Wie werden in Deutschland zukünftig Körungen aussehen?

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Hannoveraner Körung 2016: Die Niedersachsenhalle

Schrittring bei der Hannoveraner Körung 2016

In Warendorf sind die Vorsitzenden, Zuchtleiter und Geschäftsführer Zuchtverbände, die bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) angeschlossenen sind zusammengekommen. Bei der traditionellen Wintertagung ging es auch um die Körungen. Vor allem, wie man zukünftig diese Auswahl potenzieller Vatertiere gestalten soll. Der neue Entwurf der Tierschutz-Leitlinien sieht vor, dass Pferde erst ab dem 30. Lebensmonat gearbeitet werden dürfen. Schon bald sollen erste Ideen aus einem Arbeitskreis vorgestellt werden.

Sie haben viel Sprengstoff in sich, die „Leitlinien Tierschutz zu Umgang und Nutzung von Pferden unter Tierschutzgesichtspunkten“ des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Seit zwei Jahren wird an der Überarbeitung dieser  Leitlinien gearbeitet. Knackpunkt, gerade in Bezug auf die Körungen: Die zielgerichtete Nutzung von Pferden soll nach den neuen Leitlinien erst mit 30 Monaten beginnen. In Zeiten, in denen Hengste gekört werden, die kaum mehr als 27 Monate alt sind – und dann schon eine mindestens halbjährige Vorbereitungszeit hinter sich haben dürften – zwingt das zum Umdenken. Denn diese Hengste wären demnach mit 21 Monaten, also noch nicht einmal zweijährig in Arbeit genommen worden. Damit landete das Thema auf der Agenda der Dezembersitzung der Zuchtvordenker, zu dem die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) nach Warendorf geladen hatte.

Zucht will in Sachen Körungen umdenken

Während in den vergangenen Wochen noch landauf, landab gekört wurde wie eh und je, ist sich die Zucht bewusst, dass es so nicht mehr weitergeht. So zumindest das Statement von Theodor Leuchten, dem Vorsitzender des FN-Vorstands Zucht: „Es waren sich alle einig, dass Veränderungen unausweichlich sein werden. Durch die Umsetzung der Leitlinien ergeben sich Konsequenzen, die wir nicht ignorieren können. Daher ist es wichtig, dass wir als Fachleute selbst ein Konzept erarbeiten, bevor uns womöglich irgendwann von außen erklärt wird, wie das Körgeschehen künftig abzulaufen hat“. Was machen Fachleute? Sie bilden einen Arbeitskreis. Nicht der erste rund um das Thema Körung, Hengstleistungsprüfung und Co.

Offiziell liest sich das in einer Pressemitteilung der FN so: „Laut Beschluss der Zuchtverbände soll nun eine Arbeitsgruppe aus Zuchtverbandsvertretern, Hengsthaltern und Ausbildern das Kör- und Vorbereitungssystem einer kritischen Überprüfung unterziehen und gemeinsam ein Konzept mit den notwendigen Änderungen und Maßnahmen zur Umsetzung erarbeiten. Die Zuchtverbände sollen der AG dazu ihre eigenen Überlegungen liefern. Eine Vorstellung erster Teilergebnisse soll dann im Mai 2020 im Rahmen der FN-Tagungen in Aachen erfolgen.“

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).