Für einen Herrn, der 2 Hengste zur Oldenburger Körung geschickt hat, wovon einer gekört wurde, und dessen „Springpferde … residieren“. Wie wäre es, wenn der Verkaufserlös dieser Hengste sofort dem Verband zur Verfügung gestellt würde, damit dieser die Sanierung leiten und kontrollieren kann?
    Immerhin scheint Herr Allwörden ja seit 2021, und explizit seit Herbst 2022, noch nicht völlig in der Lage gewesen zu sein, die Forderungen, die von Veterinäramt und Staatsanwaltschaft gestellt wurden, umzusetzen.
    Als Geschenk zur Körurkunde sollte auf jeden Fall Band 4 der FN- Richtlinien (Zucht und Haltung) nicht fehlen.


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