Fliegende Galoppwechsel zählen zu den anspruchsvollsten Lektionen in der Pferdeausbildung. Sie erfordern präzise Vorbereitung, Geraderichtung und ein durchlässiges Pferd.
Die allerwichtigste Vorbereitung auf fliegende Galoppwechsel ist laut Hubertus Schmidt, das fleißige Hinterbein des Pferdes zu erhalten. So ist es auch für einen einfachen Wechsel über Schritt notwendig. „Wenn ich auf einer geraden Linie einen einfachen Wechsel korrekt reiten kann, dann ist das Pferd durchlässig genug für einen fliegenden Wechsel“, so der Reitmeister.
Zweite Voraussetzung ist auch für korrekt durchgesprungene fliegende Galoppwechsel ein gewisses Maß an Geraderichtung. „Vor dem fliegenden Wechsel muss ich mein Pferd gerade machen können, ohne dass das Hinterbein ausweicht. Dadurch gebe ich Raum für einen neuen inneren Zügel, der weich ist, damit das Hinterbein vorschwingen kann.“
Frühestens ab 6 Jahren: Fliegende Galoppwechsel
Wer nach einem halben Jahr fliegende Wechsel üben noch immer Schwierigkeiten hat, sollte geduldig bleiben. Schmidt erklärt: „Einen fliegenden Wechsel korrekt zu lernen, dauert meistens Minimum ein ganzes Jahr!“
Dressurpferde zeigen fliegende Wechsel in Prüfungen frühestens ab einem Alter von sechs Jahren. Bei Springpferden hingegen braucht man zumindest einen „Gebrauchs-Wechsel“ oft schon früher.
Erleichterung durch eine Stange
Tim Rieskamp Goedeking betont: „Das sollte man als Reiter immer wieder im Kopf haben.“ Man sollte bei einem vierjährigen Pferd den Wechsel nicht durch Druck erzwingen. Das Pferd darf den Wechsel niemals mit Stress verbinden!
Bei jungen Pferden, die noch mit der Balance kämpfen, erleichtert der Ausbilder den Wechsel oft durch eine Stange oder über Trab. „Grundsätzlich lege ich aber Wert auf einen durchgesprungenen Wechsel“, erklärt der Reiter. Wenn das Pferd auch später in der Ausbildung Schwierigkeiten hat, aber bereits gut ausbalanciert auf allen vier Beinen steht, wendet der Ausbilder spezielle Übungen an.
Fliegende Galoppwechsel durch spezielle Übungen
Ein Beispiel: Auf der rechten Hand wird aus der Ecke kehrt geritten. Der Weg zurück zur Bande wird als Traversale angelegt. So entsteht eine gute Verbindung zum neuen äußeren Zügel bei der Ankunft an der Bande.
„Dann kann ich links lösen und mache dem Pferd den fliegenden Galoppwechsel dadurch noch einfacher“, beschreibt der Reiter.
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