Zucht 2020: Oldenburg vor Hannover und Westfalen

Von
Fohlen

Zuchtstute mit Fohlen (© www.toffi-images.de)

Rechner, Rechner an der Wand, wer hat die meisten Fohlen im Land? Die Statistik Zucht 2020 der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) zeigt: Im Corona-Jahr 2020 sind die deutschen Warmblutzuchtverbände relativ gut durch die Krise gekommen. Die meisten Fohlen wurden bei den Oldenburgern registriert, Hannover hat die meisten eingetragenen Stuten.

Corona-Pandemie und Zucht 2020? Null Problemo, also statistisch. Das ist das Fazit der Auswertung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) zur deutschen Pferdezucht. „Erfreulicherweise hat die Pferdezucht in 2020 trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie nur ein leichtes Minus im Vergleich zu dem Vorjahr hinnehmen müssen. Bei den deutschen Reitpferdepopulationen konnten sogar etwas mehr Stuten neu aufgenommen worden. Aber es ist natürlich noch nicht abzusehen, wie sich die Folgen aus der Pandemie langfristig auf den Markt und damit auch die Pferdezucht auswirken werden“, bilanziert Dr. Klaus Miesner, Geschäftsführer des FN-Bereichs Zucht.

1,2 Prozent Rückgang

In deutschen Zuchtställen waren 2020 51.310 Zuchtstuten registriert. 2019 waren es noch knapp 52.000, ein Minus von 1,2 Prozent. Es wurden 77 Stuten mehr als im Vorjahr in ein Stutbuch aufgenommen (8.340). Gedeckt wurden aber ziemlich genau 1.00 Stuten weniger (29.692, 2019: 30.694 Bedeckungen). Kurioserweise wurden 2020 exakt so viele Warmblutfohlen registriert wie im Vorjahr: 25.709.

Die einzige Zahl, die angestiegen ist, ist einmal mehr die der eingetragenen Hengste.

Welches Zuchtgebiet gewinnt, welches verliert?

Oldenburg mit seinen zwei speziell ausgerichteten Verbänden Oldenburg und Springpferdezuchtverband Oldenburg International (OS) hat die meisten Fohlen bei der FN gemeldet. Dabei hat OS noch einmal zugelegt mit erstmals mehr als 3.000 Fohlen.

Hannover ist nahezu gleichbleibend im Vorjahresvergleich: 37 weniger kleine Hannoveraner wurden der Zentrale in Verden 2020 gemeldet. Über neun Fohlen mehr als 2019 freut sich das Westfälische Pferdestammbuch. Holstein auf Platz vier verzeichnet hingegen knapp 7,5 Prozent Rückgang zu 2019. Züchtertreue beweisen alle, die in Brandenburg-Anhalt ihre Fohlen registrieren: Innerhalb von drei Jahren gab es hier zwischen 1.162 und 1.166 Fohlen.

Zum Vergleich Zucht 2020 und die Vorjahre:

2020

FOHLENOldenburg
& OS*
7.039 (3.967, 3.126)Hannover 6.683 Westfalen3.892
STUTENHannover14.490OL/OS12.176Westfalen6.042
HENGSTE insges.2.318
FOHLEN
insges.
25.709 

2.768 Fohlen lassen Holstein auf Rang vier im „Fohlen-Ranking“ erscheinen. Bemerkenswert konstant ist Brandenburg-Anhalt mit 1.162 Fohlen kamen dort zur Welt. Einen Zuwachs haben die Mecklenburger (434, ein Plus von 73), Rheinland-Pfalz Saar registrierte 150 Fohlen.
Alle Zahlen finden Sie in der Statistik Zucht 2020 im Jahresbericht der FN.

Hier der Vergleich mit den beiden Vorjahren:

2019

FOHLENOldenburg
& OS*
7.022 (4.081, 2.941)Hannover 6.720 Westfalen3.883
STUTENHannover15.482OL/OS*11.258Westfalen6.089
HENGSTE insges.2.305
FOHLEN
insges.
25.560 

Holstein lag auch in dieser Statistik in Bezug auf registrierte Fohlen auf Platz vier. Erstmals wurden keine 3.000 Fohlen mehr im „Land zwischen den Meeren“ und dessen auswärtigen Zuchtbezirken eingetragen. Brandenburg-Anhalt war ebenfalls im „Club der Vierstelligen“: 1.166 Fohlen kamen dort zur Welt. Die Schlusslichter lauteten Mecklenburg (361) und Rheinland-Pfalz Saar (162).

2018

FOHLENHannover6.996Oldenburg
& OS*
 6.756
(4.005, 2.751)
 Westfalen3.515
STUTENHannover15.658OL/OS*10.765Westfalen6.034
HENGSTE insges.2.398
FOHLEN insges.24.460 

Holstein war 2018 auf Platz vier 3.173 Fohlen, Brandenburg-Anhalt rangiert an fünfter Position in Bezug auf registrierte Fohlen: 1.165 Fohlen kamen dort zur Welt. Im Nordosten und Südwesten wurden die wenigsten Fohlen registriert: Mecklenburg (370) und Rheinland-Pfalz Saar (201).

*Springpferdezuchtverband Oldenburg International (OS)men’s jordan 1 release date | is factory outlet authentic

Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).