Für jedes Pferd das passende Mineralfutter

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Für jedes Pferd die passende Ration aus Kraft- und Zusatzfutter. (© www.slawik.com)

Im Handel gibt es so viele unterschiedliche Mineralfutter. St.GEORG hat zusammengetragen, was für welches Pferd enthalten sein sollte.

Mineralfutter bei ausreichend Heufütterung

12 bis 14 Kilogramm Heu zu füttern, ist die Basis einer guten Pferdefütterung. Hält man sich an diese Grundlage, spielt das auch eine Rolle bei der Auswahl des Mineralfutters. Die üblichen Mineralfutter enthalten oft viel Kalzium (Ca) und auch Phosphor (P), beide Mengenelemente sind ausreichend im Heu vorhanden. Deswegen sollte ein Mineralfutter ohne oder mit wenig Ca und P gewählt werden.

Tipp: Wenn diese beiden Mineralien nicht auf dem Futtersack angegeben sind, ist kein Ca oder P zugesetzt worden. Ansonsten sollte man auf einen geringen Wert achten: Drei Prozent sind gering – hier wird im Bereich von 30 bis 60 Gramm gefüttert, da spielen 1,5 Gramm keine Rolle. In einem Mischfutter mit drei Prozent sind dies beim Einsatz von zwei Kilogramm gleich 60 Gramm.

Die Spurenelemente wie Zink (Zn), Kupfer (Cu) und Selen (Se) sind oft mangelhaft vorhanden, dies kann über eine Rationsberechnung ermittelt werden.
Bei späten Heuschnitten ergibt sich ein Aminosäurenmangel, also kann es dann sinnvoll sein, ein Zusatzfutter entsprechend mit Aminosäuren zu füttern.

Mineralfutter für dicke Pferde

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Dicke Pferde sollten kein energiereiches Futter bekommen. Dann muss man aber Mängel vorbeugen. (© www.slawik.com)

Dicke Pferde dürfen nur wenig energiereiches Futter wie Pellets, Hafer, Müsli oder Öl zu sich nehmen. Vor allem energiearmes Raufutter, also Heu vom zweiten oder dritten Schnitt gemischt mit Stroh, sollten den Hauptteil ausmachen. Damit keine Mängel entstehen, sollten Pferdebesitzer Mineralfutter mit Vitaminen füttern und einen Salzleckstein bereitstellen.

Mineralfutter für alte Pferde

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Der Stoffwechsel alter Pferde lässt nach. Sie benötigen oft ein Zusatzfutter für Senioren mit den entsprechenden Inhaltsstoffen. (© www.slawik.com)

Im Alter verändert sich der Stoffwechsel und damit auch der Futterbedarf. Der Eiweißbedarf (Rohprotein) steigt bei alten Pferden an: Er sollte um 10 bis 20 Prozent erhöht werden. Bei einem 600 Kilogramm schweren Pferd im Erhaltungsbedarf ist dies etwa 400 bis 440 dünndarm verdauliches Rohprotein (dvRp) pro Tag. Vor allem die darin enthaltenen Aminosäuren sind wichtig, z.B. um die Muskeln zu erhalten.  Müslimischungen mit einem erhöhten Eiweißgehalt vergleichbar mit einem Zuchtfutter für Pferde bzw. hochaufgeschlossene Komponenten mit einem hohen Eiweißgehalt wie Soja- bzw. Leinschrot sind sinnvoll.

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Einfach ein Dreimonats-Abo abschließen und die beiden Hefte zur Fütterung gratis dazu bekommen. (© St.GEORG)

Die Vitamine A und E sowie die Spurenelemente Zink und Selen sollten bei einem Senioren doppelt so hoch dosiert werden. Das heißt für einen 600 kg schweren Rentner ohne anstrengendes Training pro Tag:

  • 36.000 I.E. (internationale Einheiten) Vitamin A
  • 1220 mg Vitamin E
  • 970 mg Zink
  • 2,4 mg Selen.
  • Außerdem sollten über Bierhefe (50 Gramm pro 100 kg LM/Tag) B-Vitamine zugeführt werden, da diese sich unter anderem positiv auf den Stoffwechsel und die Darmflora auswirken und Nährstoffe besser verwertet werden.
  • Leidet das Pferd an Infektionen, unterstützt Vitamin C (4 bis 5 Gramm pro 100 kg LM/Tag) die Immunabwehr.

Mineralfutter für trächtige und laktierende Stuten

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Mit dem richtigen Futter werden die Weichen für ein gesundes Fohlen gestellt. (© www.slawik.com)

Vor dem Bedecken

Eiweiß ist für Zuchtstuten wichtig, da es verschiedene Aminosäuren enthält.

