EM Luhmühlen: Deutsche Reiter das Maß der Dinge

Von
80 Prozent-Ritt: Ingrid Klimke auf Buts Abraxxas

Luhmühlen 26.08.2011 Europameisterschaft Vielseitigkeit hier Dressur (zweiter Tag): Ingrid Klimke (GER) und Abraxxas Foto: Julia Rau Am Schinnergraben 57 55129 Mainz Tel.: 06131-507751 Mobil: 0171-9517199 Rüsselsheimer Volksbank BLZ 500 930 00 Kto.: 6514006 Es gelten ausschliesslich meine Allgemeinen Geschäftsbedingungen (© Rau)

Die erste Teilprüfung Dressur der Europameisterschaft der
Vielseitigkeitsreiter in Luhmühlen ist entschieden. Die Deutschen haben sich
eindrucksvoll an die Spitze des Teilnehmerfeldes gesetzt, auf Platz eins bis
vier.

Mit ihrer persönlichen Bestleistung und einer sensationellen Bewertung stellte Mannschaftsreiterin Ingrid Klimke den 14-jährigen Butts Abraxxas an Tag zwei der Teilprüfung Dressur vor. 80 Prozent, lediglich 30 Minuspunkte standen am Ende ihres Rittes auf der Anzeigentafel. Das beutet momentan die Führung nach der Teilprüfung Dressur.

Die Begeisterung war groß, deutsche Fahnen schwenkten auf den vollbesetzten Tribünen, am Ausritt wurde die Reiterin mit Jubel empfangen ­ doch sie zeigte auf Abraxxas, wollte sagen, nicht mir, sondern meinem Pferd gebührt der Applaus. Zu Recht: Der Heraldik xx-Sohn präsentierte sich locker, geschmeidig, zufrieden und stets in guter Selbsthaltung mit der Nase kurz vor der Senkrechten. Jede Lektion war am Punkt. So präzise, dass es für die ganze Parade dreimal die zehn von den Richtern gab. Da ging ein Raunen durch die Zuschauermenge. Ich dachte schon, ich habe mich verritten, erklärte die Reiterin nach ihrer Vorstellung. Und das waren nicht die einzigen Höchstnoten: Neunen und Zehnen gab es auch für die Schlussaufstellung, die Durchlässigkeit sowie Sitz und Einwirkung der Reiterin. Bei beiden gut durchgesprungenen fliegenden Galoppwechseln lobte Ingrid Klimke ihr Pferd. Dressurreiten macht einfach Spaß, sagte sie nach ihrem Gänsehaut-Ritt strahlend. 30 Minuspunkte hatte ich noch nie. Braxxi ist einfach unheimlich abgeklärt mit seinen 14 Jahren und auf dem Viereck konnte man ganz in Ruhe reiten. Allerdings: Der Bundestrainer gab mir die Order 29 zu reiten. Das hat mich ja schon ein bisschen unter Druck gesetzt. Dieses Soll habe ich nicht erfüllt, aber dafür an unseren letzten Mannschaftsreiter Michael weitergegeben, fügte sie mit einem Augenzwinkern hinzu.
Dieses Soll konnte der Weltmeister Michael Jung nicht erfüllen: Er verließ im Sattel von Sam das Dressurviereck mit 77,82 Prozent, 33,3 Minuspunkte, Platz zwei in der momentanen Wertung. Der Ritt begann etwas holprig, die Grußaufstellung war auslaufend, vor der Trabverstärkung galoppierte Sam kurz an. Im Laufe der Aufgabe verbesserten sich das Paar jedoch wieder. Für den Außengalopp auf der rechten Hand gab es eine Neun, ebenso für den starken Galopp. Für Sitz und Einwirkung stand sogar dreimal die neun auf der Anzeigentafel.

