Hamburger Renn-Club kämpft um das Galopp-Derby

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Die Ankündigung des deutschen Galopprennsport-Dachverbandes, des Direktoriums für Vollblutzucht und Rennen (DVR), das Derby auszuschreiben und damit womöglich aus der Hansestadt weg an einen anderen Standort zu verlegen, hat beim Hamburger Renn-Club (HRC) Empörung ausgelöst. Anwälte wurden eingeschaltet.

 

Seit 1869 wird das Deutsche Derby das wichtigste klassische Rennen für dreijährige Galopper, in Hamburg-Horn ausgetragen, 138 Mal mit nur fünf kriegsbedingten Unterbrechungen. Deswegen war der Vorstand des Hamburger Renn-Clubs (HRC) mehr als überrascht,  als das Direktorium für Vollblutzucht und Rennen  (DVR) das prestigeträchtige Blaue Band , ausgetragen über 2400 Meter, für die kommenden drei Jahre ausgeschrieben hat. Interesse bekundet haben bereits die Rennbahnen München und Baden-Baden.

Wir sind nicht gewillt, uns das gefallen zu lassen, sagt HRC-Präsident Eugen Andreas Wahler, Das ist ein einmaliger und unglaublicher Vorgang, ohne Rücksprache mit dem Veranstalter eine so bedeutende Veranstaltung einfach allen anzubieten. Unterschrieben wurde die Aufforderung, sich zu bewerben, von Mitgliedern des vierköpfigen DVR-Präsidiums. Wahler selbst ist eines von 18 DVR-Vorstandsmitgliedern. Er sei von dem Schreiben völlig überrascht gewesen. Der Hamburger Renn-Club lässt derzeit juristisch prüfen, ob das Direktorium überhaupt befugt ist, das Derbymeeting auszuschreiben und ob der HRC Schadensersatz geltend machen kann. Denn es seien bereits Sponsorenverträge für 2013 unterschrieben. Zum Vergleich: Im Reitsport wäre das etwa so, also ob die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) das CHIO, das siet Jahrzehnten in Aachen beheimatet ist,  anderen Veranstaltern anböte, ohne vorher mit dem Aachen-Laurensberger Rennverein (ALRV) überhaupt nur zu kommunizieren.

Wahler wehrte sich gegen Kritik, die vom Direktorium an den HRC herangetragen werde. Die Zuschauerzahlen seien stabil geblieben in den letzten Jahren. 40.000 kamen zum Derby 2012.  Mit 1,9 Millionen Euro an Rennpreisen sei das Derbymeeting überdurchschnittlich hoch dotiert. Energisch verwahrte er sich gegen die unterschwellige Unterstellung, der HRC habe nicht ordentlich abgerechnet mit dem Direktorium. Wir alle kennen die Situation des Galopprennsports in Deutschland seit Jahren und genau deshalb ist es nicht nachvollziehbar, warum unser Dachverband ohne Not in Hamburg ein echtes Flaggschiff des Sports zerschlagen will.

Ein Kritikpunkt ist der nicht immer optimale Boden in Hamburg-Horn. Gerade in diesem Jahr sei der Boden gut gewesen, so Wahler und berief sich dabei auf das Urteil externer Fachleute.

Unser hervorragendes Geläuf ist das entscheidende Pik-Ass, sagt dagegen MRV-Präsident Dietrich von Boetticher. Wahler kündigte an, dass sich der Hamburger Renn-Club bewerben wird. Falls das Derby tatsächlich nicht mehr in der Hansestadt ausgetragen werde, dann könne dieser Standort sicher nur schwer gehalten werden. Das Thema Doppelrennbahn ist dann endgültig vom Tisch.“ Damit spielte Wahler auf die geplante Zusammenlegung der Trabrennbahn Bahrenfeld, deren Gelände für den Wohnungsbau vorgesehen ist, mit dem Galopprennplatz in Hamburg-Horn an.

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