  • Vor allem Lysin und Methionin wirken sich positiv auf die Trächtigkeit aus.
  • Auch Vitamin A und E sollten dem Bedarf entsprechen, das erhöht ebenfalls die Abfohlchancen.
  • Beachten sollte man außerdem, dass die Stute ausreichend mit Mineralstoffen, Selen und Jod versorgt wird.

Weidegang und Grünfutter wirken sich positiv auf die Geschlechts­funktion aus.

1. bis 7. Monat

Achten Sie bei der Fütterung darauf, dass während der ersten acht Wochen keine Futterumstellung stattfindet (Transport und Aufenthalt Deckstation). Der Embryo ist in dieser Zeit empfindlich, ein Verlust ist möglich. Auf der Weide erhalten Stuten all das, was sie und der Fötus benötigen. Nur bei knapper Weide muss zugefüttert werden, am besten mit speziellem Futter für Zuchtstuten. Zu fett dürfen Zuchtstuten aber auch nicht sein, sonst kann es zu Geburtsproblemen kommen.

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Zu Beginn der Trächtigkeit bietet die Weide alles für Stute und Embryo. (© St.GEORG)

8. bis 11. Monat

Mehr Eiweiß

In dieser Phase benötigen Stuten etwa das 1,4-fache an Energie und das 1,5-fache an Eiweiß, Kalzium und Phosphor im Vergleich zum normalen Erhaltungsbedarf. Da Stuten in dieser Zeit meistens im Stall stehen, besteht die Ration aus Heu und Kraftfutter. Der Energie- und Eiweißbedarf kann weitestgehend über Heu abgedeckt werden.
Vor allem zum Ende des Winters, also während der Hochträchtigkeit, ist es bei der Fütterung von rohfaserreichem Heu sinnvoll, wenn über Leinsaat- oder Sojaextraktionsschrot hochwertiges Eiweiß gefüttert wird – vielfach sind Leinsaat- oder Sojaextraktionsschrot auch im Mischfutter oder im Zuchtfutter enthalten. Bei letzterem sollte man darauf achten, dass dieses einen Rohproteinanteil (Eiweiß) von mindestens 15 Prozent hat.

Tipp: Das Futter, das man jetzt auswählt, sollte sich auch für die Zeit nach der Geburt (Laktation) eignen. Ein Futterwechsel sollte dann nämlich vermieden werden, da die Verdauung sich erst wieder einspielen muss. Auch am Ende der Trächtigkeit kann gutes Heu noch den Energie- und Eiweißbedarf decken (2 kg pro 100 kg Gewicht), sicherheitshalber wird empfohlen, zusätzlich 0,4 kg Zuchtstutenfutter pro 100 kg KM/Tag zu füttern.

In den letzten fünf Wochen vor der Geburt kann die Stute nicht mehr so viel Raufutter fressen – das Fohlen nimmt so viel Raum ein, dass einfach nicht genug Platz ist. Um den Verdauungstrakt nicht zu überladen, sollten vor der Geburt nur noch 0,5 bis 1 kg Heu pro 100 kg Lebendmasse gefüttert werden.

Mehr Kalzium und Spurenelemente

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Gegen Ende der Trächtigkeit benötigt die Stute mehr Kalzium und Spurenelemente. (© www.slawik.com)

Bei Kalzium und den Spurenelementen (Eisen, Kupfer, Zink, Mangan, Selen und Jod) muss man darauf achten, dass sie dem Bedarf für Zuchtstuten entsprechen. Kupfer, Selen und Jod zum Beispiel beeinflussen die Entwicklung des Fohlens, ihre Lebensfähigkeit und zum Teil auch die Qualität der Milch. Fehlt es an Kupfer, Zink und Selen, kann dies dazu führen, dass sich Knochen, Gelenkknorpel, Sehnen und Bänder des Fohlens nicht richtig ausbilden. „In der Regel ist der Kalzium- und Spurenelementebedarf bei Weidehaltung nicht ganz abgedeckt und man sollte ein Futter für Zuchtstuten zufüttern“, rät Pferdefütterungs-Experte Prof. Dirk Winter. Gegen Ende der Trächtigkeit sollte die Stute ausreichend Natrium erhalten. Dies wirkt sich zum einen positiv auf ihre Darmtätigkeit aus, als auch auf den Abgang des Darmpechs des neugeborenen Fohlens.

Laktation

Die ersten drei Tage nach dem Abfohlen darf noch nicht zu sehr mit dem Futter angezogen werden, um die Verdauung von Stute und Fohlen nicht zu überfordern. Wenn alles gut läuft, kann der Energie- und Eiweißgehalt dann langsam gesteigert werden. Heu zur freien Aufnahme ist die Basis.