Knapp hinter Michael Jung rangiert derzeit der deutsche Einzelreiter Frank Ostholt. Im Sattel des 13-jährigen Nitron-Sohnes Little Paint erhielt er 77,31 Prozent, 34 Minuspunkte. Er bekam für beide Grußaufstellungen und die ganze Parade Neunen und Zehnen. Insgesamt zeigte das Paar eine ansprechende Vorstellung mit weiteren Höhepunkten in den Galoppverstärkungen und Traversalen.
Die dritte Mannschaftsreiterin Sandra Auffarth reiht sich auf Platz vier ein. Der Shootingstar des Jahres feiert in Luhmühlen ihr Championatsdebut im Reiterlager, nachdem sie sich mit einem zweiten Platz bei ihrem ersten CCI**** in Luhmühlen im Juni empfohlen hatte. Im Sattel des Selle Francais Wallachs Opgun Louvo begeisterte sie im Dressurviereck mit einer schwungvollen und losgelassenen Vorstellung. Die Grußaufstellung zu Beginnwar bilderbuchreif, dafür gab es dann auch eine 10 von der dänischen Richterin Anne-Mette Binder. Für den starken Galopp, das Halten, die Durchlässigkeit und den Sitz und Einwirkung des Reiters gab es Neunen. Im starken Trab erweiterte der Fuchs den Rahmen und trat weit über die Spur der Vorderbeine, der könnte auch Dressurpferd werden tönte es aus der Zuschauermenge. Zwischendurch schnaubte er immer wieder zufrieden ab. Einziges Manko des Fuchses war der Schritt: verhalten in der Schulter und nur wenig Raumgriff. 35,4 Minuspunkte bekam das Paar für seine Vorstellung. Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass ich so gut in die EM eingestiegen bin, sagte die Reiterin im Anschluss. Opgun Louvo war heute sehr konzentriert.

Das Streichergebnis der deutschen Mannschaft lieferte Andreas Dibowski mit der Federweisser-Tochter Fantasia. Das Paar liegt momentan auf Rang 20 mit 43,8 Minuspunkten. Doch der Profi war trotzdem zufrieden mit Frieda, sie habe ihr Optimum gezeigt trotz eines verpatzten fliegenden Galoppwechsels. Das Streichergebnis mit 43,8 Minuspunkten zu sein, ist ja auch mehr als in Ordnung, kommentierte er sein Resultat.

Die deutsche Mannschaft führt mit einem Gesamtergebnis von 98,7 Minuspunkten vor der britischen (121,9) und italienischen Equipe (128,3). Keiner kann sich daran erinnern, dass die deutsche Mannschaft vorher schon einmal ein Ergebnis unter 100 Punkten erritten hat. Ein gute Ausgangsbasis für die Geländeprüfung morgen. Aber: Today is history, sagte Andreas Dibowski, soll heißen: Morgen werden die Karten wieder neu gemischt. Ich als erster Teamreiter werde morgen auf Sicherheit gehen und versuchen, eine Nullrunde nach Hause zu bringen, um eine gute Basis für die Mannschaft zu legen. Denn die Vergangenheit hat gezeigt, dass das deutsche Team schon oft die Führung im Gelände wieder verloren hat.
Und das britische Team hat schon heute angekündigt, im Gelände anzugreifen. Auf die Taktik der Mannschaft angesprochen, sagte der britische Teamreiter William Fox-Pitt aber: Das ist doch ein Geheimnis. Sicher ist, dass sie sich an die Fersen der Deutschen heften werden. Das beste Dressurergebnis erritt Laura Collett mit Rayef, die mit Sandra Auffarth gemeinsam auf Platz vier liegt (35,4), gefolgt von Mary King auf Imperial Cavalier (Rang zehn, 38,8) sowie Piggy French mit Jakata (Rang elf, 40,4). Streichergebnis ist William Fox-Pitt mit Cool Mountain (Rang 17, 42,7).

Auf dem Team-Bronzerang liegt momentan die italienische Equipe mit Stefano Brecciaroli und Apollo (Platz sechs, 35,8), Susanne Bordone und Carrera (Rang 17, 42,7), Marco Biasia mit Tatchou (Rang 26, 49,8) und Marco Cappai mit Dourange (Rang 53, 57,1).

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