Rund um Olympia:

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Bürokratie hoch drei macht den Olympiareitern und ihren Begleitern das Leben schwer: „Man rennt von einer Wand gegen die nächste.“
 

Die deutschen Olympiapferde sind gut angekommen in ihren klimatisierten Luxusställen auf der Rennbahn Sha Tin in Hongkong, den meisten geht es gut. Die Dressurpferde werden schon wieder richtig trainiert, Vielseitigkeits- und Springpferde bekommen leichte Arbeit. Bei einige Pferden machen sich aber jetzt die Strapazen der Reise bemerkbar, die haben einen kleinen Durchhänger und werden nur geführt und etwas longiert, sagt Reinhard Wendt, der Delegationsleiter der deutschen Reiter. Andere Mannschaften haben stärker als die deutsche mit Akklimatisierungsproblemen zu kämpfen, ein Pferd musste wegen Dehydrierung durch den Flug nach der Ankunft ärztlich behandelt werden.

Größer sind die bürokratischen Probleme, mit denen die Olympiareiter und ihre Begleiter konfrontiert sind. Die Organisation ist hammerhart, so Wendt, man rennt von einer Wand gegen die nächste. Kleinste Probleme scheinen unlösbar, immer wieder muss in Peking beim BOCOG, dem Organisationskomitee der Olympischen Spiele, nachgefragt werden. Dann kommen auf drei Kanälen drei verschiedene Antworten. Oft wird auch noch die Internationale ReiterlicheVereinigung (FEI) eingeschaltet.

Das ist alles sehr mühsam, sagt Reinhardt Wendt. Besonders hart trifft der chinesische Kontrollwahn die Reservereiter, Springreiter Heinrich Hermann Engemann und Dressurreiterin Monica Theodorescu. Die werden hier behandelt wie Außenseiter. Das heißt, sie durften zunächst weder ins olympische Dorf, sprich ins Athletenhotel, noch in den den Mannschaftsbus. Das ist zwar jetzt geregelt, aber nicht alle Busfahrer wissen das auch. Das ist wirklich schlimm, wenn man weiß, was gerade die Reservereiter auf sich nehmen.

Für die Besitzer der Reservepferde gab es trotz vorheriger Zusage keine Akkreditierungen, jetzt können sie sich mit Tagespässen behelfen. Für dieses Zugeständnis waren stundenlange Diskussionen notwendig. So kam der zwölfjährige Felix Engemann, der seinen Vater nach Olympia begleiten durfte und als Mitbesitzer von Aboyeur geführt wird, tagelang nirgendwo hin, am Dienstag durfte er zum ersten Mal mit in den Stall.

Von allen deutschen Pferden wurden die von der FEI angebotenen kostenlosen Medikationstest gemacht. Damit soll ausgeschlossen werden, dass Reste einer im Prinzip legalen Behandlung nach dem Wettkampf zu einer positiven Medikationsprobe führen.

Das Wetter bietet nach Auskunft von Reinhard Wendt eine bunte Palette: Teilweise unwahrscheinlich schwül, Sturm, Gewitter.

gp 

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