Tipp: Auf drei bis vier Mahlzeiten verteilt sollte die Stute Futter (1,2 bis 1,5 kg/100 kg Lebendmasse) erhalten, das viele Aminosäuren, Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe enthält. Achtung: Nur Hafer genügt nicht, zusätzlich sollte man Ergänzungsfutter für Zuchtstuten anbieten. Steht die Stute noch im Stall, sind ein halbes Kilogramm Möhren am Tag gut, um die Stute mit ß-Carotin zu versorgen – das stärkt auch über die Muttermilch das Immunsystem des Fohlens. Kommt die Stute auf die Weide, muss man sie langsam umstellen, um Verdauungsprobleme zu vermeiden. Bei gutem Futterangebot kann die Stute ihren Eiweißbedarf über das Gras abdecken.

Allerdings liefert Gras manchmal zu wenig Energie und es mangelt manchmal an anderen Stellen, vor allem an Kalzium, Natrium und Spurenelementen: Daher ist auch hier hilfreich, weiterhin Ergänzungsfutter anzubieten. Wenn das Gras noch jung, eiweißreich und energiereich ist, sollte man die Menge an Krippenfutter dem Bedarf bzw. dem Angebot der Weide anpassen und gegebenenfalls etwas ­reduzieren. Zusätzlich sollten die Stuten Stroh oder älteres Heu bekommen. Dies hilft, Durchfall zu vermeiden. Wenn die Stute kein spezielles Futter für Zuchtstuten bekommt, sollte der Bedarf an Mengen- und Spurenelementen über ein ­Mineralfutter abgedeckt werden.

Mineralfutter für Fohlen

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Gelenkprobleme wie Chips können die Folgen falscher Fütterung im Fohlenalter sein. (© www.slawik.com)

Im ersten Monat ernährt sich das Fohlen von der Muttermilch. Ab der vierten bis sechsten Woche kommt jedoch der Punkt, dass diese zur Nährstoffversorgung nicht mehr ausreicht.

  • Vor allem die Aminosäure Lysin und B-Vitamine sind wichtig – beides ist ausreichend in Fohlenaufzuchtfuttern enthalten.
  • Gequetschter Hafer, wie er in vielen Pferdeställen eingesetzt wird, ist für Fohlen als alleiniges Futter weniger geeignet, da er zu wenige Vitamine sowie zu wenig Kalzium und Kupfer enthält.
  • Fehlt es an Kalzium, Phosphor, Kupfer, Mangan und Vitamin D kann die Skelettentwicklung gestört sein.
  • Ein Vitamin A-Mangel kann zu einem schwächeren Immunsystem führen.

„Ein spezielles Aufzuchtfutter mit Vitaminen und Spurenelementen ist hier interessant bei ausreichender Proteinversorgung“, rät Prof. Dirk Winter. Ab dem zweiten Monat kann man dem Fohlen ein Kilogramm Aufzuchtfutter anbieten. Ist es zu mager, kann zusätzlich etwas Hafer gefüttert werden. Proteine erhält das Fohlen über die Milch der Mutter bzw. später über Weidegras. Energiereiches Futter beschleunigt das Massenwachstum, doch das kann schaden. Die Tiere nehmen schneller zu, aber die Knochen reifen nicht so schnell. Die Folge: Gliedmaßenerkrankungen wie Osteochondrose Dissecans (OCD/“Chips“) oder Strahlbeinveränderungen. „Die Aufzuchtperiode spielt eine wichtige Rolle hinsichtlich der Gliedmaßenentwicklung. Wenn Fohlen propper aussehen, sollte man die Menge an Aufzuchtfutter drosseln und stattdessen über ein Mineralfutter den Nährstoffbedarf ausgleichen“, empfiehlt Prof. Dirk Winter. Wichtig ist auch das Kalzium-Phosphor-Verhältnis von 1,5 : 1 sonst kann das zu Gelenkschäden führen.

Buchtipp

Was bewirken Eisen, Kupfer oder Zink im Körper des Pferdes? Wozu benötigt es Proteine und muss der Vitamin B-Bedarf über ein Zusatzfutter abgedeckt werden? Das Buch „Pferdehaltung und Fütterung“ von Ingolf Bender ist das Standardwerk, das keinem interessierten Pferdebesitzer fehlen sollte. In dem Doppelband finden Sie die Themen: Grundlagen der Pferdehaltung, Haltungsareale, Versorgung der Pferde, Grundlagen der Pferdefütterung, Futtermittel und Praktische Rationsberechnung.

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  1. Greco

    Meine Tochter will ein Pferd haben. Ich sagte, ich kenne nicht das erste Ding, wann es um Pferdepflege geht. Wo soll Ich anfangen? Dann, hat sie mir dieser Artikel gezeigt. Danke für die Information!


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