Der Weg zu den WEG – Das Rolex-Tagebuch von Edwina Alexander, exklusiv auf www.st-georg.de. Kentucky ruft!

Von
Edwina Alexander

Der Countdown läuft. Vielflieger Itot du Chateau hat erstmal ein bisschen Pause. Und wo feiern Australier in Europa Weihnachten? Edwina Alexander über ihre Pläne in den nächsten Monaten.

Turniere seit Aachen

seit dem CHIO Aachen habe ich mich darauf konzentriert, meine Pferde etwas besser organisiert zu bekommen. Meine neue Stute Ciske van Overis habe ich CSI** in Valkenswaard geritten, wobei sie im ersten Großen Preis Dritte wurde und im zweiten Großen Preis einen Abwurf hatte. Außerdem hatte ich meinen neuen Sechsjährigen, Quimono de la Roque, mit in Valkenswaard. Jetzt bereite ich ihn auf die Weltmeisterschaft junger Springpferde in Lanaken vor. Er ging wirklich außergewöhnlich gut und war während beiden Turnieren in jedem Springen platziert.
Itot war auch noch am Start in Chantilly, direkt nach Aachen, ging er drei Nullrunden, aber im Stechen sind wir dann ein bisschen gerutscht und wurden Dritte. In Valkenswaard bin ich ziemlich auf Zeit geritten und ärgerlicherweise hatte er in der zweiten Runde zwei Abwürfe.
Jetzt komme ich zurück aus Rio de Janeiro, wo ich zwei Pferde am Start hatte, die achtjährige Kisby und Itot. Beide sind problemlos geflogen und waren ein paar Tage vorm Turnier schon da. Itot ging ein Springen am Eröffnungstag und dann, nach einem Tag Pause, den Großen Preis. Er ging super! Dreimal null, das war Platz drei im Großen Preis und damit auch Dritter in der Gesamtwertung der Global Champions Tour. Das heißt, ich habe 170.000 Euro gewonnen, so macht das Spaß!
Das war ein sehr gutes Resultat und aufgrund meiner Vorleistungen hätte es überhaupt nicht besser laufen können. Es war ein sehr aufregendes Turnier, sehr spannungsgeladen. Wäre ich Sechste im Großen Preis geworden, hätte es für Platz drei in der Gesamtwertung nicht mehr gereicht. Kisby war super am ersten Tag und wurde Vierte. Sie hatte zwar zwei Fehler, aber ich war happy, denn die Konkurrenz war sehr stark besetzt.

Countdown zu den Weltreiterspielen

Itot sah recht müde aus als er zurückkam, deswegen hatte er ein paar ruhigere Tage auf der Wiese und im Wald. Jetzt hat er ein paar easy Wochen, dann geht es an den Aufbau Fitness, galoppieren auf der Rennbahn. Vor den Weltreitspielen wird er kaum Sprünge machen. Das australische Team kommt auch zu uns in den Stall Tops für eine einwöchige Vorbereitung vom 20. Bis 24 September, bevor die Pferde dann am 25. September abfliegen.
Was mich anbelangt, ich habe versucht Erholung und Arbeit in Einklang zu bringen. Das Wochenende vor Rio habe ich mir vier Tage frei genommen und bin nach Monaco gefahren. Das war nett. Vergangenes Wochenende war ich auf einer Hochzeit eingeladen und habe die anderen Pferde ein bisschen geritten ein echt entspanntes Wochenende. Ich werde auf jeden Fall zum Filmfestival in Venedig fahren und dann nach Madrid mit den beiden Achtjährigen (Ciske und Kisby) fahren. Dann gehts zurück nach Hause und danach nach Barcelona. Dann stehen die Vorbereitungen mit den anderen Teamreitern auf dem Programm und Lanaken da werde ich aber zuhause schlafen und hin und herfahren. Und dann gehts in den Flieger nach Kentucky am 27. September.
Ich habe so geplant, dass ich eine Woche zum Ankommen habe und mir ganz bewusst ein tolles Hotel gebucht, fernab der anderen Reiter. Ich wollte es etwas ruhiger haben, so dass ich entspannen kann. Ich habe die ganze Woche frei, da werde ich wahrscheinlich DVDs gucken und Bücher lesen. Ansonsten würde ich durchdrehen.

Erwartungen für die WEG

Ich bin zufrieden, denn ich denke, es wichtig zu einer Meisterschaft zu fahren und zu wissen, dass man gut vorbereitet ist, auch mental. Das tollste wäre es, wenn Australien eine Medaille gewinnen würde. Ich selbst habe mir das Ziel Finalteilnahme gesteckt. Und natürlich träume ich davon, Weltmeisterin zu werden.
Der erste Wettkampfstag ist das Zeitspringen und wenn man sich die Ergebnisse vergangener Weltreiterspiele anschaut, erkennt man schnell, dass man dieses Springen nicht unbedingt gewinnen muss, um eine Chance auf den Titelgewinn zu haben. Viel wichtiger ist es, konstant gute Leistungen über die gesamte Woche zu bringen, um es bis unter die Rolex Top Vier zu schaffen. Das Finale ist dann schon ganz schön speziell, weil es sehr davon abhängt, welche Pferde es noch bis dorthin geschafft haben. Und außerdem kommt man natürlich ins Grübeln, wie die WEG sich auf das auswirken, was danach kommt. Dein Pferd kann sich schon stark verändern und auch wie viel man dort springen muss hat sicherlich einen Einfluss auf die Zeit nach den WEG.
Ich mache mir eigentlich keine Sorgen, wie Itot mit anderen Reitern zurecht käme, wenn wir es unter die Rolex Top Vier schaffen. Er ist halt sehr klein und hat einen entsprechend weniger großen Galoppsprung im Vergleich zu anderen Pferden. Er ist recht sensibel, aber er wird das schon packen. Er hat eine tolle Einstellung! Viel hängt davon ab, welche Pferde mit was für Temperamenteigenschaften! in der Top Vier landen. Also die letzten WEG in Aachen sind ja super verlaufen, nur mit Shutterfly war ich vom Timing her nicht ganz so glücklich.
Ich bin noch nie in Kentucky geritten, aber natürlich schon häufig in den USA, in Las Vegas und unten in Florida. Ich freue mich schon sehr darauf.

Und danach?

Ich werden am 10. Oktober abreisen, das ist der Sonntag, und schon am nächsten Donnerstag in Oslo zum Auftakt der Rolex FEI Weltcup-Saison an den Start gehen. Es geht also nahtlos weiter. Vor mir liegt eine ganz schön heftige Saison. Ich werde fast jedes Wochenende auf Turnier sein, mit nur einer einzigen Ausnahme. Das wird schon ganz schön hart. Ich habe einen neuen achtjährigen Hengst, den ich wahrscheinlich schon in Oslo reiten werde. Mein Fokus für den Rest des Jahres liegt auf dem Weltcup und der Rolex Top Ten in Genf.
Meine Eltern kommen zu Weihnachten nach Europa und werden die Weltcupturniere Genf und London besuchen. Es ist das erste Mal seit 12 Jahren, dass wir Weihnachten zusammen feiern. Darauf freue ich mich schon wahnsinnig. Sie waren noch nie bei einem Hallenturnier in Europa, deswegen habe ich gesagt, dass sein einfach nach Genf und London kommen müssen. Danach werden wir Weihnachten in Monaco verbringen und da hoffentlich die dringend benötigte Ruhe bekommen.

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