CHIO Aachen: Deutsche Mannschaft gewinnt Dressur-Nationenpreis

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Souverän zum Sieg: Isabell Werth und Satchmo

CHIO Aachen 03.07.2008 Dressur Grand Prix (CDIO): Isabell Werth (GER) und Satchmo im ! starken Trab! ©Julia Rau Hindenburgstra§e 49 55118 Mainz Tel.: 06131-507751 Mobil: 0171-9517199 RŸsselsheimer Volksbank BLZ 500 930 00 Kto.: 6514006 Es gelten ausschliesslich meine Allgemeinen GeschŠftsbedingungen (© Julia Rau)

Mit einem Ritt, den Bundestrainer Holger Schmezer treffend
mit den Worten beschrieb: „So soll Dressur sein, spannungsfrei und locker –
einfach richtig gut“ hat Isabell Werth mit Satchmo den Sieg der deutschen
Mannschaft im Nationenpreis der Dressurreiter klar gemacht. Mit knapp 77
Prozent deklassierte die Weltmeisterin das Feld.

Das war der beste Grand Prix, den Satchmo bislang gegangen ist! Ähnlich glücklich und breit lachend hat man Isabell Werth nur vor zwei Jahren an gleicher Stelle erlebt. Bei den Weltreiterspielen, als der Stern des vermeintlichen Ersatzpferdes Satchmo aufzusteigen begann und die deutsche Nummer Eins des Dressurlagers unerwartet Einzelweltmeisterin im Grand Prix Special geworden war. Wenn es einen Wackelmoment gab in dem Ritt, dann das erste Halten. Da ruhte Satchmo, und bekam dafür trotzdem eine 8 von einem Richter. Vielleicht aber war dies nur ein Indiz für den neuen Satchmo. Den Souverän, den die Atmosphäre im Aachener Dressurstadion zwar motiviert, nicht aber durcheinanderbringt, und der jede seiner Stärken auszupielen vermag. Für die Rechtstraversale gab es einmal die 10 vom deutschen Richter Gotthilf Riexinger, der auch in Hongkong am Viereck sitzen wird. Weitere Höhepunkte waren die Serienwechsel: Entspannt und trotzdem dynamisch, durchlässig und schnurgerade.
Für Isabell Werth war der Grand Prix-Sieg der zweite Erfolg in der Soers. Mit Warum nicht, Hannes, hatte sie schon den Grand Prix der CDI-Tour gewonnen. Ich habe halt das Glück, das ich ein 1a- und 1b-Pferd im Stall habe. 1a ist Satchmo, daran besteht kein Zweifel.

Zweifel waren allerdings in den deutschen Dressurfans aufgekommen, als Adeline Cornelissen und Parzival ihren Ritt mit 73,125 Prozent beendeten. Die Englischlehrerin ist der Shooting Star in den Niederlanden, ihren elfjährigen Wallach Parzival hat sie fünfjährig gekauft, „da war er total durchgeknallt“, selbst ausgebildet und vor eineinhalb Jahren erstmals auf Grand Prix Niveau vorgestellt. Mit seiner hohen Note für einen gleichmäßigen Ritt, dem man die holländische Schule – Stichwort Rahemnerweiterung in den Verstärkungen, schwankende Piaffen – ansah, ließ das niederländische Olympia-Reservepaar immerhin die bis dahin führende Heike Kemmer und Bonaparte sowie Nadine Capellmann und Elvis hinter sich. Während Routinier Bonaparte gestern mit einer guten Leistung und 72,25 Prozent das Viereck verlassen hatte, und das bei konservativem Notenniveau, wie Equipechef Martin Richenhagen („Ich hätte den beiden 75 Prozent gegeben“) es ausdrückte, durfte Nadine Capellmann zufrieden sein mit den immerhin noch 71,792 Prozent, die sie erhielt. Zu einem groben Patzer in einer Piaffe, in der Elvis nicht mehr so recht wollte, gesellten sich immer wieder deutliche Anlehnungsprobleme.

Offenes Maul, Einerwechsel unter Spannung, ohne ausreichend vorwärts zu springen das muss noch besser werden, will man in Hongkong den Niederländern Paroli bieten. In Aachen reichte eine ausgesprochene B-Abordnung aus dem Nachbarland, um Platz zwei im Nationenpreis zu erringen. Allerdings trennten satte 13 Punkte die Sieger von den Zweitplatzierten. Wie auch immer die Entscheidung in Hongkong ausgeht, auf das Richten darf man gespannt sein. Denn die Vorstellungen, was wie zu bewerten ist, klafften doch heute weit auseinander. Und jeder der Juroren in Aachen wird auch bei den Olympischen Spielen zum Einsatz kommen. Bei der Zweitplatzierten Adelinde Cornelissen kam der Ungar Barnabas Mandi auf 70 Prozent, also eine ziemlich gute Bewertung, sein niederländischer Kollege Ghislain Fourage gab 75 Prozent und das ist schon eine ganz andere Hausnummer, eine von der viele Reiter ein Leben lang träumen.
Noch härter erwischte es die Dänen, vor allem Nathalie zu Sayn-Wittgenstein, deren Donnerhall-Sohn Digby über weite Strecken eine respektable Leistung zeigte. Mandi sah eine Runde, die ihm 66,667 Prozente wert war, der Deutsche Gotthilf Riexinger hingegen 72,500. In Platzziffern ausgedrückt: Rang 17 bei dem Ungarn, der übrigens auch bei der Beurteilung von Sterntaler und Matthias Rath vier Prozent tiefer lag als der Rest der Jury, und Dritte bei dem Deutschen. Da drängt sich die Frage auf, ob für die Auswahl der Hongkong-Richter auch nach dem Olympischen Prinzip von statten geht: Dabei sein ist alles
In der Einzelwertung wurde die Finnin Kyra Kyrklund mit ihrem nicht ganz taufrischen Max, der einmal hartnäckig an der kurzen Seite vor den Richtern guckte und zurückwich, Fünfte (69,958). Platz sechs ging an die Schweizerin Sylvia Iklé und Salieri CH (69,625) vor dem Dänen Andreas Helgstrand und Casmir (69,375). Am Samstag steht der Grand Prix Special auf dem Programm, danach wird die deutsche Olympiaequipe nominiert.
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